BRASILI ANA I. Versuch einer chronologischen

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BRASILI ANA
Von M a r t i n
Franzbach
I.
Versuch einer chronologischen
Bibliographie
derReisebeschreibungen.geographischen,historischen und theologischen Spezialwerke über
B r a s i l i e n im d e u t s c h e n S p r a c h r a u m 1 5 0 4 - 1 8 0 0 *
Größere Sammelwerke über Südamerika wurden im allgemeinen nur
aufgenommen, wenn Brasilien ausdrücklich schon im Titel erwähnt ist.
Die Nummern 6, 7, 9, 12, 15-20, 27, 30, 35-37, 46-50, 55-57, 59, 65,
69, 70·, 78, 81 befinden sich im British Museum, London; die Nummern
6, 9, 27, 47, 49, 50, 55, 63, 65 sind in der Bayerischen Staatsbibliothek,
München, vorhanden.
1. Amerigo V e s p u c c i , Mundus Nouus de natura & moribus &
ceteris id generis gentis que in nouo müdo opera & impensis serenissimi Portugallie Regis super idibus annis inuento [ . . . ] . Augsburg: Johannes Otmar 1504.
2. Amerigo V e s p u c c i , Dise figur anzaigt vns das volck vnd insel
die gefunden ist durch den christenlidien künig zu Portigal oder von
seinen vnderthonen. Die leüt sind also nacket hübsch. braun wolgestalt
von leib, ir heübter. halss. arm. schäm, füss. frawen vnd mann in iren
angesichten vnd brüst vid edel gestain. Es hat auch nyemantz nichts
sunder sind alle ding gemain. Vnnd die mann habendt weyber welche
in gefallen, es sey mutter, schwester oder freüudt, darjnn haben sy kain
vnderschayd. Sy streyten auch mit einander. Sy essen auch ainander
selbs die erschlagen werden, vnd hencken das selbig fleisch in den rauch.
Sy werden alt hundert vnd fünftzig iar. Vnd haben kain regiment.
[Augsburg: Johann Frosdiauer 1505?]
') Hauptquellen: Rubens B o r b a d e M o r a e s , Bibliographia brasiliana, Bde 1
und 2, Amsterdam, Rio de Janeiro 1958; Oscar C a n s t a t t , Repertirio crftico da
Iiteratura teuco-brasileira, Rio de Joneirro '1967; Kataloge des British Museum
(London) und der Biblioth&que Nationale (Paris); Meßkataloge.
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Brasiliana
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3. Amerigo V e s p u c c i , Von der new gefunnde Region die wol/ ein
welt gennent mag werde. Durch den Christlichen Kue/nig von Portugal! wunderbarlich erfunden. Nuremberg: Wolffgangg Hueber 1505.
4. Amerigo V e s p u c c i , Von der neu gefunden Region so wol ein
weit genempt mag werden, durch den Cristelichen künig von Portigal
wunderbarlich erfunden [ . . . ] . [Basel: Michael Furter 1505?]
5. Amerigo V e s p u c c i , Diss Büchlin saget wie die zwe durchlüchgste herre het Fernandus. K. zu Castillien und her Emanuel Κ. zu
Portugal haben das weyte' mor ersucher unnd funden vil Insulen, unnd
ein Niiwe weit von wilden nachen den Leüten vormals unbekant.
Strassburg: Johannes Gruninger 1509.
6. Copia der Newen Zeytung ausz Presillg Landt. [Nuremberg:
Η . Höltzel um 1515] Titelblatt, 4 ungez. S.
7. Copia der Newen eytung [!] ausz Presilg Landt. [Augspurg: Erhart öglin um 1515] Titelblatt, 5 ungez. S. Textgleich mit Nr. 6,
aber orthographische Abweichungen. Es gibt auch eine Augsburger
Titelvariante „Zeytung".
8. Zeitung so ain schiff pracht hat, so von portugall aussgefarn ist,
das presill landt ferrer dann man vor sein wissen hat zn [!] diskopriren
vud Am widerkerren Inn yla de madera zukommen ist von ainem guten
freundt aus madera gen Anntorf geschryben worden. - Manuskript im
Fürstl. und Gräfl. Fuggerschen Familien- und Stiftungs-Archiv, Augsburg (um 1520?).
9. Hans S t a d e n , "Warhaftige Historia vnd besdireibung eyner
Landtschafft der Wilden, Nacketen, Grimmigen Menschfresser Leuthen,
in der Newenwelt America gelegen, vor vnd nach Christi geburt im
Land zue Hessen vnbekant, biß vff dise II. nechst vergangene jar, Da
sie Hans Staden von Homberg auß Hessen durch sein eygne erfarung
erkant, vnd yetzo durch den truck an tag gibt [ . . . ] Mit eyner vorrede
D. Joh. Dryandri, genant Eychman, Ordinarij Professoris Medici zue
Marpurg: Andreas Kolbe 1557. - Zwei weitere Marburger und eine
Frankfurter Auflage 1557.
Die vollständige Bibliographie dieser erfolgreichsten Reisebesdireibung von Brasilien-bis heute rund 80 Ausgaben-bei Karl F o u q u e t ,
Bibliografia da „Verdadeira Histöria" de Hans Staden, in: Boletim
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Martin Franzbadi
Bibliografico, Prefeitura de Sao Paulo, Departamento de Cultura (1944)
S. 7 - 3 1 .
10. Fernäo Lopes d e C a s t a n h e d a (L'histoire des Indes de Portugal [ . . . ] dt.), Wahrhaftige vnd volkomene Historia Von erfindung
Calecut vnd anderer Königreich Landen vnd Inseln in Indien vnd dem
Indianischen Meer gelegen [ . . . ] o. O. 1565.
11. Newe Zeytung von einem seltzamen Meerwunder so sich diss
nechst verschinen L X I I I J . J a r im Land Bresilia bei der Statt Santes auss
dem Meer herfür gethon vnd daselbst von den Innbewohner vmbgebracht vnd von mennigklich ist gesehen worden. Augsburg: Mattheus
Francken [1565].
12. Ulrich S c h m i d e l , Neuwe Welt, das ist Warhafftige Beschreibunge aller Historien von erfindung viler vnbekanten Königreichen. 2 Theile. Franckfurt: M. Lechler: S. Feirabend & S. Hüter 1567.
13. Renwart C γ s a t (Nuovi avisi, dt.), Wahrhafftiger Bericht von
den New-erfundenen Japponischen Inseln und Königreichen auch von
anderen zuvor unbekandten Indianischen Landen [ . . . ] . Freyburg in
Ochtland: Abraham Gemperlin 1586.
14. Renwart C y s a t , Cosmographische und Warhafftige Beschreibung der Newerfundenen Orientalischen Japponischen Königreichen
Landtschaften Inseln und Stätten samt andern bissher unbekante Indianischen Länder [ · . . ] · Freyburg in Ochtland: Abraham Gemperlin
1592.
15. Hans S t a d e n , America tertia pars Memorabilem provinciae
Brasiliae Historiam continens, Germanico primium [!] sermone
scriptam a Ioanne Stadio Homburgensi Hesso, nunc autem Iatinitate
donatam ä. Teucrio Annaeo Priuato Colchante, Poeta & Medico. Addita
est narratio profectionis Ioannis L e r i j in eandem Provinciam, quam
ille initio gallice conscripsit, postea ver0 Latinam fecit. His accessit
Descriptio Morum & Ferocitatis incolarum illius Regionis, atque
Colloquium ipsorum idiomate conscriptum [ . . . ] . Francoforti: Feyrabend 1592 (Übersetzer Adam Lonicer).
16. Hans S t a d e n , Dritte Buch Americae, Darinn Brasilia durch
Johann Staden von Homberg auss Hessen auss eigener erfahrung in
Teutsch beschrieben. Item Historia der Schiffart Joannus L e r i j in
Brasilien welche erselbst publiciert hat, jetzt von Newelin verteutscht,
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Brasiliana
Durch Teucrium Annaeum Privatum [ . . . ] · Franckfurt: Dieterich von
Bry 1593.
17. Vlricus S c h m i d t (d. i. Ulridi S c h m i d e 1), Das VII. Theil
America. Warhafftige und liebliche beschreibung etlicher fürnemmen
Indianischen Landschafften und Insulen [ . . . ] . [Franckfurt:] Dieterich
von Bry 1597.
18. Ulrich S c h m i d e l , Vera historia, Admirandae Cvivsdam
navigationis, quam Huldericus Schmidel, Straubingensis, ab Anno 1534.
usque ad annum 1554. in Americam vel nouum Mundum, iuxta BrasiIiam & Rio della Plata, confecit. Noribergae: Levinus Hulsius 1599.
19. Ulrich S c h m i d e l , Verissima descriptio quarundam Indias
regionum & insularum ab V. Fabro inuentae. [Franckfurt:] 1599
(Übersetzer G. Artus).
20. Ulrich S c h m i d e l , Vierte Schiffart. Warhafftige Historien
Einer Wunderbaren Schiffart Welche Ulrich Schmiedel von Straubing
von Anno 1534 bisz Anno 1554 in Americam oder Newen welt bey
Brasilia vnd Rio della Plata gethan [ . . . ] . Noribergae: Levinus Hulsius
1599.
21. Zweite Auflage von Nr. 20. Nürnberg 1602.
22. Hendrick O t t s e n (Iovrnael oft Daghelijcxregister, dt.), Warhafftige Beschreibung der unglüdchafften Schiffahrt eines Schiffs von
Ambsterdam [ . . . ] Auch im zu rüde fahren an dem Meerbusen Todos
los Santos gantz und gar in der Portegaleser Hände gerathen [ . . . ] ·
Franckfurt a. M.: Wolff Richter 1604 (Übersetzer M. Gotthart Arthus).
23. Neuauflage von Nr. 15. Franckfurt 1605 (Doppeldrudc).
24. Zweite Auflage von Nr. 16. Franckfurt 1606-12.
25. Dritte Auflage von Nr. 20. Franckfurt a. M.: Erasmus Kempffer
1612.
26. Gaspar E n s , Indiae Occidentalis Historia [ . . . ] .
Gulielm. Lützenkirchen 1612.
Coloniae:
27. Claude d'A b b έ ν i 11 e (L'arrivie des peres capucins, dt.), Die
Ankunfft der Vätter Capuciner Ordens in die newe Indien Maragnon
genannt. Auch wie sie von den wilden Leuten in selbigen Landen empfangen worden sampt jhrer Bekehrung zu unserm H . Glauben. Durch
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Martin Franzbadi
ein Schreiben dess Ehrwürdigen Vatters Claudij von Abbeville Capuciner Ordens Predigern so er an Bruder Martial Capucciner und Herrn
Foullon seine Brüder gethan, an tag gegeben. Auss der Französischen in
vnser Teutsche Sprach durch ein S. Francisci Orderns Liebhaber vbersetzt. Augspurg: Chrysostomus Dabertzhofer 1613.
28. Neuauflage von Nr. 17 Franckfurt 1617 (Doppeldruck).
29. Gaspar E n s , West- vnnd Ost Indischer Lustgart [ . . . ] · Collen:
Wilhelm Lützenkirchen 1618.
30. Brassillische Relation inn America gelegen. Was gstaldt die
Baija vnd Möhr Buesen de Todos os Sanctos vnnd Statt S. Saluator von
den Hollendern eingenommen worden. Geschehen diss 1624 Jahr. In
zwei Kupferblatten gradiert, im ersten die Statt Saluatto, in dem andern Kupferblat die Mappen mit ihren Zucker Mühlen zusehen, [ . . . ] .
Augspurg: W. P. Zimmermanns 1624.
31. Warhafft Ombstand und gründlicher Bericht Aus einem Original Schreiben hoher Potentaten extrahiret Darin referiret wird wie es
eigendlich mit Einnehnung [!] der vortrefflichen Region Bahia im
Königreich Brasilien gelegen daraus der König in Hispanien Jährlich in
die 80 oder 90. Million Goldes intraden sich gemadiet un eine gute Zeit
gewälthätiger Weise innen gehabt. So aber nun die Hochmögende Herren Staden General mit einer herrlichen Victori oberwetiger und in
jhre Gewalt gebrach zugangen sey. o. 0 . 1 6 2 4 .
32. (Relaci0n del sucesso del Armada, dt./Fradique d e T o l e d o ,
Relation de la carta que embio [ . . . ] , dt.) Relation und Eigentliche beschreibung, dess Jenigen was sich mit der Schiff Armada und kriegshor
so nach Prasil abgefertigt worden [ . . . ] begeben unnd verlauffen. Auss
einem an die Kön: May: zu Hispanien vom Herren Don Federico de
Toledo abgangnen Schreiben aussgezogen. Augspurg: Mattheus Langen waldter 1625. - Vorhanden: ]ohn Carter Brown Library, Providence, R. I.
33. Warhaffte gründliche Relation Was gestalt durch dero Königk:
Mayest: inn Hispanien Obristen Don Friderico de Toleto mit beystand
des Allmächtigen Brasilia den Holländern widerumb abtrungen und
erobert worden. Augspurg: Andreas Aberger 1625.
34. Johann Gregor A l t e n b u r g k , West-Indianische Reisse vnd
Beschreibung der Belag- und Eroberung der Statt S. Salvador in der
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Brasiliana
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Bahie von Todos os Sanctos inn dem Lande von Brasilia. Welches von
Anno 1623 bis ins 1626 verrichtet worden. Coburgk: Friderich Grüner
1627.
35. Theodor von Β r y , Dreyzehender Theil Americae, Das ist: Fortsetzungen der Historien von der N e w e n Welt [ . . . ] Darinnen erstlich
ein sattsame und gründtliche Beschreibung des N e w e n Engellandts
[ . . . ] zum Anderen Ein ausfuhrlichere Erzehlung von Beschaffenheit
der Landschaften Virginia, Brasilia, Guinea [ . . . ] • Frandkfurt: Gaspar
Rotel 1628.
36. Levinus Η u 1 s i u s , Die ein und zwantzigste Schiffart O d e r
Grundlidie und umbsandliche [!] fernere Schreibung der vollkomnesten Landtschafft Brasilien [ . . . ] • Franckfurt a. M.: W o l f f g a n g H o f f mann 1629.
37. Beschreibung Welcher gestalt die H a u p t s t a t t dess Königreichs
Brasilien Phernambucs, inn America gelegen von dem H e r r n Heinrich
Cornelio Lonch, General [ . . . ] und H e r r n Dieterich von Wardenburg
[ . . . ] verschienen M o n a t Februarii belagert, auch beneben den ombliegenden Castellen, im M o n a t Martis 1630 erobert worden. Auss dem
Niederländischen Hochteutsch übergesetzt. Amsterdam: Hessel Gettitsz
[1630].
38. E n t w e r f f u n g von Eroberung der Stadt Olinda so in der H a u p t manschafft Pharnambuco gelegen, und durch [. . . ] H e r r n Heinrich
Cornells Lonck [ . . . ] eingenommen [ . . . ] . [Amsterdam? 1630].
39. Von Eroberung Der Stadt Olinda, So in der H a u p t m a n s c h a f f t
Pharnembucogelegen, [ . . . ] . o. 0 . 1 6 3 0 .
40. Kurtze Erzehlung: Was massen v o m H e r r n General Long nebenst dem Colonel, Dietrich von Wartenburg, die H a u p t s t a d t Fernambucco in Brassilien, so ein Theil der Landschafft Americae, wie auch die
Beyde dabey liegende grosse und feste Castel nach hartem stürmen
endlichen mit Accord eingenommen worden [ . . . ] . o. O . [1630].
41. Diederik W a e r d e n b u r c h (Copie Vande Missive, dt.), Copie Eines Schreibens An die Hoch-Mögende H e r r n Staden General, etc.
von dem H e r r n General Weerdenburch. Betreffend die Eroberung der
Statt Olinda de Fernabuco, mit allen ihren Forten, unnd starcken
Plätzen, o. 0 . 1 6 3 0 . - Vorhanden: Library of Congress.
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Martin Franzbach
42. Theodor von Β r y , Vierzehender Theil Americanischer Historien [ . . . ] . Hanaw: David Aubry 1630.
43. Theodor von Β r y , Decima Tertia Pars Historiae Americanae
[ . . . ] . Francoforti: Mattheaus Merian 1634.
44. Johann Paul A u g s p u r g e r , Kurtze und warhaffte Beschreibung der See-Reisen Von Amsterdam in Holland nacher Brasilien in
America, Vnd Angola in Africa. Von 4. Novembris 1640. bis 10. Julii
1642. Worinnen deren Orthen Gelegenheiten, und theils selbiger
Völcker Zustandt, auch was sich in einem und anderm, so wol zur Zee
als zu Lande zugetragen, angedeuter und gemeldet wird. Schleusingen:
Johann Midiael Schalln 1644.
45. Michael H e m m e r s a m , Guineische und West-Indianisdie
Reissbeschreibung de An. 1639. biss 1645. Von Ambsterdam nadi
St. Joris de Mina, ein Castell in Africa und Brasilien in America. Nürnberg: Paul Fürsten 1647.
46. Brandt in Brasilien. [Amsterdam?] 1648.
47. Caspar B a r l a e u s (Rerum per octennium in Brasilia et alibi
nuper gestarum [. . . ] historia, dt.), Brasilianische Geschichte, Bey Achtjähriger in selbigen Landen geführeter Regierung Seiner Fürstlidien
Gnaden Herrn Johann Moritz, Fürsten zu Nassau [ . . . ] . Cleve: Tobias
Silberling 1659.
48. Caspar B a r l a e u s , Res Brasiliae imperante illustrismo.
D. I. Mauritio Nassoviae etc. Principe, [ . . . ] . Clivis: Tobias Silberling
[1660].
49. Michael H e m m e r s a m , West-Indianische Reissbesdireibung
de An. 1639. bisz 1645. von Amsterdam nach St. Jorius de Mina, ein
Castel in Africa. Nürnberg: Paul Fürsten 1663.
50. Johann Just W i n c k e l m a n n , Der Americanischen Neuen
Welt Beschreibung [. . . ] Beneben einer wunderbarlichen Schiffart und
Reise Beschreibung nach Brasilien Hans von S t a d e n [ . . . ] . Oldenburg: Henrich-Conrad Zimmer 1664.
51. Johann Joadiim B e c h e r , Gründlicher Bericht Von Beschaffenheit und Eigensdiafft, Cultivierung und Bewohnung. Privilegien
Und Beneficien Desz In America zwischen dem Rio Orinoque und
Rio de las Amazones an der vesten Küst in der Landschafft Guiana
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Brasiliana
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gelegenen, [ . . . ] strich Landes, [ . . . ] . Franckfurt: Johan Kuchenbecker
1669.
52. Neuauflage von Nr. 45. Nürnberg 1669.
53. Zweite Auflage von Nr. 51. Franckfurt: Willhelm Serlins 1670.
54. Olfert D a p p e r (Montanus, De niewe en onbekende weereld,
dt.), Die Unbekante Neue Welt, oder Beschreibung des Welt-teils Amerika, und des Sud-Landes [ . . . ] . Amsterdam: Jacob von Meurs 1673.
55. Ambrosius R i c h s h o f f e r , Braszilianisch und West Indianische Reise Beschreibung. Strasburg: Josias Städel 1677.
56. Lorentz S i m o n , Prasilische Reise von einem Teutschen Soldaten in America [ . . . ] Wie es ihm allda ergangen, auch Leib und LebensGefahr allda ausstehen müssen, o. 0 . 1 6 7 7 .
57. Zweite Auflage von Nr. 56,1678.
58. Caspar von B a r l a e u s , Brasilianische Geschichte. Erstlich in
Latein beschrieben; und kurtze und wahre Beschreibung der fünffjährigen harten Befängnüs, durch Nicolaus Schmidt. Leipzig 1684. Vorhanden: Philadelphia Library Company, Philadelphia, Pa.
59. Eberhard Werner H a p p e l , Thesaurus Exoticorum. Oder eine
mit Ausländischen Raritäten und Geschichten Wohlversehene SchatzKammer die [ . . . ] Nationes der [ . . . ] Brasilianer [ . . . ] Nach ihren
Königreichen, Policeyen, Kleydungen, Sitten und Gottes-Dienst. Hamburg: Thomas von Wiering 1688.
60. Anton S e p p , Briefe des Paters Anton Sepp über seine Tätigkeit und Reisen in den Heidenmissionen in Paraquaria. Ingolstadt 1710.
61. Johann Jacob S c h m a u s s , Der neueste Staat des Königreichs
Portugall und der darzu gehörigen Länder. Bde 1, 2. Halle, Magdeburg
1714.
62. Olfert D a p p e r , Exoticus Cvriosvs Das ist [ . . . ] Africa America - und Asiatische Curiositäten [ . . . ] . Franckfurt, Leipzig:
Michael Rohrbach 1717.
63. Amidie F r a n c i s F r έ ζ i e r (Relation du voyage de la Mer du
Sud [ . . . ] , dt.), Allerneueste Reise nach der SüdSee und denen Küsten
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Martin Franzbach
von Chili, Peru und Brasilien. Hamburg: Thomas von Wierings Erben
1718.
64. Ulric D i r r h a i m e r , Kirchen-Gesdiichte [ . . . ] In sich begreiffend, die Africanisdien Länder [ . . . ] Paraquaria, Brasilia, Florida,
Canada, Mexico und Marignan. Wien: Johann Jacob Wolrab 1725.
65. Carl Friederich B e h r e n s , Reise durch die Süd-Länder und
um die Welt worinnen enthalten die Beschreibung von den Canarischen
und Saltz-Insuln, Brasilien, der Strass Magellanus und Lamer-Kuste,
Chili, und neuentdeckten Insuln gegen Süden [ . . . ] . Franckfurt, Leipzig 1737.
66. Am£d£e Francois F r e ζ i e r , Reize nach der Süd-See, und
denen Küsten von Chili, Peru, und Brasilien [ . . . ] mit einem Anhang
aus der in den Jahren 1740 bis 1744 von dem berühmten Engl. Commandeur Hrn. Georg Anson nach der Süd See oder meistens um dis
gantze Welt, gethanen Reise vermehret. Hamburg: Thomas von Vierings Erben 1745.
67. Neuauflage von Nr. 66. Hamburg 1749.
68. Charles Marie de la C o n d a m i n e (Relation abrig£e d'un
voyage [ . . . ] , dt,), Nachridit von einer Reise in das Innerste von Südamerica, von der Küste des Südmeeres an, bis zu den Küsten von Brasilien und Guiana, längst dem Amazonenstrome. Der Königlich Französischen Akademie der Wissenschaften, von dem Herrn de la Condamine,
[ . . . ] öffentlich vorgelesen am 28.4.1745. In: Hamburgisches Magazin
Bd. 6 (1750), S. 3-70,227-288.
69. R. Α. Η e h 1, Von den vegetabilischen Schätzen Brasiliens und
seiner Bodenkultur. 1757.
70. P. AntxSnio V i e i r a , Hundertjährige Trost-Rede aus Brasilien
für die schweigende Gesellschaft Jesu in Europa, oder Rede des ehrwürdigen Vatters Antonius Vieira berühmten Jesuiten der brasilianischen Provinz, und Apostels in Maragnan, am Feste der Erscheinung
des Herrn in der königlichen Capelle zu Lisabon im Jahre 1662 an die
königliche Frau Mutter, und bey annoch minderjährigem des jungen
Königes Alter Regentin, in beyder Majestäten allerhöchster Gegenwart
gehalten, nach dem ermeldter apostolische Vatter mit allen seinen
Ordensbrüdern von dem wütenden Volcke der Portugesen im Jahre
1661 aus den maragnanischen Missionen vertrieben worden, und er
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Brasiliana
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samt andern apostolischen Exulanten in der Hauptstadt Lisabon angekomen ist. Ins Deutsche übersetzt durch Gosswin Theodor Von Dille.
Augsburg: Gebrüder Wagner [um 1760]. — Vorhanden ζ. B.: Staatliche
Bibliothek, Bamberg.
I
, 71. Charles Marie de la C o n d a m i n e (Relation abregne d'un
voyage [ . . . ] , dt.), Geschichte der zehenjährigen Reisen [ . . . ] des Herrn
de la Condamine [ . . . ] vvorinne ausser verschiedenen Nachrichten von
der gegenwärtigen Beschaffenheit der spanischen Colonien in America
und einer vollständigen Beschreibung des berühmenten Amazonenflusses auch noch verschiedene [ . . . ] Anmerkungen [ . . . ] befindlich sind
[ . . . ] . Erfurt: Johann Friedrich Härtung 1763.
72. P. Antönio V i e i r a , Zwote Hundert-jährige Trost-Rede aus
Brasilien für die schweigende Gesellschaft Jesu in Europa, oder Zwote
Rede Des ehrwürdigen Vaters Antonius Viejra Berühmten Jesuiten der
brasilianischen Provinz [ . . . ] . Augsburg: Gebrüder Wagner 1763 (Ubs.
Gosswin Theodor von Dille). - Vorhanden ζ. B.: Staatliche Bibliothek,
Bamberg.
73. Nathaniel Edward K i n d e r s l e y (Letters from the island of
Teneriffe, Brazil [ . . . ] , dt.), Briefe von der Insel Teneriffe, Brasilien,
dem Vorgebirge der guten Hoffnung und Ostindien. Leipzig: Weidmanns Erben & Reich 1777.
74. Zweite Auflage von Nr. 71. Frankfurt a. M. 1779.
75. Pedro C a d e η a , Beschreibung des Portugiesischen Amerika
vom Cudena [!] Ein Spanisches Manuscript in der Wolfenbütteischen
Bibliothek, herausgegeben vom Herrn Hof rath Lessing. Mit Anmerkungen und Zusätzen begleitet von Christian Leiste, Rektor der Herzoglichen großen Schule zu Wolfenbüttel. Braunschweig: Fürstliche
Waysenhaus-Buchhandlung 1780.
76. Zweite (kaum verbesserte) Auflage von N r . 75, Braunschweig
1781, als Sechster Beitrag Z u r G e s c h i c h t e u n d L i t t e r a t u r .
Aus den S c h ä t z e n der H e r z o g l i c h e n B i b l i o t h e k
z u W o l f e n b ü t t e l , S. 425-560.
77. Philadelphia S t e p h e n s (Letters on Portugal on the present
and former state of that kingdom, 1777, dt. nach franz. Übersetzung,
Paris 1780), Briefe über Portugal, nebst einem Anhang über Brasilien
[ . . . ] Mit Anmerkungen herausgegeben von Matthias C h r i s t i a n ]
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Martin Franzbach
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Sprengel. Anhang: Neueste Nachrichten über Brasilien, aus des Abbi
R a y n a l verbesserten Ausgabe der Geschichte der Europäer in beiden
Indien übersetzt. Leipzig: Weygand 1782.
78. Johann Gottlieb L i n d e m a n n , Geschichte der Meinungen
älterer und neuerer Völker, nebst einer besondern Religionsgeschichte
der [ . . . ] wilden Völker, als Brasilianer, [. . . ] Theil 1-7. Stendal:
Franzen & Grosse 1784-95.
79. P. Anselm E c k a r t , Des Herrn P. Anselm Eckart, ehemaligen
Glaubenspredigers der Gesellschaft Jesu in der Capitania von Parä in
Brasilien, Zusätze zu Pedro Cudena's Beschreibung der Länder von
Brasilien, und zu Herrn Rectors Christian Leiste Anmerkungen im
sechsten Lessingischen Bey trage zur Geschidite und Litteratur. In: Reisen einiger Missionarien der Gesellschaft Jesu in Amerika. Aus ihren
eigenen Aufsätzen herausgegeben von Christoph Gottlieb von Murr.
Nürnberg: Zeh 1785, S. 451-614.
80. Jean de L έ r γ (Historia navigationis in Brasiliam, dt.), Reise
in Brasilien. Nach der von dem Herrn Verfasser selbst veranstalteten
verbesserten und vermehrten lateinischen Ausgabe übersetzt. Mit Anmerkungen und Erläuterungen. Münster: Platpoet 1794.
81. Franz Xavier V e i g 1, Gründliche Nachrichten über die Verfassung der Landschaft von Maynas in Süd-Amerika bis zum Jahre
1768 nebst des Herrn P. Anselm Eckarts Zusätze zu Pedro Cudenas
Beschreibung der Länder von Brasilien. Nürnberg: Johann Eberhard
Zeh 1798.
II.
Copia
der N e w e n
Zeytung ausz P r e s i l l g
(um 1 5 1 5 )
Landt
Die Copia der Newen Zeytung ausz Presillg Landt*, die schon
Alexander von Humboldt beschäftigte, ist in einem textgleichen Doppeldruck mit orthographischen Abweichungen und anderem Titelblatt
überliefert:
*) Emil W e 11 e t , Die ersten deutschen Zeitungen, hrsg. mit einer Bibliographie
(1505-1599), Tübingen 1872, S. 5-8 (Bibliothek des Litterarisdien Vereins in Stuttgart,
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Brasiliana
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1. Copia der Newen Zeytung ausz Presillg Landt. Nuremberg:
H . Höltzel, Titelblatt, 4 ungez. Seiten. Vorhanden: Bayerische Staatsbibliothek, München, Signatur: 4° Rar. 613; British Museum, London,
Signatur: C. 32. f. 8.
2. Copia der Newen eytung [!] ausz Presilg Landt. Augspurg: Erhart öglin, Titelblatt, 5 ungez. Seiten. Vorhanden: British Museum,
London, Signatur: G. 7078. Es gibt auch eine Augsburger Titelvariante
„Zeytung".
Konrad Η a e b 1 e r 8 hat im Fuggerarchiv ein Manuskriptblatt entdeckt, das für die Datierungsfrage der Copia wichtig ist: „Zeitung so
ain schiff pracht hat, So von portugall aussgefarn ist, das presill landt
ferrer dann man vor sein wissen hat zn [!] diskopriren vud [!] Am
widerkerren Inn yla de madera zukommen ist von Ainem guten freundt
auss madera gen Anntorf geschryben worden." Η a e b 1 e r vermutet,
„daß die Handschrift, obwohl ich sie nicht für gleichzeitig halte, auf
eine ursprünglichere Form der Neuwen Zeitung zurückgeht als der
Druck". Die kulturhistorische Bedeutung dieses Berichts, von dem vor
dem Zweiten Weltkrieg nur noch zehn Exemplare bekannt waren,
steigt, wenn man die Zahl der Erstauflagen deutscher Werke über Amerika bis 1520 erfährt: 1494/99 (2), 1500 (6), 1510 (2), 1520 ( I I ) 4 .
Der folgende Abdruck gibt den Text des Münchener Exemplars wieder
(Ligaturen wurden aufgelöst).
Bd. III); R. R. S c h u l l e r , A nova gazeta da terra do Brazil (Newen Zeytung auss
Presillg Landt) e sua origem mais provavel. Com a traducfäo portugueza e a reproducfäo em facsimile, Rio de Janeiro 1914, 27 S, (Separata aus: Annaes da Bibliotheca
Nacional, Bd. 33); Faksimile hrsg. von Hans H . B o c k w i t z in den Dokumenten
des Zeitungswesens Nr. 5, Leipzig 1920 (Geleitwort Konrad Η a e b I e r). Dazu
Fritz S o m m e r in: Serra Post Kalender, Rio Grande do Sul 1953 und 1956; Clemens B r a n d e n b u r g e r , A nova gezeta da terra do Brasil. N e w zeutung ausz
presillandt, 1515. Texto, traducfäo, glossario, commentario, Säo Paulo 1922, 128 S.;
Marion E h r h a r d t , Noticias alemas do siculo X V I sobre Portugal, in: Humboldt 6 (1966), S. 114—116.
') Konrad Η a e b 1 e r , Die „Neuwe Zeitung aus Presilg-Land" im Fürstlich
Fugger'schen Archiv, in: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin 30 (1895),
S. 352-368 (dort audi die ältere Spezialforsthung verzeichnet).
*) Philip Motley P a l m e r , German Works on America 1492-1800, Berkeley,
Los Angeles 1952 (University of California Publications in Modern Philology, Bd. 36,
Nr. 10).
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158
Martin Franzbach
Copia der Newen Zeytung ausz Presillg Landt
Item wist das auff den Zwelfften tag des Monadts Octobers Ein
Schiff auß Presillg landt hye an ist kummen vmb geprech der Victualia,
So dann Nono vnd Cristoffel de Haro vnd andere gearmirt oder gerüst haben. Der Schiff sein Zway, durch des konigs von Portugal erlaubniß vmb das Presilg landt zubeschreiben oder zu erfaren Vnd haben
das Lanndt in Sechs oder Syben hundert meyll weyt deschribiert, dann
man das vor wissen hat gehabt. Vnnd da sie kommen sein ad Capo de
bona sperantza, das ist ein spitz oder ort so in das meer get, gleich der
Nort Assril, vnd noch ein grad höher oder weyter. Vnd do sie in solche
Clima oder gegent kommen sein Nemlich in Viertzig grad hoch, Haben
sie das Presill mit ainem Capo, das ist die spitz oder ein ort, so in das
mer get, funden. Vnd haben den selbigen Capo vmbseylet oder vmbfaren, vnd gefunden, das der selb Calfo gleich ist gangen wie Europa
leyt mit dem Syt ponente leuante, das ist gelegenheyt zwischen dem
auffgangk oder Ost, vnd nyderganngk oder West, Dann sie haben auff
der anndern seyten auch die landt gesehen, Als sie bey Sechtzig meyllen
vmb den Capo kommen sein, zu geleicher weyß als wenn ainer in
Leuanten fert, vnd die skritta de gibilterra passiert, das ist, furfert,
oder hyndurch einfarn, vnd das landt von Barbaria sieht. Vnd als sie
vmb den Capo kommen sein, wie gemelt ist, vnd gegen vns Nordwestwertz geseylet oder gefaren haben. Do ist vngewitter so groß worden,
auch windt gewesen, das sie nicht weyter haben kunnen saylen, oder
faren. Do haben sie durch Tramontana, das ist Nort, oder mitternacht,
wider her vmb auff die annder seyten vnd Costa, das ist landt, von
Presill müssen faren. Der Piloto, das ist der schiffuerer, oder Schiflayter,
So mit dysem Schiff gefaren ist, ist mein fast guet frewndt. Ist auch
der beruembtest so in der konig von Portugal hat. Ist auch etlich Rayß
in India gewesen, der sagt mir vnd vermayndt, das von sollichem Cabo
dye Presill, das ist ein anfangk des Presill landt, vber Sechshundert meyl
gen Malaqua nit sey. Vermayndt audi in kurtzer zeyt durch solichen
Viagio, das ist weg oder rayß, von Lisibona gen Malaqua zufaren vnd
widerumb kummen, das dem kunig von Portugal mit der Specerey ein
grosse hilff wirdt pringen. Sie finden auch das das landt von Presill
hynumb get byß gen Malaqua Vnd als sie wider auff die Costa oder
seyten von Presill wider Westwertz kummen sein, haben sie vil gueter
Rio, das ist flueß vnd porten gefunden, deßgleichen am hyndan faren.
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Brasiliana
159
Kopie der Neuen Zeitung aus dem Land Brasilien
Ebenso hört, daß am 12. Oktober ein Schiff aus dem Land Brasilien hier angekommen ist, weil es keinen Proviant mehr hatte. Nuno
und Cristövao de Haro und andere haben es ausgerüstet. Es waren
zwei Schiffe, die mit Erlaubnis des Königs von Portugal das Land
Brasilien beschreiben oder erforschen sollten. Und sie haben das Land
sechs- oder siebenhundert Meilen weiter beschrieben als man vorher
Kenntnis hatte. Und als sie zum Kap der Guten Hoffnung gekommen waren - das ist ein Vorsprung, der ins Meer geht wie der Nordassril [?] und noch einen Grad höher oder weiter
und als sie in
solch ein Klima oder in eine solche Gegend gekommen waren, nämlich
in 40° Höhe, haben sie das Land Brasilien mit einem Kap, das ist ein
Vorsprung, der ins Meer geht, gefunden. Und sie haben dieses Kap
umsegelt und gefunden, daß dieser Golf wie Europa von Westen nach
Osten liegt. Denn sie haben auf der anderen Seite audi Land gesehen, als sie etwa 60 Meilen um das Kap herum gefahren waren, wie
wenn einer nach der Levante fährt, die Straße von Gibraltar passiert
und das Berberland sieht. Und als sie, wie erwähnt, um das Kap
herum gefahren und nordwestwärts gesegelt waren, sind ein so großes
Unwetter und Sturm aufgekommen, daß sie nicht weiter segeln konnten. Da haben sie wegen des Nordwinds wieder herum auf die andere
Seite und die Küste des Landes Brasilien fahren müssen. Der Kapitän
dieses Schiffes ist mein guter Freund und auch der berühmteste, den
der König von Portugal hat. Er hat auch einige Reisen nach Indien
gemacht und sagt mir, daß es von diesem Kap von Brasilien nicht
weiter als 600 Meilen nach Malakka sei. Er denkt auch, in kurzer Zeit
auf einer solchen Reise von Lissabon na dl Malakka zu fahren und
zurückzukommen, was dem König von Portugal mit den Gewürzen
eine große Stütze sein wird. Sie finden auch, daß das Land von Brasilien bis Malakka herum geht. Und als sie wieder an die Küste von
Brasilien westwärts gekommen waren, haben sie viele gute Flüsse und
Häfen gefunden, ebenso beim Hineinfahren, alles gut bevölkert. Und
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Martin Franzbach
Als wol gepopolirt, das ist vol volcks, oder ser wonhafft, vnd sagen
ye mer gegen Cabo, ye pesser volck sey, mit gueter weyß, erbers Wesens, haben in jn gar keyn mißprauch, dann das ain ort mit dem andern
kriegt. Essen aber nit an einander, wie in dem vndtern Presill landt,
Schlagen aber an einander zu todt, nemen keynen gefangen. Sagen das
volck sey fast von gueter freyer Condicion, das ist gueter Art. Das
volck hat auch auff sollicher costa oder seyten keyn leze, das gesetz,
nodi kunig, dann das sie die alten vndter jnen eren, vnd den selbigen
volgen, Zu gleicher weyß als in dem vndtern Presill landt. Ist auch als
ein volck, dann das sie ein anndere sprach haben. Sye haben audi auff
der selbigen Costa oder lanndt gededitnuß von sant Thomas, Sye haben
auch den Portugalesern die schrit im landt dynnen woellen zaygen,
Zaygen audi an das Creutz im lanndt dynnen steen. Vnd wann sie von
sant Thomas reden, So sagen sie er sey der kleyn got. Doch es sey ein
ander got der groesser sey. Es ist wol zuglauben, das sie gedechtnueß
von sant Thoma haben, dann wissenlich ist, das sant Thomas hyndter
Malaqua leibhefftig leyt auf der Cost Siramatl im Golffo de Celon.
Sie haissen auch im landt Ire kynder fast Thomas. Im lanndt dynnen
hat es groß pyrgk, Sagen an etlichen orten nymmer der sehne darab
kume, als sie vom landt volck bericht werden. Sye sein in etlichen Porten gewesen, do sie vil vnnd mancherlay seltzamer feil von wilden
thieren funden haben, So die lewt also ruach an tragen vber die plossen
hewt, wissen die nit zuberayten. Nemiich fei von Leen vnd Leoparden,
der selben vil im landt do sein, Lux auch Genet, so man in Hyspania
fecht, auch kleyne feil, wie die Geneten sehen, vnd sein trefft wie ein
Lux, wann sye sein fast kostlich von hären, vnd dunn von feil gleich
wie ein Mader. Die grossen feil von den Leoparden vnd Luxen zerschneyden sie vnd machen guertel darauß, ainer spann prayt. Sie haben
auch vil Otter vnd Pyber, das ain zaichen ist, das das landt groß
fliessent wasser hat. Sie haben audi guerttel von feien die mir vnbekant
sein. Vorgemelter feil, vnd in mer manyr oder weyß rauhe war hab idi
fur mich gekaufft, dodi nit vil, dann sie keyn Summa von solcher raudier pellaterey pradit haben, sie sagen, haben nit darnadi gesteh, dann
sie es fur nicht geacht haben. Sye sagen das das ander Schiff so noch do
hynden sey, pring vil solcher feil vnd mancherlay ding, dan es lenger
geladen hat. Ist auch der haubtman von den zwayen Schiffen. Ich hab
audi vndter andern dingen drey stuck von etlichen feilen zusamen
genedt kaufft, sein fast alle drey so groß vndter ein rodt zufutern,
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Brasiliana
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[sie sagen], je mehr sie zum Kap hin fuhren, desto besser war das
Volk, von gutem Betragen und ehrbarem Wesen. Sie haben untereinander kein anderes Laster, als daß ein Ort mit dem anderen Krieg
führt. Sie essen einander nicht auf wie in Nordbrasilien, aber schlagen
sich tot und nehmen keinen gefangen. Sie sagen, das Volk lebe beinahe
in einem freien Zustande. Das Volk hat audi an dieser Küste kein
Gesetz und keinen König, sondern sie ehren die Alten unter ihnen
und folgen ihnen wie in Nordbrasilien. Es ist auch alles ein Volk, nur
daß sie eine andere Spradie haben. An derselben Küste haben sie auch
eine Erinnerung an St. Thomas und haben den Portugiesen die Schritte
[von ihm] im Landesinnern zeigen wollen, und sie zeigen auch das
Kreuz im Innern des Landes. Und wenn sie von St. Thomas sprechen,
sagen sie, er sei der kleine Gott; doch es gebe einen anderen größeren
Gott. Man darf sicher annehmen, daß sie sich an St. Thomas erinnern,
denn bekanntlich liegt er hinter Malakka an der Küste Siramatl am
Golf von Ceylon leibhaftig begraben. Sie nennen auch ihre Kinder im
Lande viel Thomas. Im Landesinnern gibt es große Berge. Sie sagen,
daß an manchen Orten immer Schnee liegt, wie ihnen von der Landbevölkerung berichtet wurde. Sie sind in einigen Häfen gewesen, wo
sie mancherlei Felle von wilden Tieren gefunden haben, welche die
Leute so rauh über der bloßen Haut tragen und nicht zuzubereiten
wissen; nämlich Fell von Löwen und Leoparden, von denen es viele
im Land gibt, auch Luchs, wie man ihn in Spanien fängt, auch kleine
Felle, die wie Ginsterkatzen aussehen und vortrefflich sind wie ein
Luchs, denn sie sind sehr wertvoll von Haar und dünn von Fell wie
ein Marder. Die großen Felle von den Leoparden und Luchsen zerschneiden sie und machen Gürtel daraus, einen Spann breit. Sie haben
auch viele Ottern und Biber, was ein Zeichen dafür ist, daß das Land
große Flüsse hat. Sie haben auch Gürtel von Fellen, die mir unbekannt
sind. Die eben erwähnten Felle und Pelzwerk anderer Art habe ich
für mich gekauft, doch nicht viel, weil sie nicht viel von diesem reichen Pelzwerk gebracht haben. Sie sagen, daß sie es nicht darauf abgesehen haben, weil sie es geringschätzen. Sie sagen, daß das andere
Schiff, das noch hinter ihnen sei, viele solcher Felle und mancherlei
Dinge bringe, weil es länger geladen habe. Es ist auch das Führerschiff. Ich habe auch unter anderem drei Stück zusammengenähte
Felle gekauft. Sie sind fast alle drei so groß, daß man einen Rock da-
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Martin Franzbach
haben die Portugaleser fur nicht geacht, sie deckens im landt vber sich,
ist zu gleicher weyß zusamen genet als man bey vns dye wolffsdeck
macht. Es ist fur war ein kostlichs fuetter an im selbs. Die feil sein als
groß an in selbs als ein Dachs, vnnd haben färb als ein hyrsch. Ist auff
dem feil fast rauch von wollen, hat lang spitzige har, etwas dick zu
gleicher weyß wie ein Zobel. Das fei ist inen leicht wie ein Mader. Das
fei an im selbs schmeckt auß der massen wol. Das landt hat audi wunderbarlich vil frucht, vnd die guet, vnd als ander fruedit, dan wie wirs
in vnnsern landen haben. Haben audi gefunden in dem landt Canna
fistola, in der groeß eines arms groß. Haben audi hoenig wachs, ein
Gummi, vnd des vil, geleich wie Gloret, vil vnd mancherlay gefoegels,
Rauch von fuessen. Ir were ist mit hanndtpogen, zugleicher weyß wie
in dem vndtern Presill landt der prauch ist. Haben keyn eysenpergk,
geben vmb ein Axt oder peyhell vnd messer was sie haben wie dan in
dem vndtern Presill landt der geprauch ist. Sie haben auch im landt ein
sort Specerei, Prent auff der zungen wie pfeffer, noch resser, wedist
in ainem Schelflein mit vil kornlein darinnen es wechst. Ist das Gran
oder korn zu gleicher weyß als groß als ein arbayß. Ir solt auch wissen,
das sie genuegsam anzaygung pringen, das sie von Cabo, wie gemelt ist,
gegen vns bey Zway hundert meyll sein, daselbst in ainer port vnd fluß
gewesen sein, do haben sie anzaygen von vil Sylber vnd gold, auch
kupffer, so im lanndt dynnen ist. Sie sagen das der Haubtman von dem
anndern Schiff dem kunig von Portugal ein Sylbere Axt oder peyhel
pring, zu gleicher weyß wie Ir Axt von staynen sein. Bringt im auch
ein metal, sagen sehe wie messing, vnd emtphahe keyn Rost noch Verletzung, wissen nicht ob es nyder Goldt ist oder was es ist. Sie haben
auch an dem selben ort an der See erkandt von dem selbigen volck ein
anzaygung das im landt dynnen ein pyrg volck sey, hab vill golds, trag
das gold dunn geschlagen, zugleicher weyß wie hämisch an der styrn,
vnd forn an der prust. Der Haubtman pringt auch einen man von denselbigen landt, der hat den kunig von Portugal ye sehen woellen. Der
sagt er woell dem konig von Portugal so vil golds vnd Sylber anzaygen
gegen, das im Landt sey, das seine Schiff nit füren moegen. Die lewt
an dem selbigen ort sagen auch das zu zeiten anndere Schiff audi dar
kumen, tragen klayder an als wir. Die Portugaleser sagen als die
Frantzosen, nach des volcks anzaygen. Vnd haben auch pert fast all
Rot. Vnd wollen die Ersamen Portugaleser sagen es seien Gezyner, so
gen Malaqua nauigieren, geyt im ein anzaygung, das es war sey, Dem-
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Brasiliana
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mit füttern kann; die Portugiesen haben sie aber geringeschätzt. Sie
decken es im Lande über sich; sie sind ebenso zusammengenäht wie
man bei uns die Wolfsdecken macht. Sie geben fürwahr ein wertvolles Futter für sich allein. Die Felle sind für sich allein wie Dachs
und haben die Farbe von Hirsch. Auf dem Fell ist viel rauhe Wolle;
es hat lange spitze Haare, etwas dick wie Zobel. Das Fell ist innen
leicht wie Marder. Das Fell f ü r sich allein riecht außerordentlich gut.
Das Land hat auch wunderbar viele, gute und andere Früchte als wir
bei uns haben. Sie haben in dem Land auch armgroße Röhrenkassia
('Canna fistula) gefunden. Sie haben auch Honig, Wachs, viel von
einer Art Gummi wie Terebinthenharz, mancherlei Vogelarten, viele
Fische. Zur Verteidigung haben sie Handbogen wie es in Nordbrasilien Usus ist. Sie haben keine Eisenwerkzeuge und geben für eine Axt,
ein Beil und ein Messer alle ihre Habe, wie allgemein üblich in N o r d brasilien. Sie haben im Land auch eine Art Gewürz, das auf der Zunge
wie Pfeffer und noch heftiger brennt. Es wächst in einer Schote mit
viel kleinen Körnern drinnen. Das Korn ist ebenso groß wie eine
Erbse. Ihr sollt audi wissen, daß sie genug Anzeichen haben, vom eben
erwähnten K a p zweihundert Meilen gegen uns in einem H a f e n und Fluß
gewesen zu sein, wo sie Spuren von viel Silber, Gold und Kupfer im
Landesinnern gehabt haben. Sie sagen, daß der Führer von dem anderen Schiff dem König von Portugal eine silberne Axt oder ein Beil
bringt in der Art wie ihre Steinäxte. Er bringt ihm auch ein Metall,
das wie Messing aussehen soll und weder Rost noch Schrammen annehme. Sie wissen nicht, ob es geringes Gold oder etwas anderes sei.
Sie haben auch an demselben O r t an der See von demselben Volk
erfahren, daß es im Landesinnern ein Bergvolk gebe, das viel Gold
besitze und das Gold fein geschlagen wie Harnisch an der Stirn und
vorn auf der Brust trage. Der Führer bringt auch einen Mann aus
diesem Land, der einmal den König von Portugal sehen wollte. Er
sagt, er wolle dem König von Portugal soviel Gold und Silber im
Lande zeigen wie seine Schiffe nicht wegschaffen könnten. Die Menschen an diesem O r t sagen ebenfalls, daß manchmal auch andere
Schiffe dorthin kämen, [deren Besatzung] Kleider wie wir trägt. Die
Portugiesen sagen, es seien nach der Beschreibung des Volkes Franzosen. Sie tragen auch fast ganz rote Bärte. Und die ehrbaren Portugiesen sagen, es seien Chinesen, die nach Malakka segeln. Diese Behaup-
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Martin Franzbach
nach wissend ist in Malaqua das Sylber vnd kupffer besser kauff ist
dann in vnsern landen. Also habt jr die Newen zeyttung. Das Schiff
vndter der Coperta ist mit Presil holtz gelanden, ob der Coperta voller
erkaufften Jungen knaben vnd maydlen, haben die Portugaleser wenig
kost, dann sie das merer tayl mit freyem willen geben sein worden.
Dann das voldt alda vermayndt Ire kynder farn in das gelobt landt.
Sie sagen auch das volck an dem selbigen ort werdt biß in Hundert vnd
Viertzig Jar alt.
III.
Lessing
als H e r a u s g e b e r einer g e o g r a p h i s c h e n
Rarität
Die Βrasi 1 i e η b e s c h r e i b u η g des Pedro Cadena®
(1 6 3 4) u n d i h r e z e i t g e n ö s s i s c h e B e d e u t u n g
Am Abend des 15. Februar 1781 starb Gotthold Ephraim L e s s i n g zweiundfünfzigjährig im Kreise der Freunde in Braunschweig
an den Folgen eines Schlagflusses. Wenige Monate später erschien
postum seine zweisprachige Edition der Description del Brasil des
Pedro C a d e η a. Diese letzte Veröffentlichung L e s s i η g s legt ein
glänzendes Zeugnis von seinem Weitblick und seiner Vielseitigkeit ab.
Nadi den unruhigen Jugendjahren als Student, Komödienschreiber
und Journalist, nach den anregenden und fruchtbaren Jahren in Berlin
und Breslau, nach der einflußreichen Tätigkeit als Dramaturg in
Hamburg verbrachte der Dichter die letzten zehn Jahre seines Lebens
in äußerer Ruhe als Bibliothekar in Wolfenbüttel. Der Sicherung seiner bürgerlichen Existenz, die sich in seiner baldigen Heirat mit Eva
') Obwohl sidi aus den Manuskripten eindeutig die Form C u d c m ergibt, h a n delt es sich nach den Angaben von F e d e r , B o r b a d e M o r a e s , HomSrio
R o d r i g u e s u . a. um P e d r o C a d e n s d e V i l h a s a n t e , der als Sohn italienischer Eltern in Lissabon geboren wurde, in Brasilien als Schiffskapitän diente
und sdiließlidi Armeelieferant wurde. Vgl. Ernesto F e d e r , U m a viagem desconhecida pelo Brasil, Lessing, Pedro Cadena e os jesuitas, in: Cultura Politica, Rio de
Janeiro, Jg. 5, N r . 49 (1945), S. 113-128; idem, Lessing desconheee ο Brasil, in:
Didrio Carioca, Rio de Janeiro, 30. 12. 1951; Rubens B o r b a d e M o r a e s , Bibliographia Brasiliana, Bd. 1, Amsterdam 1958, S. 122 f.; J. H o n 6 r i o R o d r i g u e s ,
Historiografia del Brasil, siglo X V I I , Mixico 1963, S. 170-172.
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Brasiliana
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tung hat viel für sich, da man weiß, daß in Malakka Silber und Kupfer billiger sind als bei uns. Also habt ihr die Neue Zeitung. Das
Schiff hat unter Deck Brasilholz geladen; auf Deck voll von gekauften
Jungen und Mädchen, welche die Portugiesen wenig gekostet haben,
weil sie größtenteils freiwillig gegeben worden sind. Denn das Volk
glaubt dort, daß seine Kinder in das gelobte Land fahren. Sie sagen
auch, daß das Volk dort bis 140 Jahre alt wird.
König und in der Ernennung zum Braunschweigischen Hofrat ausdrückte, stand eine wachsende innere Unruhe gegenüber. Besonders
nach dem tragischen Verlust von Frau und Kind (1777/78) vereinsamte L e s s i η g in dem verschlafenen Altresidenzstädtchen immer
mehr; sein Umgang beschränkte sich auf wenige Provinzgelehrte und
auf seine Bücher, von denen ihn nur kurze Reisen nach Wien, Italien
und häufigere Besuche in Braunsdiweig ablenkten. Es waren dies die
Jahre, in denen sich unser heutiges Bild vom „Kämpfer" und scharfen
Polemiker L e s s i η g formte. Während an großen Dramen nur noch
„Emilia Galotti" und „Nathan der Weise" erschienen, stritt L e s s i n g an vielen Fronten leidenschaftlich mehr oder minder erfolgreich für die Wahrheit. Sein „Fragment eines Ungenannten: Von Duldung der Deisten" und sein „Anti-Goeze" gegen religiöse Hypokrisie
erregten die Gemüter, seine „Freimaurergespräche: Ernst und Falk",
seine „Erziehung des Menschengeschlechts" stießen in neue humanitäre,
pädagogische und philosophische Provinzen vor.
Wenig bekannt und vergessen sind dagegen L e s s i n g s antiquarische und philologische Studien in den letzten Jahren, von denen
vieles Fragment geblieben ist, anderes - wie der C a d e η a - Bericht bis zum heutigen Tag in keine spätere Ausgabe aufgenommen wurde.
Schon nach dem Plane des Herzogs Ernst August sollte L e s s i η g
weniger die Bücherschätze der Wolfenbütteler Bibliothek katalogisieren und registrieren als vielmehr zum wissenschaftlichen Ruhm der
Institution wirken. Hier begegnen sich Aufgaben und Neigung des
berühmten Bibliothekars auf das glücklichste. Einen großen Teil des
Tages stöbert der Gelehrte in den Magazinräumen und Nachlässen,
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Martin Franzbach
um Material für seine „Rettungen" und „Entdeckungen" zu sammeln,
die seit 1773 in den Beiträgen „Zur Geschichte und Literatur. Aus den
Schätzen der Herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel" erschienen.
Alle diese Beiträge, ζ. B. die Untersuchungen über Ulrich Boner, über
die Fabel in „Romulus und Rimincius", über Berengarius Turonensis,
verraten seinen literarhistorischen Spürsinn. In diesem Zusammenhang
ist auch die Entdeckung des C a d e η a - Berichts zu sehen. Im Codex
67. 8. Aug. 8° fand Lessing im Format 15 X 9 x h cm auf 84 Blättern
drei verschiedene Manuskripte aus dem 16. und 17. Jahrhundert: eine
Antwort M e l a n c h t h o n s auf das sogenannte „Confutationsb u c h " d i e geographische Beschreibung Brasiliens von Pedro C a d e η a auf Spanisch 7 und eine deutsche Übersetzung dieser Beschreibung 8 . Nach einer vorgebundenen Notiz erhielt Herzog August die
Handschrift M e l a n c h t h o n s am 9. Oktober 1658 durch seinen
Agenten Georg Forstenhäuser und ließ sie mit den beiden bereits vorhandenen Manuskripten zu einem Pergamentband zusammenbinden
Alle weiteren Vermutungen über den Erwerb des C a d e η a - Berichts
erscheinen gegenstandslos. Fest steht, daß Herzog August besonders
in den Niederlanden zahlreiche Agenten hatte, die Bibliophila und
Manuskripte für ihn aufkauften. Rätselhaft bleibt trotzdem, wie ein
historischer Bericht an den Minister Olivares in andere Hände gelangen konnte. Zumal zur Zeit der teilweisen Eroberung Brasiliens
durch die Holländer und Engländer (Portugal war bis 1640 durch die
Personalunion mit Spanien politisch, wirtschaftlich, kulturell abhängig) diesem Bericht eine gewisse politisch zeitbedingte Bedeutung zukam. Vielleicht wollte C a d e n a dem Minister exakte Daten zum
Zwecke einer eventuellen Expedition liefern.
Was hat L e s s i η g zur Herausgabe des Manuskripts bewogen?
Wie so oft greift er auf eine alte Reminiszenz zurück. Aus der deutschen Übersetzung der Relacion historica del via je a la America
meridional (1748) Antonio d e U11 ο a s 10 erinnerte er sich an eine
·) Fol. 2 bis fol. 48.
Fol. 49 bis fol. 63.
8 ) Fol. 68 bis fol. 84.
*) Otto v o n H e i n e m a n n , Die Handschriften der Herzoglichen Bibliothek zu
Wolfenbüttel, Bd. 8 , 2 . Abt., Wolfenbüttel 1903, S. 134.
, 0 ) Antonio d e U 11 ο a , Beschreibung der Reise nach Südamerica, in: Allgemeine
Historie zu Wasser und zu Lande, Bd. 9, Leipzig 1 7 5 1 ; Rezension in: Neue Zeitungen
von Gelehrten Sachen, Leipzig, 24. Februar 1752.
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Brasiliana
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Beschreibung des A m a z o n a s U 1 1 ο a diskutierte die drei Flußbezeichnungen Maranön, Amazonas, Orellana und wies die Meinung
des Historikers Agustin d e Z u r a t e 1 2 entsdiieden zurück, nach
welcher der Ausdruck „Marafiön" als ältester von einem spanischen
Hauptmann herrühren solle. Nach einem längeren Auszug aus U11 ο a
schreibt L e s s i η g nicht ohne Stolz: „Ich weiß nehmlich so zuverlässig, als man dergleichen Dinge nur wissen kann, daß es allerdings
einen Maranjon gegeben, der mit seinem vollständigen Geschlechtsnamen Maranjon y Gran Para hieß, . . 1S. Dazu trifft die Bemerkung seines Mitarbeiters L e i s t e 1 4 , daß der Name „Maranön"
Lessings Aufmerksamkeit erregt habe. Ursprünglich habe das Manuskript unter diesem Titel im 1. Stück der „Neuen Beyträge zur Historie und Litteratur" erscheinen sollen. Die Bedeutung dieser - wie wir
heute wissen - irrtümlichen L e s s i η g sehen Annahmen mag auf den
ersten Blick als gelehrte Quisquilie erscheinen. Man muß sich die
Rolle Antonio d e U l l o a s in Deutschland in der Zeit von 1750
bis 1780 vergegenwärtigen. Name und Werk waren selbst dem Durchschnittsleser weitbekannt. U 11 ο a galt in Deutschland als die Autorität auf dem Gebiet der südamerikanischen Geschichte und Geographie.
Wie sich L e s s i η g etwas zugute tat, wenn er dem Literaturpapst
Gottsched, dem Polyhistoren Morhof oder den Enzyklopädisten
Jöcher und Nicolas Antonio der Wahrheit zuliebe einen Irrtum nachwies, so bot sich hier zugunsten Ζ ά r a t e s gegenüber U 1 1 ο a die
glänzende Möglichkeit einer vermeintlich gut fundierten „Rettung".
Bereits am 23. Oktober 1749 hatte die neben den „Acta Eruditorum"
angesehenste gelehrte Zeitschrift U 11 ο a und seinem Werk hohes Lob
gespendet 1S . Die Bekanntschaft L e s s i n g s mit U 1 1 ο a datiert bereits aus dem April 1750, als in die „Critischen Nachrichten aus dem
Reiche der Gelehrsamkeit" eine Korrespondentennachricht eingerückt
ist, nach der U 1 1 ο a zum korrespondierenden Mitglied der Real
Academia ernannt sei. Diese Notiz ist mit Sicherheit aus L e s s i n g s
") ebenda, S. 284 ff.
1!
) Agustin d e Ζ ά r a t e , Historia de la conquista del Peru, Buch 4, Kap. 4,
Madrid 1555.
w
) Abdruck der Vorrede in Gotthold Ephraim L e s s i η g , Sämtliche Schriften,
hrsg. von Karl L a c h m a n n , 3. Aufl. besorgt durdi Franz Μ u η c k e r , Bd. 14,
Stuttgart 1886, S. 125-131.
H
) Christian L e i s t e , Vorrede zur Beschreibung des Portugiesischen Amerika
von Cudena, Braunschweig 1780, S. 2.
15
) 104. Stück, S. 827-828.
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168
Martin Franzbach
Feder und deshalb so wichtig, weil es zum Schluß bereits von der
Relacion historica heißt: „Wir werden vielleicht ein ander mahl Gelegenheit nehmen umständlicher von diesem Werk zu sprechen" 1β.
Diese ausführlichere Anzeige erschien nach den Philosophical
Transactions 17 noch vor der deutschen Ubersetzung am 30. Juli 1751 in den
„Critischen Nachrichten" 18. Aus derselben Quelle druckte das „Hamburgische Magazin" " einen Auszug ab. Bereits 1750 hatte die „Statsund Gelehrte Zeitung" in sieben Fortsetzungen 20 eine lange Rezension gebracht. In der „Geschichte des menschlichen Verstandes" von
Carl Friedrich F1 ö g e 1 21 wird U11 ο a an verschiedenen Stellen 11
als Quelle zitiert. In eine zweibändige, von John B a r r o v " kompilierte und aus dem Englischen übersetzte »Sammlung von Reisen und
Entdeckungen" sind Extrakte aus U 11 ο a s Weltreise aufgenommen,
„die schon von der vortheilhaftesten Seite bekannt ist" 24. Über Lima
und seine Einwohner nach U11 ο a bringt schließlich 1779 die „Olla
Potrida** Nachrichten. Eine vollständige Ubersetzung der Relacion
historica
U 1 1 ο a s gab der Göttinger Professor Johann Andreas
M
D i e ζ e heraus. Es ist bei dem engen Verkehr zwischen D i e ζ e
und L e s s i η g nicht ausgeschlossen, daß diese Ubersetzung auf Anregung L e s s i η g s entstand. Sie gewann durch die gelehrten Zusätze
und Erläuterungen Professor S c h n e i d e r s in Frankfurt (Oder)
erheblich an Wert und veranlaßte eine Version ins Englische. Schon
aus diesen kurzen bibliographischen Notizen geht die kanonische Bedeutung U 11 ο a s hervor. Die ergänzende Rechtfertigung L e s s i η g s
erscheint in einem anderen Lichte.
Außer diesem sachlichen Gesichtspunkt einer erheblichen stofflichen
Erweiterung und Präzision sah sich L e s s i η g als Philologe zur Edition gedrängt: „Das spanische Original ist sehr fehlerhaft copiret,
" ) Critische Nachrichten aus dem Reiche der Gelehrsamkeit, April 1750, S. 175.
" ) Philosophical Transactions, Nr. 492.
" ) Auszug aus Antonio de Ulloas Beschreibung der Reise nach Südamerica, in:
Critistiie Nachrichten . . . , 30. Juli 1751.
» ) Hamburgisches Magazin 9 (1752), S. 645.
Stats- und Gelehrte Zeitung, 8. August 1750 - 21. August 1750.
n ) Carl Friedrich F I ö g e 1, Geschichte des menschlichen Verstandes, Breslau 1765.
" ) Ζ. B. ebenda, S. 86,203.
M ) John B a r r o w , Sammlung von Reisen und Entdeckungen, Leipzig 1767.
M ) Rezension in: Hamburgische Neue Zeitung vom 4. Januar 1768.
" ) Antonio d e U 11 ο a , Physikalische und historische Nachrichten vom südlichen
und nordöstlichen Amerika, hrsg. von Johann Andreas D i e ζ e , 2 Bde, Leipzig 1781.
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Brasiliana
169
und die alte Deutsche Uebersetzung . . . ist so schülerhaft und kauderwelsch, daß der Urheber weder das Spanische, noch das Deutsche, noch
die Sachen muß verstanden haben" **. Ubersetzungsvergleich und Revision forderte der Philologe, Prüfung der Tatsachen der Historiker
und Geograph. Für beide Arbeiten sah sich L e s s i η g , der vielleicht
schon sein Ende nahen fühlte, nach einem Kenner und Mitarbeiter um
und fand ihn in dem Rektor Christian L e i s t e aus Wolfenbütte!.
L e i s t e , der bereits durdi eine „Beschreibung des Brittischen Amerika" 27 rühmlich hervorgetreten war und der an einer Monographie
über Nord- und Südamerika arbeitete, erkannte mit einem Blick den
Wert des C a d e η a - Berichts: Es handelte sich neben den Werken von
U l l o a , L a e t 1 8 und B a r l a e u s " um die einzige originelle und
authentische Reisebeschreibung über Brasilien. Während L a e t überdies noch H e r r e r a , Z i r a t e , A c o s t a , J a r r i k , P e t r u s
M a r t y r , L ό ρ e ζ d e G ö m a r a , L έ r y und besonders 0 1 i ν e i r a ausgiebig benutzt habe, sei C a d e η a als Reisender selbständig und pragmatisch vorgegangen. Dieses endgültige Urteil eines Fachmanns hat L e s s i η g in seinen Herausgeberplänen bestärkt. L e i s t e
allein ist es zu verdanken, daß nach dem vorzeitigen Tod L e s s i η g s
die Textkollation und der Kommentar zu Ende geführt wurden und
in Buchform erschienen. Die Hauptlast der Aufgabe und Verantwortung haben auf seinen Schultern geruht. Er war sicherlich kein überragender Gelehrter - bekannt sind von ihm nur noch zwei Traktate 80 - , eher ein braver Schulmann, der bei seinem Tod im Jahre 1815
nach mehr als fünfzigjähriger Amtszeit als „bieder, fromm, fleißig,
weise, tugendhaft, reich in jeder Wissenschaft" gepriesen wurde' 1 .
Aber L e i s t e besaß eine hervorragende und für seine Zeit erstaunM
) L c s s i η g , Sämtliche Schriften, Bd. 14, S. 10.
" ) Christian L e i s t e , Beschreibung des Britischen Amerika, Wolfenbüttel 1778.
Joannis d e L a e t , Novus Orbis seu descriptionis Indiae Occidentalis, liber X,
Lugd. Bat. 1633.
" ) Caspar B a r l a e u s , Rerum per octennium in Brasilia et alibi nuper gestarum
sub praefectum C. S. Mauritii, Comitis Nassauiae, Historia, Amsterdam 1647 (dt.:
Cleve 1659).
M
) Christian L e i s t e , Neue Einrichtung der Luftpumpe, Wolfenbüttel 1772;
ders., Die Arithmetik und Algebra, Wolfenbüttel 1790.
**) Betrachtungen bei der Leiche des ehrwürdigsten Greises, der Professors und
Rectors der hiesigen Herzogl. großen Schule, Herrn Christian L e i s t e , von Seinem
dankbaren Schüler, Verehrer und Collegen der fünften Klasse, C. W. Ε m m e 1 m a n n . Wolfenbüttel, den 26sten Februar 1815. Es folgt ein Epitaph von acht Vierzeilern.
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170
Martin Pranzbach
liehe Fachbibliothek von Werken und Landkarten zur Geschichte und
Geographie Südamerikas, die er zu nutzen verstand 32 . So begegneten
sich L e s s i n g s persönliche Interessen mit der wissenschaftlichen Liebhaberei L e i s t e s.
Der C a d e η a - Bericht war bereits Anfang 1780 8 3 ausgedruckt,
konnte jedoch wegen des fehlenden ersten Teils noch nicht erscheinen.
Durch den Tod L e s s i n g s gab L e i s t e ihn erst über ein Jahr später heraus, nach dem Vorbericht vom 5. Mai 1781. Dafür erschien im
Kleinoktav noch Ende 1780 eine Sonderausgabe, deren Druck später
als der sechste Beitrag begonnen war, die jedoch kaum Textabweichungen enthält 34 .
Nach einer Herausgebernotiz L e i s t e s " folgten der Vorberidit
L e s s i n g s 3 8 , die spanisch-deutsdie S y n o p s e d i e Anmerkungen
und Exkurse L e i s t e s 3 8 . Die Disproportion zwischen Text und Kommentar war augenscheinlich, jedoch hoffte L e i s t e nicht zu Unredit,
wie das spätere Echo bewies, dem Werk dadurch den Wert eines
Handbuchs zu geben. Die Zusätze sind hauptsächlich nach L a e t gemacht und behandeln historische und wirtschaftliche Fakten ae , die
Küstenlänge40, die Entdeckung Nordbrasiliens41, die sechzehn capitanias im Hauptteil 42 und Nachrichten über Produkte, Einwohner,
Tier- und Pflanzenwelt 43 . Die sprachliche Korrektur des spanischen
**) Verzeichniß derjenigen Bücher, L a n d k a r t e n , Maschinen und N a t u r a l i e n , welche
aus dem Nachlasse weiland Professors und R e c t o r s C . L c i s t e a u f der großen Schule
zu Wolfenbüttel, den 7ten O k t b r . d. J . und folgende T a g e N a c h m i t t a g s von 2 bis
5 U h r , an den Meistbietenden v e r k a u f t werden sollen. Wolfenbüttel 1 8 1 6 , 83 S.
(Herzog-August-Bibliothek, S i g n a t u r : B c 1 2 3 0 ) .
Μ ) Besdireibung des Portugiesischen A m e r i k a v o m Cudena, 6. Beitrag, in: Z u r
Geschichte und L i t t e r a t u r . Aus den Schätzen der Herzoglichen Bibliothek zu W o l f e n büttcl, Braunschweig 1 7 8 0 , Fürstliche Wayscnhaus-Buchhandlung, S. 4 2 5 - 5 6 0 .
" ) Beschreibung des Portugiesischen A m e r i k a v o m C u d e n a . E i n Spanisches
Manuscript in der Wolfenbütteischen Bibliothek, herausgegeben vom H e r r n H o f r a t h
L e s s i η g. Mit Anmerkungen und Zusätzen begleitet von Christian L e i s t e , R e k t o r der Herzoglichen großen Schule zu Wolfenbüttel. Braunschweig: Fürstliche
Waysenhaus-Buchhandlung 1 7 8 0 , 1 6 0 S. 8 ° .
« ) Ebenda, S. 2.
M ) Ebenda, S. 3 - 1 2 .
» 7 ) Ebenda, S. 1 3 - 4 1 .
» ) Ebenda, S. 4 2 - 1 6 0 .
s ») Ebenda, S. 4 2 - 5 1 .
« ) Ebenda, S. 5 1 - 5 8 .
" ) Ebenda, S. 5 8 - 7 4 .
« ) Ebenda, S. 7 4 - 1 3 6 .
« ) Ebenda, S. 1 3 6 - 1 6 0 .
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Brasiliana
171
Textes, die Kollation und Verbesserung der alten deutschen Übersetzung zielen mehr auf bessere Lesbarkeit als auf einen philologischwortgetreuen Ubersetzungsvergleich. Wer den Maßstab einer Wortübertragung an den C a d e η a - Bericht legt, findet allerdings die erstaunlichsten Schnitzer, die hier keineswegs entschuldigt werden sollen.
Es hat den Anschein, als habe L e s s i η g auch auf die sprachliche
Revision des Manuskripts in den letzten Monaten seines Lebens wenig
Zeit verwandt und diese mühevolle Arbeit zum größten Teil L e i s t e
überlassen, der überdies kein Spanisch konnte. Der Mitherausgeber
gesteht, ihm wäre eine neue Übersetzung mit L e s s i η g s Hilfe leichter gefallen als die Korrektur der alten Version - eine alte Schulweisheit. Ganz wohl ist ihm besonders bei der genauen Bestimmung
der Fachterminologie nicht gewesen. Jedoch verdienen die Übersetzung und ihre Revision auf keinen Fall die tendenziöse Schärfe
und Ironie P i t o l l e t s , der die Perspektive verzerrt 44 . Der von dem
Franzosen unternommene bisher einzige diplomatische Abdruck nach
Erscheinen des Originals enthält soviele Fehler und Irrtümer, daß wir
uns auf der Grundlage des Manuskripts zu der anschließenden Neuherausgabe veranlaßt sehen. Zumindest haben L e s s i η g und L e i s t e
zur Verbesserung der spanischen Vorlage beigetragen. Immerhin gelang es ihnen, auch bei der ursprünglichen deutschen Übersetzung
einige schwerwiegende Fehler auszumerzen, wie die Änderung der
häufigen „ingeniös de azttcar" in „Zuckermühlen" statt „Arten
Zucker" oder zahlreiche Namenskorrekturen, die ein gewissenhafter
Kartenvergleich ermöglichte.
Im Vorbericht der zweiten Auflage von 1781 kann L e i s t e bereits stolz auf den „Beyfall der Kenner" verweisen. In der Tat heben
die Rezensenten die hervorragende Stellung der Beschreibung C a d e η a s besonders im Vergleich mit der bisherigen Fachliteratur hervor, so die „Hallischen Gelehrten Zeitungen" 45 , die „Allgemeine
Deutsche Bibliothek" 46 , die „Neuen Zeitungen von Gelehrten Sa**) Camille Ρ i t ο 11 e t , Contributions k l^tude de l'hispanisme de G. E. Lessing,
Paris 1909, S. 32-62, 283-291. Ausführliche Widerlegung Martin F r a n z b a c h ,
Lessings Huarte-Übersetzung (1752). D i e Rezeption und Wirkungsgeschidite des
„Examen de Ingeniös para las Ciencias" (1575) in Deutschland, (Hamburger Romanistische Studien. B. Ibero-Amerikanische Reihe, Bd. 29), Hamburg 1965, S. 183 f.
**) Hallisdien Gelehrten Zeitungen, 59. Stück, 24. Juli 1780, S. 465-467.
" ) Allgemeine Deutsdie Bibliothek, Bd. 43 (1780), S. 2 1 1 - 2 1 4 („Eine bessere als
H m . Lcistes Beschreibung v o n Brasilien, existiert zur Zeit außer Portugall n i c h t , . . . " ) .
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172
Martin Franzbach
chen" 47 , die „Frankfurter Gelehrten Anzeigen" 48 und der „Altonaische Gelehrte Mercurius"
Die meisten Rezensenten paraphrasieren der Zeitsitte entsprechend das Vorwort. Um so mehr hebt L e i s t e
in der zweiten Auflage der kritischen Bemerkungen S p r e n g e i s M
und B ü s c h i n g s " hervor.
Matthias Christian S p r e n g e l (1746-1803), seit 1779 Professor
der Geschichte und Erster Bibliothekar in Halle, war ein ausgezeichneter Kenner auf dem Gebiet der europäischen und überseeischen Geschichte. Er hat 1782 eine deutsche, kommentierte Übersetzung der
Letters ort Portugal on the present and former state of that kingdom
von Philadelphia S t e p h e n s 5 8 nach der französischen Version 58 und
im Anhang dieser deutschen Ubersetzung 54 „Neueste Nachrichten über
Brasilien" nach der „Geschichte der Europäer in beiden Indien" des
Abbi R a y η a 1 herausgegeben. Obwohl er in der Vorrede zu seiner
Ubersetzung L e i s t e als „genauen und allgemein bekannten sachkundigen Landesbeschreiber" 55 rühmt, hat er in der Rezension mit sicherem
Blick die wichtigsten Übersetzungsmängel erkannt und als Historiker
nadi weiteren Nachrichten über die europäischen und afrikanischen
Kolonisten verlangt. Im Vorbericht zur zweiten Auflage 55 hat L e i s t e
noch einige Fehler korrigieren können, ζ. B. „barinas de palo" nicht
„Mehl von Brasilienholz", sondern Mehl aus der Wurzel der Cassabipflanze (Jatropha Manihot), der Mandioca-Wurzel.
Wesentlich genauer geht Anton Friedrich Β ü s c h i η g , KöniglichPreußischer Oberkonsistorialrat und Direktor des Vereinigten Berlinischen und Kölnischen Gymnasiums, zu Werke. Er vermißt in den
Anmerkungen eine Reihe von Städten, besonders bekannte jesuitische
«) Neue Zeitungen von Gelehrten Sachen, 15. Mai 1780, S. 315-316.
" ) Frankfurter Gelehrten Anzeigen, 23. März 1781, S. 189-191 („Lessing - was
würde er uns nicht aus den Fundgruben der Wolfenbüttelischen Bibliothek hervorgegraben haben! Wehe seinem Nachfolger!").
« ) Altonaische Gelehrte Mercurius, Bd. 19 (1781), S. 317.
M
) Matthias Christian S p r e n g e l , Rezension in: Allgemeine Deutsche Bibliothek 43 (1780), S. 211-214.
sl
) Anton Friedrich B ü s c h i n g , Rezension in: WöAentliche Nachrichten von
neuen Landdiarten, geographischen, statistischen und historischen Büchern und Schriften 8 (1780), S. 278 f.
**) Philadelphia S t e p h e n s , Letters on Portugal on the present and former
state of that kingdom, London 1777; deutsche Übersetzung: Halle 1782.
" ) Die französische Version erschien 1780 in Paris.
H
) S. 119-290.
M
) Ebenda, Bl. 4v.
*·) L e i s t e , Beschreibung des Portugiesischen Amerika vom Cudena, S. 15-24.
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Brasiliana
173
Missionen, und möchte die spanischen Namen, ζ. B. Rio de Enero oder
Maranon, durch die portugiesischen Rio de Janeiro und Maranhao
ersetzt wissen.
Die schärfste und umfangreichste Kritik hinterließ ein Engländer,
der viele Jahre in Brasilien gelebt hatte, im „Hannoverischen Magazin" 57. Hier ist mit dem Hauptirrtum L e s s i n g s und L e i s t e s zu
Gericht gegangen, aus der Bezeichnung zweier capitanias, Maranhao
und Gräo-Pard, eine einzige Person gemacht zu haben, die außerdem
diese Länder erobert haben sollte. In exakter historischer und spradilich-grammatischer Argumentation werden die Herausgeber C a d e n a s widerlegt: der bestimmte Artikel bei geographischen Bezeichnungen sei nichts Ungewöhnliches; bei Personen erwarte man »dort".
Ein anderes peinliches Versehen, bei dem „Ciudad de Navidad del
Gran Para" mit „die Stadt, darin geboren ist der Gran Para" (Verwechslung mit natividad!) wiedergegeben war, wird im Ansdiluß
daran aufgeklärt. Die Schuld trägt nach dem Rezensenten die alte
fehlerhafte deutsche Übersetzung, die L e s s i η g und L e i s t e zu
ihrer Personenhypothese verleitet hätte. In einem späteren Brief an
Christoph Gottlieb v o n M u r r vom 14. August 1783 hat L e i s t e
diese Kritik als „sehr wahrscheinlich" anerkannt. Ebenfalls demselben
v o n M u r r , vor dem N i c o l a i früher L e s s i η g gewarnt hatte,
weil er dem Hallenser Kreis um L e s s i n g s Gegner K l o t z nahestünde, hatte L e i s t e den C a d e η a - Bericht von 1781 mit der
Bitte um neueste Nachrichten über Brasilien geschickt. V o n M u r r ,
der Korrespondenten in Spanien und Südamerika hatte, ersuchte den
Pater Anselm E c k a r t , einen ehemaligen Jesuitenprediger in ParÄ,
um einen eingehenderen Kommentar und Fachliteratur. Der Tod
L e s s i n g s sowie eine längere Krankheit L e i s t e s ließen die vom
Abb6 E c k a r t eingetroffenen Nachrichten ungenutzt im Winkel liegen, so daß sie v o n M u r r schließlich selbst edierte °8. Hier sieht
t 7 ) Anonym, Anmerkungen über ein Paar Stellen in dem Vorbericht des Herrn
Hofraths Lessings zu der von ihm herausgegebenen Beschreibung Brasiliens, betreffend die vermeinte Person eines spanischen Hauptmanns, der mit seinem Gesdllechtsnamen Marannon y Gran Para geheißen haben soll, in: Hannoverisches Magazin,
51. Stück, 27. Juni 1783, Spalte 8 0 1 - 8 1 4 .
i B ) Des Herrn P. Anselm E c k a r t , ehemaligen Glaubenspredigers der Gesellschaft
Jesu in der Capitania von ParÄ in Brasilien, Zusätze zu Pedro C u d c m ' s Beschreibung der Länder von Brasilien, und zu Herrn Rectors Christian L e i s t e Anmerkungen im sechsten L e s s i η g isdien Beytrage zur Geschichte und Litteratur. I n :
Reisen einiger Missionarien der Gesellschaft Jesu in Amerika. Aus ihren eigenen Auf-
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174
Marcin Franzbach
man freilich den großen Unterschied zwischen L e i s t e s pedantischer
Schreibtischgelehrsamkeit und zwischen dem lebendigen Kenntnisreiditum eines Mannes, der viele Jahre in Brasilien unter den Eingeborenen zugebracht hatte; obwohl man bei der Lektüre sich des
Eindrucks nicht erwehren kann, der Pater habe besonders die Verdienste des Jesuitenordens um die Kolonisation Brasiliens hervorheben
wollen. Diese Haltung wird verständlich, wenn man bedenkt, daß
sich die Societas Jesu nach der Aufhebung des Ordens durch Papst
Klemens XIV. im Jahre 1773 in einer Abwehrstellung befand. N u r
in Preußen und Rußland bestand sie rechtmäßig bis zur Wiederherstellung durch Papst Pius VII. (1814) fort. Christian L e i s t e hat
die noble Kritik des Abb£ E c k a r t dankbar anerkannt. Inzwischen
war ihm auch das Standardwerk des Sebastiäo d a R o c h a P i t a M
zugänglich geworden. Ihm mag ein Licht über den Umfang der
Materie aufgegangen sein, die er so mutig in Angriff genommen hatte.
Bewundernswert sind Fleiß und Energie, mit denen er diese letzte
Arbeit L e s s i η g s vollendet und noch etwa fünf Jahre später weiterverfolgt und zu verbessern getrachtet hat.
Wenn man den C a d e η a - Bericht mit den später folgenden Reisebeschreibungen über Brasilien vergleicht ,0 , läßt sich ohne Ubertreibung
sagen, daß er während der nächsten vier Jahrzehnte in Deutschland
eine zwar trockene, aber die erste, beste und am leichtesten erreichbare Informationsquelle war. Denn auch die von S p r e n g e l herausgegebenen, nur spärlich kommentierten „Neuesten Nachrichten über
Brasilien" 61 des Abbέ R a y η a 1 bringen fast ausschließlich historischchronologische, weniger geographische Tatsachen. Gegenüber sechzehn
sätzen herausgegeben von Christoph Gottlieb v o n M u r r , Nürnberg, Zeh, 1785,
S. 451-614. Dieser seltene Band ist vorhanden in der Ibero-Amerikanischen Bibliothek, Berlin, Signatur: 8° III cd 401. Dort auch die vorherigen Briefzitate. Ein Nachdruck erschien in: Franz Xavier V e i g 1, Gründliche Nachrichten über die Verfassung
der Landschaft von Maynas in Süd-Amerika bis zum Jahre 1768 nebst des Herrn
P. Anselm E c k a r t s Zusätze zu Pedro C u d e η a s Beschreibung der Länder von
Brasilien, Nürnberg 1798 (vorhanden ζ. B.: Niedersächsisdie Staats- und Universi
tätsbibliothek, Göttingen).
**) Sebastiao d a R o c h a P i t a , Histiria da Amirica Portuguesa, Lisbao 1730.
i0
) Die im 16. Jahrhundert bekanntesten deutschen Reisebeschreibungen über Brasilien von Hans S t a d e n (dt. Marburg 1557, lat. Frankfurt 1592, dt. Frankfurt 1593,
dt. Oldenburg 1664) und von Ulrich S c h m i d e l (dt. Frankfurt 1567, dt. Frankfurt 1597, dt., lat. Nürnberg 1599, lat. Frankfurt 1599) scheinen zweihundert Jahre
später nicht mehr so verbreitet gewesen zu sein.
,l
) Siehe Anm. 49 und 50.
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ßrasiliana
175
capitanias bei C a d e η a sind hier nur neun besprochen. Es genügt ein
Gouvernements-Vergleich bei dem Franzosen und dem Spanier, um
die Vorzüge der sachlichen Systematik C a d e n a s zu erkennen, der
regelmäßig auf Größe, Handel, Landesprodukte, Transport eingeht.
Die deutsche Übersetzung der Brasilienreise Jean d e L e r y s 6 2 zeigt
gerade wegen ihres großen Alters den Bedarf des Büchermarktes auf
diesem Sektor. Obwohl sie verbessert, vermehrt, mit Anmerkungen
und Erläuterungen erschien, fällt überall der eifernde Calvinist auf.
Im Anhang sind zwei Apologien V i l l e g a g n o n s gegen die Beschuldigungen der „Religionsdiener" Calvins abgedruckt. Von der
Objektivität und Systematik C a d e n a s ist Jean d e L έ r y weit
entfernt. Erst mit den auch von Goethe e s hochgeschätzten Reisebesdireibungen über Brasilien von John Μ a we* 4 und M a r t i u s ' "
setzt eine neue Epoche ein, die Erudition und Unterhaltung geschickt
verbindet. Daher darf der Akzent bei dem Itinerarium C a d e n a s
in der Bearbeitung L e s s i η g s und L e i s t e s weniger auf die verunglückte Korrektur der Ubersetzung als auf die überraschende Entdeckung des Manuskripts und die Erkenntnis seines Wertes gelegt
werden.
*') Jean d e L e r y , Reise in Brasilien, nadi der lateinischen Version 1586, Münster 1794.
,s
) Ernesto F e d e r , Goethes Liebe zu Brasilien. Mit vier Bildern und einem Vorwort von Roquette P i n t o , Ijui (Rio Grande do Sul) 1950; ders. in: Goethe-Jahrbuch 13 (1951), S. 142-177.
" ) John Μ a w e , Reisen in das Innere von Brasilien, Leipzig 1816.
•*) Carl Friedrich Philipp v o n M a r t i u s , Reise in Brasilien in den Jahren
1817-1820, 3 Bde, München 1823-1831 (Neudruck: Stuttgart 1966).
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176
Martin Franzbadi
IV.
D i p l o m a t i s c h e r A b d r u c k d e r W ο 1 f e η b ü 111 e r
C a d e n a - M a n u s k r i p t e (67. 8. A u g . 8°) m i t d e m
V a r i a η t e η a ρ ρ a r a t der B e a r b e i t u n g von Lessing
und Leiste
l
A Don Gaspar de Gusman Conde de Olivares, Duque de Sanlucar
la mayor, Marques de Cliche, de los Conseyos d'estado, y guerra: de
Mag.d su Cavallerico Mayor Commendador Mayor de Alcantara y
Chanciller mayor de las Indias occidentales. Capitan general de la
5 Cavalleria de Espana y perpetuo de Seuilla, y su tierra Alcaide perpetuo de los reales alcafares de aquella Cuidad, y de sus ataracanas
Aguacil mayor de la Casa de la contration de las Indias y Correo
mayor dellas.
Exme Senor.
10
Esta relacion breve de grandes sitios, y esta pequena muestra de
maravillosas obras de naturaleta, pongo a los pies de V. Ex.»a por
saber que a la grandeza de su capacidad, no es necessaria mas noticia,
para q lo comprenda todo ni a la infinidad de tantas occupationes
es razon cargar con prolixos escritos. Propongo como en tabla, a
15 donde sin dano de la verdad, aunq conmenos cabo dela largueza, se
representan los mares, y las tierras, y lo q. he visto, y experimentado
en la costa del Brasil, dandome por premiado de todos mis trabaios.
Conque sean admitados de V. Ex." cuya vida sea la que desseamos
sus criados para aumento de la religion Christiana y bien destos
20 reinos. Madrid 20. de Septemb: 1634
Criado
De V. Ex."
Pedro Cudena
1
Gusmann, 1 San Lucar
* d'estado y 1 guerra de ' Magd.
' Mayor,
Alcantara, y 1 Occidentales, Capitan
® Perpetuo ' Sevilla y
* tierra, Al9
caide
· las * Reales Alcafares
Ciudad y
V Ataracanas, Aguacil 7 ConT
8
tration
Indias, y
dellas: · Exme Senor, 11 naturaleza pongo 11 Exia.
11
a
" capacidad no
" que " todo, ni 16 aunque con menos u de la
18
" que
visto, y " / " trabaios conque 1β Exa. M Reinos. W2Q de Septemb.
1634.
do V. Exia
" Cudena.
s
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Brasiliana
177
D i p l o m a t i s c h e r A b d r u c k d e r W ο 1 f e η b ü 111 e r
Cadena-Manuskripte
(67. 8. A u g . 8°) m i t
dem
V a r i a n t e n a p p a r a t der B e a r b e i t u n g von L e s s i n g
und L e i s t e *
Dem Hochwolgebornen Herrn Don Gaspar de Gusman. Ghraffen 1
de Oliuares, Herzogen von San Lucar der grossem: Marggraffen von
Cliche, Königlicher Mayet in Spanien geheimen Estat, und Kriegs
Rath. Ober Stallmeister, und Ober Commandeur von Alcantara,
Ghros Canzlernober Indien, General Capitain ober die Reuterey von 5
Spanien, und imerwehrender von Seuilla, vnd derselben Länder,
imerwehrender Castellan der Königlichen Heuser derselben Stadt,
vnd ihrer Zeugheuser. Ober Inspector des Ostindianischen Handelshaus. vnd Ober Postmeister vber Indien.
Hochwolgeborner Herr.
Diese kurze Relation von so grossen Ländern, und diese kleine darstellung ihrer wunderlichen natürlichen würkungen. lege ich zu den
füssen E. Excell. wol wissend, das zu ihren grossen verstand sie nichs
mehr zuwissen nöthig hat. das sie nicht alles solte begreiffen können,
so ist es auch nicht billich. bey ihren vielen hohen geschefften sie zu
beschweren mit weitleuftigen schrifften. Ich stelle für gleidisam in
einer taffei. das sie mit grund der Wahrheit daraus ersehen kan. so
wol das wasser. alß das land, und alles was ich gesehen, und erfahren
hab an der Küsten von Brasil, und gib mich selbsten vor eine widervergeltung aller meiner arbeit, da es nur wol wird angenomen werden
jvon Ε Excell: Ghott lasse sie leben, so lang es ihre diener ihr das
Leben wünschen. Zu aufnehmung der wahren religion, und diesen
Königreichen Zum besten. Madrid den 20. Septembris 1634:
E. Excell:
Ghehorsamer Diener
Pedro Cudena.
* Bei der deutschen Übersetzung sind nur Wortvarianten, keine Abweichungen in
der Orthographie und Interpunktion angemerkt.
f dem großen,
1 1 so lange Ihre Diener Ihr
V Grafen von Olivares,
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10
15
20
25
178
Martin Franzbach
Discripcion de mil y treinta y ocho leguas de tierra del esto de
25 Brasil conquista del maranon y gran P a r i por sus verdaderos rumbos,
y de setenta leguas que tienne de bocca el rio de la Amazonas q esta
en la linea equinocial: y de quarenta y seis leguas que tienne de boca
el rio de la Plata, que esta en treinta y seis grados de la banda del
sur dela dicha linea Equinocial como todo se muestra a baxo.
30
En un grado y tres quartos de grado de la banda del N o r t e de la
linea Equinocial esta el Cabo que se dize del N o r t e a do empieca el
rio de las Amazonas, y la tierra de las Indias Occidentales: y end<5para Sueste en esto Cabo esta un pueblo grande d'ingleses, y
Olandeses que labrantabaco, y ostros frutos de la tierra sin contra35 dicion de nadie.
Del cabo del N o r t e setenta Leguas a la Sueste est£ el Cabo del
Maracana, que es en la linea Equinocial y en ella empie^an las tierras
de la conquista del Maravon, y gran P a r i , y las dichas setenta leguas
son las que tienne de bocca, el dicho rio de las Amazonas de ancho,
40 en laqual y por el aRRiba para el sur ay muchas Has, y una dellas
que se dize delos Juanes, tienne setenta leguas de largo, y diez de
ancho, este rio se navega nueue cientas leguas, y ά quatro cientas leguas
crece la marea quatro bracas.
Del Cabo de Maracana al sur sudueste treinta y finco leguas esta la
45 cuidad de Navidad del gran P a r i en dos grados australes, es gobierno
sugeto al Maranon: del Cabo Maracana ciento y viente leguas a Ieste
quarta a Sueste esta el cabo de Cuma en dos grados australes, y en
el empieca la boca del rio Maranon, que tienne viente leguas de
costa ay muchos rios caudaloses, los seis principales se dizen, Cutipura,
50 Caite guaropi, Caravata, Inri, Cuma, perono tienen portos porq ny
muchos baxios, y poco fondo.
Del Cabo de Cuma veinte leguas a Teste quarta al Sueste esta el
M
,5
M
Brasil, conquista
Maranon
Gran u per " boca 16 Rio M Ama17
18
H
zonas, que
" Equinocial, y
leguas, que
Rio
** de la
Equinocial,
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como
" Cabo, que
Norte, a 41 empieca
" Rio
Occidentales, y
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d'ingleses y
Olandeses, que
labran tabaco y
M
" Cabo
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" en linea " Equinocial, y " Maranon M Gran
M 40
40
Para,
«· tenne " boca el
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41
41
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44
dellas, que
de las Juanes;
largo y
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16
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ueste
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Ciudad
Gran P a r i , en
australes; es 4* Maranon.
46
47
4S
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Del
Leste, quarta
Sueste, esta
Rio
leguas. De
" caudaloses; los
49
50
M
dizen Cutipura,
Caite, Guaropi, Caravata, Turi, Cuma; pero no
pori0
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tos,
perque ay
Leste
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Brasiliana
179
Beschreibung der Länder von Brasil auf 1038 meilen. so erobert
und erfunden seind worden von Maranon, und Gran P a r i durch
ihre richtige Seecompas. wie auch des flusses de las Amazonas, welcher
unter der Aequinoctial lini liget. und 70 meilen hat in seiner mündung, wie auch des flusses de la Plata, so 46 meilen hat in der mündung, und liget 36 grad von der lini Aequinoctial gegen Süden, wie
alles mit mehrern folget: Auf 1 grad und 3/4 von der lini Aequinoctial
gegen Norden ist das end von Norden. Daselbst fenget an der flus
de las Amazonas, und das Land von Indien, wann man reyset vber
Lueste, an diesen end wohnet ein grosses volck von Englischen, und
Holländern, welche den Toback zubereiten und andre früchte des
Landes, und ist niemand der es ihnen wehret.
Von Cabo del Norte, 70 meil gegen Westen liget das end von
Maracana, so da ist unter den Polo, und da fangen an die Länder
so da erobert seind von Maranon, und Gran Parä, und diese 70 meil
seind eben die. so da im umbgreif hat an der mündung der flus de las
Amazonas, in der Breite, ober denselben gegen Süden hat es viel
Insel, darunter eine genand wird de los Juanes, hat 70 meil in die
lenge, und 10 in die breite, Auf diesen flus wird gefahren biß auf die
900 meil, und auf 400 meil wechset die Eben und flut 4 eilen.
Von Cabo de Maracana 35 meilen gegen Süd Südwesten ist die
Stad darinnen geboren ist der Gran Parä, auf 2 grad gegen Süden,
und ist den Maranon unterworffen. Von Cabo Maracana 120 meil
gegen Südwesten liget el Cabo de Cuma auf 2 grad gegen Süden und
daselbst fenget an der mund des flusses Maranon so da 20 meil in sidi
hat. an der Küsten seind noch andere schnelle ströme, die 6 fürnemsten davon werden genand Cutipura, Caite, guaropi, Caravata, Inri,
Cuma, sie haben aber keine hafen, denn es viel Klippen hat, und
wenig grand.
Von Cabo de Cuma 20 meil von Süden zu Südwesten liget el Cabo
M
M
Vörden sind
sogenannte Cabo del Norte.
" / " reiset gegen Südost;
* gegen Südost 'V 4 0 Cabo del Maracana, 40 unter der Aequinoctial-Linie; " In
44
50
40
und über demselben
de las Juanes
gegen Ost
el Cabo de Cuma,
44
5S/J4 Tu,.^ Cuma,
viel Sandbänke
" zu Südosten
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jo
35
40
45
50
55
180
55
60
65
70
75
80
Martin Franzbadi
Cabo de la Perea en dos grados australes, γ es la boca del dicho rio
y en ella esta la Isla, que tienne quinze leguas de Largo, y diez de
ancho, a do esta la cindad cabeca del Maranon y en la misma altura.
Del Cabo de la Perea ciento y viente leguas a Teste quarta al Sueste
en la misma altura esta el cabo, y rio de Siari, y en ellos muchos
rios, Los principales se dizen, Para Camosi leracoaquara, cotoruibe,
Modoita, Pernambuco, Siari4: A qui haze una ensenada ado esta el
pueblo, y Castillo que se dize santingo deste gouierno de siara que
es sugeto al Maranon en la dicha costa no ny puertos para basceles,
y en la ensenada del Siara dan fondo todos los que quisieren.
Desde Siarä cien leguas a les sueste esta el Cabo de Peranduba,
aqui acaba el destrito del Maranon, y empieca el del Brasil, y en esta
costa ay muchos rios, los principales son tres y se dizen Iongaaribe,
Gon mare, y de la miel.
Y estos tres gouvernos del Para, Maranon, y siard, tienen de Districto trecientas y noventa y dos leguas, y en particular no esta seualado
a cada uno lo que ha de tener, valen los diezmos, dellos dos mil
escudos de diez reales tienen, de Cargas quarenta mil escudos. Vale
el Comercio particular dellos quarenta mil escudos que se compone
de algodon, tabaco, a^ucar, madera, y otros generös y tienen yados
ingeniös de afucar, y buenas tierras para hazer otros, y se pueden
fabricar cada anno en Estos gobiernos doze galeones de amil tonelado
cada uno, y doze de a seis centas toneladas cada uno, y pueden venir
cargados de maderas lauradas para hazer otros Galeones en Espana
por que ay muchas, y muy buenas, y faciles de traer a de serbiere de
hazer la fabrica, y costaran quatro mil escudos de a diez reales cada
cien tonneladas por el precio de la tierra beneficiado este precio la
mitad menos.
55 ancho; a
Mperea.cn
®'/M rio, y
"largo,
*» ciudad c a b e j a
"Mara, e Leste
M Suesta la
67 Rio de Siarä,
68 Rios.
M dizen Par, C a non, en
5 i SiariL
5 * ensenada, a do
, 0 pueblo y Castillo,
mosi, Jeracoaquara, Cororuibe,
, 0 Santingo
61 Maranon. En
que
governo de Siara, que
" ay
" los,
M empieja
M Rios,
que , s Siari 03 Les " esti " V " Peranduba. A q u i
Los
w Jongaaribe,
M Miel.
ββ evalado
M
" tres, y
" Gonmare,
· ' Siara,
84 diezmos dellos
70 Reales, tienen de
7 1 escudos, que
cado
" tener. Valen
72 A l g o d o n ,
72 generös; y
72 y a dos
7 3 buonas
73 otros; y
74 estos
74 G a 74 toneladas
7 ' uno y
7 i lauradas, para
7 i / 1 7 Espana; porleones de a mil
7 7 deserbiere
7> tonneladas. Por
que
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Brasiliana
181
de la Perea auf 2 grad Südwerts, und ist der mund des vorgemelden
stroms und bey denselben ist die Insel, so da 15 meil lang ist, und 10
breit, dar ist die Hauptstadt des Maranon, und in derselben höhe.
hundert und zweinzig meil von Cabo de la Perea gegen West Südwest in derselben höhe liget das end. und der Aus von Siari, und hat
noch viel andere flüs. die fürnemsten werden genand Para Camosi,
Teracoaquara, Cotoruibe, Modoita, Pemambuco, Siaria. Hier machet
der flus einen Busem, da leut wohnen, und ist ein Castell, so genand
wird Santingo, gehöret unter das Gouuernement von Siara, und ist
unterworffen dem, Maranon, an denselben strand hat es keine hafen
vor die schif in dem busem del Piara können so viel schif ligen, als
nur wollen.
Fünf meil von Siar^ gegen Südwesten liget el Cabo de Peranduba.
Hier endiget sich das gebiet des Maranon. und fenget an das land
von Brasil, an Dieser Küsten hat es auch viel flüs, der fürnemsten
seind 3 und werden genand Jongaaribe, Gonmar, und de Ia miel.
Diese 3 Gouuernement des Para, Maranon, und Siari haben in
umbkreys 392 meilen. und ist nidit absonderlich abgetheilet, was ein
ieder haben soll, die Zehenden bringen 2000 Cronen zu 10 Realen,
und geladen wird auf schif, bringet 40 000 Cronen, an baumwollen.
Toback. Zucker und Holz, und andere wahren, und haben Zweyerley
art Zucker, und ein gut Land noch ander art zumachen, es können
iährlich in diesen Ländern gebaüet werden 12 galeonen, eine iede von
1000 last, und 12 von denen die 600 last tragen, und können geladen
werden mit zubereiteten holz, umb andere galeonen zu machen in
Spanien, dann des Holzes viel ist, und audi sehr gut, und kan gebrauchet werden zu was man nur will, ein solch gebäu zumachen wird
kosten 4000 Cronen zu 10 Realen iede 100 last, wegen des guten
kauffs im land, kan man es die helfte geringer haben.
s 8 und in demselben
m / n gegen Ost gegen Süd,
8 1 lieget das Cabo
·' Jeracoa83 Siara.
7* Gommare
quara, Cororuibe
" Siara
" gegen Ose Süd Ost,
74 nicht sonderlidi
77/78 zwey Zucker(Fassung von 1781)
10 Reales, was
78 noch andere zu machen, (1780), nach andere A r t (1781)
80 1000 last
Mühlen
(in Anm. S. 89 der Fassung von 1780 in „Tonnen" korrigiert)
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182
Martin Franzbadi
Brasil.
Del Cabo de Peranduba ado impieca el estado del Brasil, a les
Sueste quarenta leguas esta la fortaleza del Rio grande en cinco
grados australes, y seriada de agun toda, y desde ally a media legna
85 esta la Cuidad de los Reyes, que es gouuierno sugeto al Brasil, y tiene
sinquenta leguas de destricto por la marina, y quatro puertos, que
se dizen Rio grande, Punta negra, Puerto de Busios, y Bahia fermosa
de tres y quatro brajas de baxamar. Su commercio es interior y se
compone de ganado algodon, afucar, y ambar. A y dos ingeniös de
90 a9ucar valen los diezmos seitecientos y cinquenta escudos, y las cargas
miene mil escudos: es govierno del Rey.
Rio Grande.
Sinio leguas deste instillo para el Norte estansos baxios q. se dizen
de san Roque. Sessanta leguas deste Castillo a les Nordeste esti la
95 Isla de Fernan de Norona, adondelos Olandeses van hazer aqua, y
refrescar de carnes, que tiene muchas, y espalmar sus baxeles para
ira robar ά la costa del Brasil, y a las indias Orientales tienne muy
lindo puerto para ello -
Parayba.
100
Del Rio grande al susneste quarenta leguas esta el cabo Blanco, y
antes del quatro leguas esto el Rio de la Parayba y enel el fuerte
del cabedelo, y del a quatro leguas por el rio arriba la Cuidad de
filipea de Nuestra Senora de las Nienes que es gonierno sugeto al
Brasil, y esta en seis grados, y dos tercios de grados, y tienne viente
ffl
β, Μ
83
84
84
M
Peranduba, a do
/ Lessueste
grande, en
agua
legua
Ciu86
88
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M
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dad
gouierno 'V fermosa, de
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ganado, algodan,
afucar.
" Valen M sei centos " grande. H Sinco " estan los ·* que M San " Les
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·• Isla da
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M
1M
1W
Orientales, tienne
ello.
Susneste 100 Cabo 101 esta 101 en el
Ca101
141
,w
ιω
bedelo, y
de la
Rio
Filipea
naciones, que
gouierno
1,4
grado, γ
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Brasiliana
183
Brasil.
Von Cabo de Peranduba aldar an fenget das gebiet von Brasil nach
Süd westen 40 meil liget die Vestung del Rio grande auf 5 grad gegen
Süden ist ganz mit wasser beschlossen, und von dar eine halbe meil
ist die. die Königs Stadt, welche unter Brasil gehöret, hat 50 meil in 90
seinem district nach der See zu, und 4 hafen, welche genand werden
Rio grande, Punta negra, Puerto de Busios, und Bahia fermosa von
3V« eilen niedrig wasser. der handel ist innerhalb des lands an viehe,
wollen, Zucker, und amber. Es hat Zweyerley art Zucker, die zehenden davon bringen 650 Cronen. und die ladung komet auf 1000 Cro- 95
nen, ist das gebiet des Königs.
Rio grande.
fünf meil in dieser gegend gegen Norden seind die klippen welche
genand werden de San Roque. 60 meil von diesen Castel nadi Nordwesten ist die Insel de Foman de Norona, da die Holländer frisdi ioo
wasser holen, und auch mit fleisch sich proviantiren. dessen die Insel
viel hat. bessern audi ihre schif dar aus, das sie gar ober fahren
können nach der Küsten von Brasil, und nach den Orientalischen
Indien, hat auch einen guten Hafen.
Parayba.
105
Von Rio grande nach Südwesten 40 meil liget el Cabo Blanco, und
4 meil vor denselben ist der flus de la Parayba, und in denselben die
schanz del Cabedelo, und 4 meil von dar ober den ström hinaufwerts
die Stadt von Filipea: welche zu den land Brasil gehöret, liget auf
6i-grad. und hat 20 meil in umbkreys. nach der Seekant, und 2 Ha- 110
nach Ost Südost
" Es hat zwey Zucker-Mühlen.
"Λ 0 0 nadi Ostnordost
Insel Fernan de Norona,
>·»/!»» das sie, um zu rauben, nadi der Küste . . . fah10
108
ren können;
* nach Süd gen Ost
dar eben den Strom
1<W
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184
Martin Franzbach
105 leguas de destricto por la marina, y dos puertos que se dizen Parayba,
Bahin de la traycion de quatro bracas de fondo de baxamar, Su
comercio vale seis cientos mil escudos, y se compone de a^ucar,
tabaco, palo Brasil, algodon, y otros generös menudos, Cargan en el
trienta namos cada ano para Portugal de los frutos de la tierra valen
110 los diezmos cada ano diez mil escudos, tienne de cargas seis mil escudos: Puedense fabricar cada ano dos nanios de a trecientas toneladas
cada uno, sin hazer dano a los ingeniös, y tienne viente y quatro
ingeniös de afucar.
Itamarac£.
115
Del Cabo Blanco viente y ocho leguas al susneste esta el Cabo de
san augustin en 9. grados: entre estos cabas en ocho grados esti la
Isla de Itamaraca, y en ella la Villa de nuestra Senora dela concepcion, que es gouvierno del Conde de Monsanto y sugeto al del Brasil,
y entre esta Villa y la Parayba avdos puertos sin. el de la Isla prin120 cipal capazes de navios de todo fondo, que se dizen Puerto delos
franceses, y Catnama tienne treze leguas de destricto por la marina:
Vale su comercio trezientos mil escudos, y se compone de lo mismo
que el dela Parayba, adonde y a Pernambuco van los frutos a cargar
y aqui cargan solamente quatro navios para Portugal al ano de a
125 ciento y viente toneladas cada uno, valen los diezmos siete mil
escudos al ano y tiene de cargas none cientos escudos a l'ano, tiene
deze ocho ingeniös de ajucar; puedense fabricar cada ano des baxelles
de atrezientas toneladas.
Pernambuco.
130
Quatro leguas para el sur de la Villa de Nuestra Senora de la
concepcion estd la Villa de Olinda, cabeca del gouvierno de Pernam108 puertos, que
108 Bahia
1 M traycion,
1 0 ' baxa
m
de
mar.
menudos.
10,1 tierra. Valen
110 / 111 escudos.
111 ano
1 1 1 navios
111
Cargan
" " naves
1 1 5 Susneste
1 , 8 esti
117 Nuestra
117 / 118
trecienta
Augustin en 9 grados:
118 Gouvierno
118 Monsanto, y
u s ay dos puertos, sin
de la Concepcion,
120 de los
121 Franceses y Catuaina; tienne
123 / IZ3
n»/iso principal, capazes
t u de la
1 , 8 a donde, y
123 Pernambuco, van
l 2 3 / 1 2 4 cargar; y
mismo, que
125 uno. Valen
l t e afio, y
126 al ano; tiene
127 diez
126 a trezientas
130 Sur
131 Concepcion
131 cabefa
1 3 1 Gouvierno
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Brasiliana
185
fen, welche genand werden Parayba, und Bahia de traycion, hat
4 eilen tief wasser. die handlung bringet -H. Cronen. und ist von
Zucker. Toback, Brasilisch Holz, baumwollen, und andere kleine
wahren. Sie beladen 30 schif iährlich vor Portugall von den früchten
des landes. die Zehenden komen iährlich auf ™ Cronen, von den 115
lo
ladungen 6000 Cronen. Es können iährlich gebaüet werden 2 schif
ein iedes von 300 last, und thut der Holzung keinen schaden, es hat
auf 24 erley art Zucker.
Itamaraca.
28 meil von Cabo Blanco nach Süd westen liget el Cabo de San 120
Augustin auf 9 grad. Zwischen diesen Enden auf 8 grad liget die
Insel von Itamaraca, und auf derselben das Schloß Unserer Lieben
Frauen der Empfengnus. welches besitzet der Ghraff de Monsanto,
und gehöret zu Brasil, Zwischen diesen Schloß und la Parayba hat es
2 hafen ohne den von def fürnemsten Insel, und können schife darin- 125
nen ligen: so gros sie auch sein mögen, und werden genand der Hafen
der Franzosen, und Catuama, begreifft 13 meil in district, nach der Seekant. der Handel bringet
Cronen. und hat oben die wahren, welche
°
300
da hat der f luß Parayba, an welchen ort. wie auch zu Pernambuco sie die
früchte einladen, und hier laden nur 4 schif iährlich vor Portugal, 130
von 120 last ein iedes schif, die Zehenden komen iährlich auf 7000
Cronen, und die ladung bringet 900 Cronen iährlich. es hat 18erley
art Zucker, es können gebauet werden iährlich schif von 300 last.
Pernambuco.
Vier Meil nach Süden von den Schloß Vnserer L. frauen der 135
Empfengnus ist das Castel de Olinda, da sich anfenget das gouuerne-
111
114
lls
600 tausend Cronen
20 Schiff
zehn tausend Cronen;
"V 1 1 8 es hat
1,1
18ä
auf 24 Zucker-Mühlen.
Zwischen diesen beyden
dem fürnemsten der Insel,
1M
1,7
m
1,8
seyn, und
Catuaina,
dreymal hundert tausend Cronen,
hat eben
136 187
IM/ISS 18 Zucker-Mühlen, 1 M 10 Schiff
/
die Hauptstadt des Gouvernements
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1S6
Martin Franzbach
buco, que es de Duarte, de Albuguerq: y mas al sur una legua
supuerto en ocho grados y medio, y se dize el Arrecife de tres brafas
de fondo todo es sugeto al Govierno del estado del Brasil: Tienne
135 sinquenta leguas de districto, su commercio se compone de lo mismo
quuel dela Parayba, y Itama, tra£d y e estima cada afio en dos milliones y medio sin los retornos solo de los frutos de la tierra, porque
tienne ciento y sinquenta ingeniös de afucar, y valen los diezmos
sinquenta mil escudos al afio, y tienne de cargas quarenta y sinco
140 mil escudos. Cargan para Portugal todos los anos.
Ciento y Viente baxelles de a ciento y viente toneladas: Del Cabo
de San Augustin quarenta leguas al sudueste quarta del sur estd el
Rio de San Francisco en diez grados y medio, y en esta costa muchos
Rios, Los Principales son siete, que se dizen, Ponicari, vna legua
145 del a leste, esta la Isla de san Alexa, Rio Serinaem vna Rio fermosa
Santo Antonio Miri, Santo Antonio a su y Camaragibe y luego
dreho Rio San Francisco qui tienne quatro leguas de andio, y en el
acaba el destricto de Pernambuco, y todos estos Rios no son capazes
de tener en si baxales porq tiennen poco fondo.
150
Sirigipe del Rey.
Del Rio San Francisco viente leguas ά Suedueste y quarta al Vueste
esta Sirigipe del Rey enonze grados australes y en el Rio la Cuidad
de san Christoual, que es govierno del Rey, y sugeto a del Brasil y
en esta Costa es la ensenada, que se dize de Vnzia barriles muy
155 nombrada por su peligro tiene quarenta y miene leguas de destricto
par la marina, su comercio se compone de tabaco, ganado, algodon,
tiene unas minas de metal que es entre plata, y estano, que se dize
tutunaya, los diezmos van incluydos con los de la Bahia de todos
Santos tiene de cargas quinientos escudos.
1S
* Albuguerque: 1 , 1 Sur " ' s u p u e r t o m Arrecife, de 1 , 4 f o n d o ; 1 , 4 Brasil. Tienne
Su I S 5 /"" mismo, que quel de la " 6 Itamaraji, y 1 , 8 ajucar; y 19* escuidos. , 4 e anos
141
141
141
141
144
ciento y viente
toneladas. Del
Sudueste
Sur
Rios; los
144
145
145
145
principales
dizen, Poiucari, una
Leste, esta
San
Serinaem,
144
147
148
Rio fermoso,
Antonio gua;u, y Camaragibe, y
Francesco, qui
capa150
w
,M
u
ces
baxales, porque
Rey.
* en onze
australes,
* Ciudad
m
1M
,M
145
1H
Brasil, y
costa
Unzia barriles, muy
periglo, tiene
marina;
1,7
,M
15
su
im/»" algodon; tiene
metal, que
Tutunaga; los
· Santos, tiene
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Brasiliana
187
ment von Pernambuco, welches gehöret dem Duarte de Albuquerque,
und besser nach Süden 1 meil ist der hafen auf 8 ~ grad, und wird
genand el Arrecife, hat auf 3 eilen grund. gehöret ganz zu den
Gouuernement von Brasil, hat 50 meil in umbkreys, der Handel ist 140
eben der. welcher ist zu Parayba, und Itama, wird iährlich geschezet
auf 2 .Lmillion, ohne was zu rück komest. nur allein von den früditen
2
des landes, es hat hundert, und fünfzigerley art Zucker, die Zehenden
komen auf ^ Cronen des Jahrs, die ladung auf ~ Cronen. Es werden
vor Portugall beladen 120 schif von 120 lasten von Cabo de S. Augustin 145
40 meil nach Südwesten von Süden ist der flus von S. Francesco auf
10 i- grad. und an solcher Küsten hat es viel flüs: der fümemsten seind
7. welche genand werden Pouicari eine meil von dar nach Westen ist die
Insel von San Alexa, Rio Serinaem, Rio fermoso, Santo Antonio, Miri,
Santo Antonioa Su, Camaregibe. und nahe dabey el Rio San Francesco. 150
welcher 4 meil breit ist, und bey denselben höret auf das land von
Pernambuco, und alle dise flüs können keine schif lassen, weilen sie
wenig grund haben.
Sirigipe del Rey.
20 meil von Rio S. Francesco nach Südwesten, zu Westen liget 155
Sirigipe, del Rey auf 8 grad Sudwerts, und an den flus die Stadt von
S. Christoual, welche die Residenz ist des Königs, und gehöret zu
Brasil, an diesen Küsten ist der busem so genand wird Unzia barilles,
sehr berühmt, wegen der gefahr h a t . . 40 meil in umbkreys nach der
Seekant, der Handel so geführet wird, ist von Toback, viehe, Baum- 160
wollen, es hat auch einige bergwerk. ist halb silber. und halb Zin,
wird genand tutunaga, die Zehenden werden eingesdilossen mit denen
von Bahia de todos Santos, die ladung bringet 500 Cronen.
141
1,1
144
148
Itamarika,
allein bey
hundert und fünfzig Zucker-Mühlen.
bey
141
141
149
150
120 Lasten.
gen Süden
Pojucari,
nach Osten
Antonio Guacu,
155
us
lM
u
Camaragibe,
bey Rio
gen Westen
auf 11 Grad
V i n welche ein
1IB
Gouvernement des Königs ist, und zu Brasil gehöret.
Gefahr, und hat 1 , 1 Turunaga.
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188
160
Martin Franzbach
Bayhia de Todos Santos.
De Sirigippe del Rey treinta y sinco leguas al Sudueste esta la
Bahia de todos los Santos cabefa del estado del Brasil, que es el Rey
de la punta de san Antonio una legua al Norte esta la Cuidad del
Salvador entrece grados australes y des de la dicha punta san Antonio
165 seis Leguas al Sudueste quarta al Veste, que es lonniclio de la boca
de la Bahia haze la punta definare y en esta costa esto el Rio Japacura y el Rio Real y la torre de gracia de a Villa y unas d'unas
d'arena blanca, a que se dize savanas y una Isla que se dize Japoam
y cerca della el Rio Vermeio, tiene quarenta leguas de destricto por
170 la marina, dos puertos el principal de seis bracas de baxamar, el
oltro se dize Joagripe, tiene poco fondo su comercio se compone de
afucar tabacor algodon, palo Brasil y incavanda ambar aziete de
Valenas, y se estiman en dos milliones de que cargan cada afio ochenta
baxelles de a ciento y viente toneladas cada uno: Ay ochenta ingeniös
175 de afucar: Valen los diezmos sessenta mil escudos en que van incluydos los delos demas goviernos del sur: Puedese fabricar cada ano en
la Bahia una nao dela India ο quatro galeones de a ochocientas
toneladas cada uno sin dano a los ingeniös.
Isleos
180
De la Punta de Tinare veinte y $inco leguas al sur en catorze grados,
y dos tercios de grado esta la villa de san Jorge, que es del govierno
de los Isleos de francisco de Sa a de Meneses, y en estas viente y
sinquo leguas esta el morro de San Paulo, y el iamamu tienne sinquenta leguas d. destricto, tres puertos capazes de navios de quatro,
182
Santos, cabcja
>« qui i e 2 / , e s Rey; de l e a San 198 Ciudad 141 Salvador
1,4
1,4
1,5
en trece
australes, y
San Antonio,
leguas
Bahia, haze
,M
lw le7
187
187
definare; y
esta
/
Tapicura, y
Real, γ
Garcia de Auila, y
167
les
1βί
1ββ
170
dunas
de arena
Savanas, y
Isla, que
iM/ιβ« Tapoam, y
171
171
172
172
puertos, el
Jeguaripe,
fondo. Su
ajucar, tabaco,
incaranda,
173
,7S
174
176
ambar, aziete
milliones, de
cargar
uno. Ay 176 afucar. Valen
I7
178
177
177
escudos, en
ira/iw encluydos
· de los
Sur. Puedese
Galeones
178
17
180
180
161
ocho cientas
uno, sin danoa
' Isleos.
sinco
Sur
grado, esta
182
182
18
183
184
184
Francisco
ο de
' cinco
Camamu, tienne
de
quatro
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Brasiliana
189
Bahia de todos Santos.
Von Sirigippe del Rey 35 meil nach Südwesten liget la Bahia de
todos los Santos und fenget sich an das land von Brasil, und ist el Rey
de la punta de San Antonio. 1 meil nach Norden ist die Stadt del
Salvador, auf 13 grad gegen Süden und von gedachter spiz San Antonio. 6 meil nach Südwesten welches die Hölung ist von der mündung
de la Bahia, machet die spize abweichen, und auf dieser küsten ist der
flus Japacura, und Rio Real, und der thurm de la gracia eines Schlosses, und einer bey den andern von weissen sand, dahero es genand
wird Savana, und eine Insel, welche genand wird Japoam, und umb
dieselbige der flus Vermejo, hat 40 meil in Begriff nach der Seekant
zu, 2 hafen, der fürnemste von 6 eilen niedrig wasser. der andere wird
genand Joagrine, hat wenig grund. die handlung ist von Zucker.
Toback. baumwoll. Brasilienholz, amber, öhl von Valenas, und wird
geschezet auf 2 million. Davon laden sie iährlich 80 schif von hundert
und zweinzig last ein iedes. Es hat 80erley art Zucker. Die Zehenden
komen auf -ÜL Cronen, damit auch eingeschlossen seind die von der
Regierung gegen Süden. Es kan iährlich gebauet werden in Bahia ein
schif von Indien, oder 4 galeonen von 800 last ohne schaden der
hölzung.
165
170
175
180
Isleos.
Von der spiz de Tinare. 25 meil nach Süden, auf 14 L grad ist das 185
Schloß von St. Ghörg welches ist von der Regierung de los Isleos,
de Francisco de Sa oder von Meneses. 25 meil davon ist der fels von
St. Paul, und Camama. der Begriff ist von 50 meilen, und hat 3 H a fen, welche schif von 400 last herbergen können, und werden genand
. iw/«7 Santos, das Haupt-Gouvernement von Brasil, welches dem Könige gehört.
171
Von der Spitze de San Antonio,
San Antonio bestimmen 6 Meilen nach Südwest gen West, quer über die Mündung gemessen, die Breite der Bay. Audi ist auf
171 17e
dieser Küsten der Fluß Tapicura,
/
der Thurm de Garcia de Avila, und einige
175
l7
177
Dünen von weissen Sand;
Tapoam.
· Jeguaripe,
Oehl von Wall17>
180 181
1M
fischen,
80 Zucker-Mühlen.
/
von den übrigen Regierungen
St.
,,β
Gorge,
Camamu.
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190
Martin Franzbach
185 cientas t o n e l a d a s , y se d i z e n Isleos, t a m b e p e c i t e p e : S u c o m e r c i o interios se c o m p o n e d e a f u c a r , p a l o B r a s i l t a b a c o , a l g o d o n , y h a r i n a s
d e p a l o , deq. se h a z e el c a s a n e q u a t r o ingeniös d e a 9 u c a r y q u i n i e n t o s
e s c u d o s de C a r g a s P u e d e n s e f a b r i c a r c a d a a n o q u a t r o g a l e o n e s d e a
q u a t r o cientas t o n e l a d a s c a d a u n o , sin d a f i o a los i n g e n i o s -
190
P u e r t o Seguro—
D e l o s Isleos t r e i n t a y sinco leguas al s u r estä p u e r t o s e g u r o , y en
dicho p u e r t o se h a z e n tres R i o s t o d o s c a p a z e s d e b a x e l e s d e t o d o
f o n d o , p o u r q . tienne d i e z b r a 9 a s d e b a x a m a r el u n o s e l l a m a s a n t a
C r u x d o n d e e s t u b o l a p o b l a c i o n a n t i g a L o del m e d i o esta l a poblaciiSn
195 n u o v a , y en m e d i o deste G o v i e r n o d e p u e r t o S e g u r o q ' e s t a en deziseis
g r a d o s y m e d i o ( : y es d e D o n A l f o n s o d e L e n c a s t r e h e r m a n o del D u c q u e
d e A v e i r o y tienne en el t i t u l o d e M a r q u e s : ) y los Isleos a y tres R i o s ,
el u n o se d i z e R i o g r a n d e , C u r i r u i q S a n t o A n t o n i o , tiene s i n q u e n t a
leguas d e d e s t r i c t o p o r l a m a r i n a , su c o m e r c i o es del a l g o d o n , t a b a c o ,
200 y m a d e r a s y p a l o B r a s i l , tiene quinientos e s c u d o s d e c u r g a s . P u e d e n s e
f a b r i c a r c a d a A n o q u a t r o G a l e o n e s d e a ocho cientas t o n e l a d a s c a d a
v n o , y su g o v i e r n o essugeto al del Brasil.
Espirito Santo.
D e P u e r t o S e g u r o v i e n t e y sinco leguas al sur est£ del C a b o d e
205 C o r u m b a b o , y del dicho C a b o treinta y s i n c o l e g u a s al s u r q u a r t a al
sudueste en v i e n t e g r a d o s e s t i L a V i l l a d e C o r u m b a b o del g o u i e r n o
del E s p i r i t o S a n t o , q u e es d e F r a n c i s c o d e A g n i a r c o n t i n u o s u g e t o al
, M Brasil, tabaco,
1 , 7 deque
167 a;ucar, y
Tambe, Pecitepe.
" » / « · interior
184 anno
, M Galeones
, e * danno
cargas. Puedense 188 fabricar, cada
1 , 0 Seguro.
1 , 1 De los
1M Sur
191 esdl
"•ingeniös.
»·« Puerto Seguro, y
m
m
l M baxamar. El
1 M se llama
1 , 4 Crux,
capaces
pourque 1 M bracas
1 M medio:
donde 1 , 4 antiga. Lo 1 , 6 Puerto Seguro esta
(y , M Germane
1 , 7 Aveiro, y
1 , 8 Curiruique, Santo
I H marina. Su
Marques y los Isleos;)
, M scudos
100 Cargas.
^ Anno
· " uno,
es sugeto
" 4 Sur " 4 esti el
105 Sur quarta
M ' Sudueste
, M govierno
1M
1,8
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Brasiliana
191
Isleos, tambe, peytepe: der Handel wird getrieben von Zucker, Brasi- 190
lien holz. Toback; und baumwollen, audi sand von Brasilien holz, es
hat viererley art Zucker, die ladung bringet 500 Cronen. Es können
iährlich gebaüet werden 4 Galeonen zu 400 last, ein iedes. ohne
schaden der holzung.
Puerto Seguro.
195
35 meil von Isleos nach Süden ist der Hafen Seguro. und in diesen
Hafen samlen sich 3 flüs. darinnen ligen können schif von allerley
grosse, denn die tiefe ist 10 eilen wasser. der eine wird genand Santa
Crux, da die alte colonien gewesen seind. in der mitte seind die neue
Colonien, und mitten in land ist der Hafen Puerto Seguro Iiget auf 200
1 6 - 1 grad, und gehöret dem Don Alfonso de Lencastre. so ein Bruder
ist des Herzogs de Aveiro. und hat den titre eines Marggraffen. wie auch
los Isleos, begreifft in sidi 3 flüs. der eine wird genand, Rio grande.
Buriruique, Santo Antonio, hat 50 meil in Begriff, nach der Seekant, die
Handlung ist von Baumwollen, Toback, bretern, und Brasilisch holz, 205
die ladung bringet 500 Cronen. Es können iährlich gebaüet werden
4 Galeonen, von 800 last eine iede, die Regierung gehöret zu den land
Brasil, und ist derselben unterworffen.
Espirito Santo.
25 meil nach Süden von Puerto Seguro ist ei Cabo de Corumbabo, 210
und 35 meil von dar nach Süd zu Südwesten auf 20 grad liget das
Castel de Corumbabo unter der Regierung del Espirito Santo gehöret
Francisco de Aguiar welcher ein vasall ist von den land Brasil, mitten
m
1 , 1 audi Mehl von Brasilien-Holz.
1 M vier Zucker-MühTambe, Pecitepe.
1 M ist Puerto-Seguro;
1 0 1 hat dies unter dem Titel eines
len.
Lancastre,
m
1 1 1 Süd gen West
l l s Agniar,
Curiruique,
"*/tu mitten zwischen
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192
Martin Franzbach
del Brasil, y en medio de estos dos gouienos estk el Rio de las Caranelas, tiene quarenta leguas de districto por la marina un puerto del
210 mismo nombre y otro del Rio de las Caranelas. Su comercio se
compone de ajucar, tabaco, algodon y maderas, cargan ocho navios
de ciento y viente toneladas cada ano, ay ocho ingeniös de a9ucar,
vale el comercio ciento y sinquenta mil escudos al ano: Puedense
fabricar quatro baceles de a ciento y sinquenta toneladas cada uno:
215 sessenta leguas al ves sudueste ny unas minas de esmeraldas.
Rio de Enero.
Del Espirito Santo quarenta y sinco leguas al sur esta el cabo de
San Thome en viente y dos grados y medio.
Del Cabo de San Thome viente y dos leguas al sudueste quarta al
220 sur esta el Cabo pio, quinze leguas a veste estä el Rio de Enero en la
misma altura es gouierno sugeto al del Brasil. La ciudad se ilama
San Sebastian, tiene treinta leguas de destricto, su puerto capaz para
navios de todo fondo, su comercio vale quinientos mil escudos, y es
de aiucar, tabacco, conserva de Membrillos, y gen gibre, palo Brasil
225 Maderas, ganado y harinas de palo, que van para Angola, Sinco
mil escudos de Carga: Seissenta ingeniös de afucar: Cargan inda
Ano Viente y sinco navios de a ciento y Viente - toneladas. Puedense
fabricar cada Ano seis gallones deseiscientas toneladas, cada Uno sin
dano a los ingenios.230
Angla de los Reyes.
Ο Santo Amaro.
Del Rio de Enero quaranta leguas al veste, quarta al sudueste esta
Cunipare, y antes del Veinte y dos leguas esta el Angla de los Reyes,
2[>β ίΜ
20
It0
, n
govicrnos
/ Caravelas,
· marina, un
Caravelas: su
algo!1S
215
817
217
119
don, y
Sessenta
Ves Sudueste ay
Sur
Cabo
Sudueste 420 Sur
221
a i
221
Cabo Frio,
" " Veste
altura, es govierno
se llama
Sebastian;
111
184
224
tiene
toto fondo. Su
tabaco,
membrillos, y gengibre,
«"/«« Bra,M
228
sil, maderas, ganado, y
Angola: Sinco
cada
"'viente
viente to229
8,8
128
nelada:
Anno
de seiscientas toneladas
uno;
dano
inge,S1
232
s
25)1
231
niös. 130 Reyes,
ο
Veste quarta
" Sudueste
Curupare,
238
antis
veinte
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Brasiliana
193
unter diesen beeden Gouvernementen ist der flus de la Caranelas. hat
40 meil in umbkreys nach der Seekant, der Hafen hat eben diesen 215
nahmen, und noch einen andren an den flus de las Caranelas. die
Handlung ist von Zucker, Toback, baumwollen, und bretern. sie laden
iährlich 8 schif von 120 last ein iedes. es hat 8erley art Zucker, der
Handel bringet iährlich — Cronen. Es können 4 schif gebaüet werden,
m
von 150 last ein iedes. 60 meil nach West Südwesten, seind einige 220
Smaragedgruben.
Rio de Enero.
45 meil del Espirito Santo nach Süden liget el Cabo de San Thome
auf 22 -L grad. 22 meil von Cabo de San Thome nach Südwesten liget
el Cabo pio, 15 meil nach Westen ist der flus de Enero, auf derselben 225
höhe, gehöret zu der Regierung von Brasil, die Stadt wird genand
San Sebastian, hat 30 meil in umbkreys, in den Hafen können einlauffen allerley schif. die Handlung bringet JL_ Cronen, und ist von
Zucker, Toback, Quiten conserv. und Ingwer, Brasilien Holz. Breter.
schäferey. und sand von Brasilien Holz, wird nach Angola geschicket. 230
5000 Cronen treget die ladung. hat 60erley art Zucker, es werden
iährlich geladen 25 schif, von 120 last. Es können iährlich gebaüet
werden 6 galeonen von 600 last eine iede ohne schaden der hölzung.
Angla de los Reyes
oder Santo Amaro.
235
40 meil von Rio de Enero nach Westen zu Südwesten liget Curupare, und 22 meil vorher el Angla de los Reyes, und daselbst das
m
Caravelas.
Caravelas.
Mehl von
60 Zucker-Mühlen.
8 Zucker-Mühlen. 1 , 5 Cabo Frio,
nadi Westen gen Süd
880
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und
194
Martin Franzbach
y alli la Villa de nuestra Seüora de la Concepcion, que es un
235 gouierno poco poblado, por otro nombre se dize de santo amaro,
de la Condefa de Vimiciro sugeto al del Brasil, esta en Viente y
tres grados, y medio, tiene dieziseis-leguas de destricto, y dos puertos
para pequenos baxeles que sedizen Tojuca Paratubu, en la Angla de
los Reyes van a Espalmar, y Refrescar los ennemigos que ban para
240 el sur, notienemas comercio en Panchas que con el Rio de Enero y
S. vicente, el qual se compone de harinas de palo, maderas, ganados
y otras menudentias.,
San Vincente.
De Curupare doze leguas a Venste quarta al sudueste esta el
245 gonierno de San Vincente y la Villa quise dize de Santos en Viente
y quatro grados y un tercio doxe leguas a Lueste desta Villa de santos
estanlos sierras de Paranapiacaba en la cumbre y slano dellas esta La
Villa de san Pablo, donde estan Unas minas deoro muy buenas, y sesaca
poco por la pereza de la giente de la tierra y es elmas subido que se
250 sabe: este gonierno de San Vicente es del conde de Monsanto,
tiene doze legnas de destricto trespuertos que se dizen San
Vicente, Capinari, y Bertioga todos capazes de nanios de todo
fondo, porgne tienen seis, ocho y diez bracas de fondo de baxa mar,
Puedense fabricar cada ano en ellos seis Galeones de a ochocientos
255 toneladas cada Uno Carganen el doze navios para Angola, y la costa
del Brasil de los frutos de la tierra, que son trigo, a^ucar conservas
de todo genero algodon, y Liencos del para todo servicio, hierro, y
mudias carnes vale su comercio sinquenta mil escudos, y de Cargas
quinientos escudos, tiene dos ingeniös de ajucar, tres herrerias.
8,4
,M
t5s
m
nuestra
Senora
Santo Amaro
Vimiciro, sugeto
viente
8,7
08
8,0
medio: tiene
dieziseis leguas
se dizen Tojuca, Garatuba. En
es8M
,4
840
241
palmar, y refrescar
ennemigos, que
° Sur,
Panchas, que
Vincente,
842
144
844
145
mcnadentias.
Veste
quarta al Veste
gouierno
" 5 Vincente,
,4
145
,4
ϊ4ί
146
* Villa, que se
Santos, en viente
® grados, y
tercio. Doze
al
147
847
148
t4a
,4
Veste
««/ ,47 Santos stan los
sierres
esta la
unas
de oro
·
8,0
891
se saca
" · da la tierra, y es el mas 850 gouierno
Conde
leguas
151
8,8
destricto, tres puertos, que
Capiuari, y Bertioga; todos
*58 nauios
m
868
854
854
8M
tiener
baxamar.
ano
ocho cientos
toneladas, cada uno.
157
887
848
858
*»· afucar,
genero, algodon,
lienfos
carnes, vale sa
acucar
8,7
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Brasiliana
195
Schloß Vnsern L. frauen der Empfengnus. ist ein Land so nicht gar
volckreich ist, wird sonsten genand Santo Amaro von der Ghraffschaft de Vimiciro, so liget unter Brasil, liget auf 23 i- grad, hat 16 240
meil in begriff, und 2 hafen vor kleine schif, welche genand werden
Tojuca, Parasubu. Auf Angla de los Reyes werden die schif aus gebessert, und mit proviant versehen, welche nach Süden gehen, sie
haben keinen handel in die weite, alß nur mit Rio de Enero, und
S. Vincente, der Handel wird getrieben von sand von Brasilien holz. 245
von bretern, und viehe, und andern geringen wahren.
San Vincente.
12 meil von Curupare nach Westen zu Südwesten liget das land
von San Vincente, und das Schloß so genand wird de Santos auf 24 grad.
i . 12 meil von diesen Schloß nach Westen ligen die Länder von Parana 250
piacaba auf der spize ist das Schloß de San Pablo, daselbst goldgruben
seind. und wird wenig herausgebracht wegen der faulheit der Leut,
so da wohnen, und ist das beste gold so man weis, dieses land de San
Vincente ist des Ghraffen von Monsanto, hat 12 meil in district, und
3 hafen. welche genand werden San Vincente, Capinari und Bertioga. 255
können dar allerley schif einlauffen. haben 6, 8 und 10 eilen grund
im wasser. Es können Jährlich gebaüet werden 6 galeonen von 800
last, ein iedr, Es werden 12 schif geladen nach Angola, und der Küste
von Brasil, von den früditen des landes welche da seind getreid.
Zucker conserv. von allerley art. baumwoll. und leinwand. auf aller- 260
ley art. eysen und viel fleisch, die handlung wird geschezet auf "
Cronen, die ladung 500 Cronen. es hat zweyerley art Zucker.
. tit/iM Amaro, gehört der Gräfin de Vimiciro, und stehet unter
"" von Mehl von
Vicento.
«" Capiuari,
"» 6, 8, 10 Ellen
Zudter-Miihlen.
Garatuba.
zwey
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196
260
Martin Franzbach
Cananea.
De San Vicente treinta y tres leguas al sudueste esta el govierno
de la Cananea, su pueblo en Veinte y sinco grados australes, tiene
quarenta Leguas de destricto, un puerto que se dize Incaduarä capaz
de baxeles de ciento y sinquenta toneladas, y es de la Condefa de
265 Vinverro sugeto al del Brasil esta poco poblado, y assy nu le poco
su comercio, que nolo tienne Mas que con san Vicente, y se compone
de algodon, tabaco, harinas de palo, carnes, y pescado, deque es muy
ferril, no tienne mas cargas, que lo que se da a Un Clerigo, Puedense
fabricar cada ano seis pataches ο Caraullas de ciento y sinquenta
270 toneladas, porque tiene maderas de todo Genero para ellos.
Santa Anna.
De la Cananea setenta Leguas al sudueste en Viente y nuene grados
australes esta el Rio y tierras de Upana, y antes del en Viente y
siete grados esta otro gonierno, que se dize Santa Ana, y sellama la
275 tierra de los pactos, tiene quarenta Leguas de destricto por la marina,
dos puertos para base eles de duzientas toneladas que sedizen.,
Baisaga sur, y suparaba, es del Conde de Monsanto que la empieca
agora a poblar des de san Vicente, conqui en tiene solamente comercio, Puedense en el fabricar cada ano seis nauios de a ducientos
280 toneladas cada uno, Aqui ay mudios Indios naturales de la tierra
nuestros amigos, la mayor parte dellos podrian ser de mudia utilidad
assy para ellos, como paralos Espano les su amistad y conservation.
1,1
M,
,M
m
,w
Sudueste
viente
leguas
puerto, que
Incaduarä, capaz
1,5
,M
Vinverro, sugeto
Brasil, esta
*·» assyna
*·* no lo
mas, que San
,,β
fertil. N o
di
*·* un Clerigo.
ano
" ' petaches ο Caraueles
170
171
t n
m
tienne
leguas
Sudueste viente y nueue
Rio, y
Upaua
,73
tM
174
tu
175
viente
esti
gouierno,
Ana,
se llama
Pactos,
*"> le876
guas
* 7 · baxeles
toneladas, que
"'Λ 7 7 se dizen Baisaguazu, y Suparaba;
177
tM
Monsanto, que 178 San m solamenta "V 278 comercio. 180 uno.
tierra,
ίβ1
888
utilidad,
para los Espanoles
m
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197
Brasiliana
Cananea.
33 meil von San Vincente nach Süd westen ist das land de la
Cananea, auf 25 grad. hat 40 meil in begriff, einen hafen wird ge- 265
nand Incaduara und können dar einlauffen sdiif von 150 last, und
gehöret der Ghräffin von Vinveiro, ist unter Brasil, und nicht volckreidi. und hat dahero wenig handel nur allein mit San Vincente und
ist der handel von baumwollen Taback, sand von Brasilien holz,
fleisch, und fischerey. davon es ober flüssig hat. es wird nicht mehr 270
geladen auf schif, alß was man einen Gheistlichen giebt, und zu
körnen lest. Es können iährlich gebaüet werden 6 patachen oder
Carauellen von 150 last, dann es holzung hat von allerley art.
Santa Anna.
70 meil de la Cananea nach Südwesten auf 29 grad liget der fluß 275
und das land von Upana, und vor denselben auf 27 grad ist ein ander
land, welches genand wird Santa Anna, und Sellama. das land de los
pactos hat 40 meil in umbkreys nach der Seekant, 2 hafen vor schif
von 200 lasten, und werden genand Baisaga Sur. und Suparaba, gehöret dem Ghraffen de Monsanto, der es nun erst bewohnet macht 280
von San Vincente, mit denselben land hat es allein gewerb. Es können
iährlich gebauet werden 6 schif von 200 last ein iedes hier hat es viel
geborne Indianer so unsrer freund seind, die meisten köndten nuzen
schafen, so wol vor sich, als vor die Spanische, wann sie freund bleiben.
Mehl von
heißt das Land
tn
daran es aber einen grossen Ueberflus hat.
" · Baisaguazu
*** hier giebt es
lTi
Upava,
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Es
198
Martin Franzbadi
UPAVA.
Noventa y seis leguas al sudueste quarta del Sur esta ei Rio grande
285 entreinta y dos grados australes, es angosto a la boca conpoco fondo,
y muy ancho a la tierra ad entro, y sessanta Leguas por el ariba ny
Unas minas decobre de mucha importancia, y toda esta tierra de la
Cananea hasta el Rio de la Plata que son duzientas y treinta y
quatro Leguas de distancia por la marina es muy poblada de Indios
290 naturales de la tierra, y los mas dellos no son domesticos, pero seria
facil traellos a nuestra amistad con grande numento de la cultibacion
de sus almas.
Des de el Rio Grande setenta leguas al sudueste en treinta y sinco
grados esta el cabo de Maldonado por estar enfrente de la Isla de
295 Maldonado a qui acaban lastierras del Brasil y Principia la boca del
Rio de la plata., que es y a gonierno del Peru.
Del cabo de Maldonado quarenta y seis Leguas al sudueste que es
la boca, del dicho Rio dela Plata esta el cabo de San Antonio en
treinta y seis grados y medio. Y del dicho cabo de Maldonado treinta
300 leguas a sueste esta Montenideo porel Rio de la Plata ariba.
De Monte nideo treinta leguas al neste quarta al sudo este atranessando el Rio esta la Cuidad de Buenos Aires en la tierra dela banda
del sur del dicho rio en treinta y seis grados es el Peru.
183
184
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Upava.
Sudueste
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Brasiliana
199
Vpaua.
285
96 meil nach Südwesten ist el Rio grande. auf 32 grad. ist eng in
den mund, und hat wenig grund, aber sehr weit nach den land hinein,
60 meil hinauf hat es Kupffer bergwerck die da reich seind. das ganze
land de la Cananea biß zu den flus de la Plata so da seind 234 meil
nach der Seekant ist sehr volckreich von gebornen Indianern, und die 290
meiesten seind wild, doch kondten sie leichtlich zu was gezogen werden mit grossen vortheil. und erbawung ihrer Seelen. 70 meil nach
Südwesten auf 35 grad liget el Cabo de Maldonado. weiln es Iiget
gegen der Insel de Maldonado ober, hier endiget sidi das land von
Brasil, und fenget an der mund des flusses de la plata, welcher ge- 295
höret zu den land del PeruF
46 meil von Cabo de Maldonado nach Südwesten, da der mund ist
des flusses de la Plata liget el cabo de San Antonio auf 36 — grad und
30 meil von Cabo de Maldonado nach Sudwesten Montenideo, hinaufwerts gegen den flus de la Plata, 30 meil von Montenideo nadi We- )00
sten zu Süden, und fliesset ober quer der flus. liget die Stadt de
buenos Aires gegen Süden von den flus, auf 36 grad liget Peru!
R esumen
En el primer articulo, el autor trata de dar una bibliograffa crono16gica de las descripciones de viaje, de las obras geogrdficas, hist6ricas
y teolögicas sobre el Brasil en Alemania entre 1504 y 1800 con mis
de 80 referencias. A continuacuSn imprime el primer folleto alemin
con noticias sobre el Brasil (1515) con la versiön moderna. En otro
J8
® Land von Cananea
70 Meil von Rio grande nadi , M aber hier m Montevideo, m i Monteuideo 301 Süden, queer über den Fluß, M t gen Süden bey
dem Flus auf 36 Grad, und gehört zu Peru.
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200
Martin Franzbach
articulo subraya la importancia de la „Descripciön del Brasil" (1634)
por Pedro Cadena editada y traducida nuevamente por G. E. Lessing
(1780). Hasta principios del siglo X I X fu6 esta bbra la mis accesible
para informaciones sobre el Brasil en Alemania. La impresiön
sinöptica de los manuscritos de Cadena con aparato critico es la
primera realizada hasta ahora, bajo aspectos rigorosamente filo10gicos.
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