Kognitive Umstrukturierung – hilfreiche Fragen Hedonistische Disputation Hilft dieser Gedanke Ihnen, sich so zu fühlen, wie Sie es möchten? Hilft der Gedanke Ihnen, sich so zu verhalten, wie Sie es möchten? (d. h. wie es den zuvor definierten Veränderungszielen C’ und Ihren langfristigen Zielen/Lebenszielen entspricht.) Wie werden Sie sich fühlen/verhalten, solange Sie das glauben? Was bringt es Ihnen (langfristig), so zu denken? Lassen Sie uns einmal Ihre Überzeugung näher betrachten: Welche Vorteile/Nachteile hat diese Überzeugung für Sie (im Hinblick auf Ihre Ziele)? Wieweit werden Sie damit kommen, wenn Sie weiter diese Auffassung vertreten? Lohnt sich das? Empirische / logische Disputation Beruht dieser Gedanke (diese Annahme, diese Hypothese) auf Tatsachen? Ist diese Annahme zutreffend? Wo ist der Beweis für die Richtigkeit dieses Gedankens? Welchen Beleg haben Sie dafür, dass das wahr ist? Woher wissen Sie das? Können Sie mir dafür Beispiele nennen? Was spricht für Ihre Annahme/was dagegen? Welche Anhaltspunkte haben Sie dafür/dagegen? Welche Ihrer bisherigen Erfahrungen sprechen dafür/dagegen? Wie können Sie das wissen (was z. B. Person X von Ihnen denkt)? Können Sie Gedanken lesen? Wie können Sie so sicher sein, dass es in Zukunft immer so sein wird? Haben Sie hellseherische Fähigkeiten? Wie wissen Sie, dass das wahr ist? Welche andern Möglichkeiten gibt es, X zu erklären? In die Zukunft gerichtete Befürchtungen… Wie wahrscheinlich ist es, dass das passiert, was Sie annehmen? Selbst wenn es passierte: Wo ist der Beweis dafür, dass Sie dann… (z. B. die Situation nicht bewältigen könnten, ganz allein wären, wertlos wären) bzw. dass die Folgen dann … (z. B. »schrecklich«, »nicht auszuhalten« wären, Ihr Leben sinnlos wäre etc.)? Wie kann ein »Nachteil« »schrecklich« sein? (unterscheiden lernen zwischen »nicht wünschenswert« und »schrecklich«) Was könnte Gutes passieren, wenn X einträfe? Wie schlimm wäre das wirklich? Ist der Gedanke/die Schlussfolgerung logisch? Welcher logische Fehler (Schwarz-Weiß-Denken, Übergeneralisieren etc.) ist hier nun wieder enthalten? Nur, weil Sie etwas wollen, heißt das, dass es auch so sein muss? Wieso müssen sie perfekt sein? Wieso? Wie macht eine schlechte Prüfung Sie zu einem Versager? Wenn andere denken, Sie seien ein Versager, sind Sie es dann? Wie würden Sie zerstört, wenn Sie X nicht tun? Ist es wirklich richtig, den Begriff »Katastrophe« auf das Umschütten einer Kaffeetasse in einem Restaurant anzuwenden? Stimmt der Begriff »immer«, wenn Ihr Bekannter gelegentlich zu einer Verabredung zu spät kommt? (»Immer kommt er zu spät!«) Arbeit mit Modellen Kennen Sie jemanden, der unter der gleichen Erkrankung (z. B.´Krebs, MS) leidet, aber nicht darauf depressiv reagiert? Was unterscheidet Sie und ihn? Was sagt er möglicherweise zu sich selbst? Wie schafft er es, sich selbst trotz dieser schwierigen Situation nicht depressiv zu machen? Wie müsste jemand mit der Situation A innerlich umgehen, der die Situation im Sinne Ihrer Ziele »gut« bewältigt? Welche Argumente hätte er eventuell gegen Ihre Auffassung? Welche innere Haltung/ Einstellung würde Sie und ihn unterscheiden? Distanzierung durch Rollenwechsel Was würden Sie einem guten Freund sagen, der eine solche Meinung/Überzeugung verträte? Was würden Sie ihm raten? Was käme Ihnen da spontan in den Sinn? Warum gilt das nicht auch für Sie? Lassen Sie uns die Rollen tauschen: Wie würden Sie mir als Patienten gegenüber argumentieren, wenn ich diese Auffassung hätte? Versuchen Sie einmal für einen kurzen Moment den Standpunkt eines außenstehenden Beobachters einzunehmen, der sich die Situation als Unbeteiligter anschaut: Was würde er sehen, hören, wahrnehmen? Wie würde er die Situation interpretieren und bewerten?