Subido por henryriver1980

Aladin 1972, Heft 5, Sept.-Okt

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aladin
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Magischer Klub Wien
Vereinigung für magische Kunst Wien
Magischer Zirkel Graz
Magische Vereinigung Linz
Gesellschaft für magische Kunst Salzburg
Die Magische Zehn- Krems
Magischer Zirkel Tirol
24. J a h r g a n g
September-Oktober 1972
Nr. 5
IHR AUFTRITT BITTE . . . (4)
Von MONSIEUR PEKI, Gelting, BRD
Vor nicht allzu langer Zeit habe ich einen Zauberkünstle r
gesehen, d e r das Publikum m i t einem wahren F e u e r w e r k an
Ballgriffen zu begeistern v e r s u c h t e . E r machte die tollsten
Verrenkungen und d e r Laie sah zehnmal (!) einen gelben Ball
erscheinen und verschwinden. Und s o n s t ? Nichts! J e t z t v e r schwand eine Zigarette auf acht verschiedene Arten (in d e r
Faust, Kippgriff e t c . ) . Dann wurde s i e angezündet, m i t d e r
Glut ein Pyropapierstreifen, d e r sich in ein Tuch verwandelte
und als Höhepunkt d e r sogenannten Zigarettenroutine wurde die
Zigarette - in einen Aschenbecher gegeben.
Diese N u m m e r war ein h e r v o r r a g e n d e s Beispiel dafür, wie man
es nicht machen soll. Welcher Zuschauer i n t e r e s s i e r t sich
schon für acht bis zehn verschiedene Verschwindungsgriffe. F ü r
ihn i s t die Zigarette entweder weg oder nicht.
In einer guten Z a u b e r n u m m e r muß jede Bewegung natürlich
wirken, sonst werden die Zuschauer sofort m i ß t r a u i s c h . Am
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besten sehe ich das i m m e r wieder bei Vorführungen d e r D r e h k a r t e . Was da manchmal v e r a n s t a l t e t wird, um die Rückseite
" l e e r " zu zeigen, i st fürchterlich. Abgesehen davon, daß ich
bei den meisten (jawohl, bei den m e i s t e n ! ) d e r a r t i g e n D a r b i e tungen die Karten "blitzen" sah, werden da Armbewegungen v o l l bracht, als wollte man Fliegen fangen. Ist es dann ein Wunder,
wenn das Publikum nicht darauf a n s p r i c h t ?
Was auch i m m e r Sie vorführen, bewegen Sie die A r m e nicht
m e h r als notwendig. J e ruhiger die Vorführung verläuft, desto
s i c h e r e r wirkt s i e und desto m e h r Erfolg wird s i e haben. Studieren Sie nach diesem Gesichtspunkt Ihr P r o g r a m m noch e i n mal durch, und ich bin s i c h e r, daß Sie es dadurch noch m e h r
v e r b e s s e r n können.
Zum Schluß möchte ich noch etwas zum Licht auf d e r Bühne
erwähnen. Manche Bühnengehilfen sind der Meinung, etwas Gut e s zu tun, wenn sie die Schweinwerfer laufend farblich v e r ä n dern. Das beste Licht für eine Z a u b e r n u m m e r i s t nach wie vor
weiß. Das Publikum darf nicht das Gefühl haben, daß durch
d ü s t e r e s Licht etwas v e r t u s c h t werden soll. Lediglich bei V o r führungen mit Kerzen oder bei Schwebeffekten is t r o t e s Licht angebracht. Hüten Sie sich vor Blau oder Grün, dann sehen Sie n ä m lich so blaß aus wie Dracula p e r s ö n l i c h .
Doch wie ich sehe, geht das Licht soeben a u s . Die nächste Numm e r w i r d angekündigt. Ich glaube, das sind Sie, l i e b e r L e s e r .
Ihr Auftritt bitte - und toi, toi, toi.
A STUDY IN COINCIDENCE
Nach M . D. Overholser, beschrieben von Rolf Andra
Sie benötigen 3 K a r t e n s p i e l e. Zwei davon werden an 2 Z u s c h a u e r
ausgehändigt, welche diese gründlich m i s c h e n . D a s d r i t te Spiel
bleibt in seinem Etui auf dem T i s c h. Zuschauer A legt j e t z t von
seinem Spiel Blatt für Blatt offen übereinander auf den T i s c h , bis
Zuschauer В bei einer Karte HALT ruft. E s is t b e i s p i e l s w e i s e
Herz-König. D e r Vorführende zeigt nun, daß e r diese K a r t e b e r e i t s v o r h e r im dritten Spiel umgedreht hat. E r legt die
Karte richtig, wendet sich um und legt eine andere Karte v e r kehrt, dann kommt das Spiel wieder in das Etui zurück.
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Zuschauer A mischt sein Spiel nochmals. J e t z t legen beide Zuschauer von ihren v e r d e c k t gehaltenen Spielen die Karten l a n g sam offen übereinander auf den T i s c h . Plötzlich e r s c h e i n t in
beiden Spielen zu gleicher Zeit dieselbe K a r t e .
Und so unglaublich es auch klingen mag, dieselbe Karte hat der
Magier v o r h e r im Spiel umgedreht .
Sie werden es schon lange e r r a t e n haben: Das Spiel im Etui ist
ein Geistinospiel (BRAIN WAVE). D e r e r s t e Teil des " E x p e r i m e n t e s " i s t k l a r . Sie zeigen die betreffende " H A L T - K a r t e " im
Spiel v e r k e h r t liegend. Dann legen Sie diese an gleicher Stelle
r i c h t i g . Wenn Sie sich nun abwenden, drehen Sie diese Karte
wieder u m . Das Spiel ist also wieder in s e i n e r früheren O r d nung und kommt in's Etui zurück.
D e r zweite Teil ist ebenso einfach. Rein zufällig treffen zwei
gleiche Karten an gleicher Stelle z u s a m m e n . Sollte dies einmal
nicht d e r Fall sein, werden die Karten nochmals gemischt und
das offene Auslegen wiederholt. SIMSALABIM
Zauberei für Kinder:
EIN MÄRCHEN
Von Jochen Zmeck
Statt allgemeiner Ratschläge möchte ich Ihnen einen wirksamen
Kindertrick beschreiben, den ich oft mit großem Erfolg gezeigt
habe.
Es werden benötigt: 1. D r e i Karten in d e r Größe 25 mal 35 c m .
Es handelt sich hierbei um doppelte Klappkarten. Sie können sie
selbst h e r s t e l l e n . Zu j e d e r Karte gehört zunächst eine Rückenk a r t e aus s t a r k e r Pappe oder aus Sperrholz (Skizze 1 auf Seite 80).
Darauf wird ein Rahmen aus gleichem M a t e r i a l geklebt (Skizze 2).
In diesen Rahmen eingepaßt ist eine Klappe (Skizze 3), die mit
einem Leinenscharnier beweglich befestigt wird. Skizze 4 zeigt
die fertige K a r t e . D i e s e wird nun bemalt. Die eine Seite zeigt
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bei allen d r e i Karten den Pik-Buben, während die andere bei
zwei Karten H e r z - D a m e zeigt. Die dritte Karte t r ä g t nur den
Umriß e i n er H e r z - D a m e mit dem H e r z - Z e i c h e n (Abb. 5).
2. Eine ausgeschnittene H e r z - D a m e (Abb.6), die auf d e r Rückseite eine scharfe Nadel angebracht hat, wie dies die Skizze 7
darstellt.
3. Eine Schrägwand, um die d r e i Karten dagegenstellen zu können. Notfalls genügen zwei nebeneinander gestellte Stühle, auf
deren Sitz man die Karten stellt und sie gegen die Rückenlehne
legt.
4. Ein Papierhelm mit einer großen F e d e r (Skizze 8).
5. Ein Holzschwert.
Die Vorbereitungen sind kurz: Die d r e i Karten liegen m i t der
Bildseite nach unten übereinande r auf dem Tisch. Die o b e r s t e
Karte (Rückenkarte) zeigt dabei das Bild der H e r z - D a m e , die
anderen beiden einen Pik-Buben. Unter diesen Karten liegt die
ausgeschnittene H e r z - D a m e mit der Nadel nach unten. Helm
und Schwert liegen griffbereit.
Vorführung und Vortrag: "Und nun, liebe Kinder, möchte ich
Euch ein Märchen erzählen . Ihr wißt ja, die meisten Märchen
beginnen mit den Worten: " E s war einmal . . . " . Und so fängt
auch m e i n e s an: Es war einmal eine schöne Müllerstochte r . .".
Während d i e s e r Worte nimmt d e r Künstler die Karten vom Tisch
und gibt sie hinter seinen Rücken, i m m e r darauf bedacht, daß
nur die Rückseite nach v o r n e zeigt. Hinter dem Rücken werden
die Karten umgedreht und die Herz-Dam e am Sakko angehängt.
Das geht spielend leicht, wenn die Nadel scharf genug i s t . Jetzt
kommt der Vorführende m i t den Karten nach vor und zeigt die
H e r z - D a m e als schöne Müllerstochter v o r . Dabei achtgeben,die
Klappen müssen i m m e r nach unten hängen, die Finger greifen
d a r ü b e r und sorgen dafür, daß die Klappe i m m e r fest anliegt.
Die H e r z - D a m e - K a r t e wird gegen die Schrägwand gelehnt und
zwar in d e r Mitte, so daß r e c h t s und links noch f r e i e r Platz
bleibt. "Zwei finstere, böse Räuber entführten das schöne Kind
in i h r e R ä u b e r h ö h l e . " Die beiden Pik-Buben werden vorgezeigt
und r e c h t s und links neben die H e r z - D a m e gestellt. Dabei kommt
d e r Bube, d e r als zweite Karte nur den Umriß t r ä g t r e c h t s
neben die D a m e .
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"Die Höhle hatte zwei Ausgänge und jeder Räuber bewachte einen Ausgang. "
Die Karten werden nun umgedreht, so daß die Rückseiten nach
vorne zeigen. Dabei geschieht mit dem rechten Buben nichts.
Die mittlere und linke Karte dagegen werden so gedreht, daß
die untere Kante nach oben kommt. Dabei fällt die Klappe nach
unten und die beiden Karten verwandeln sich. Selbstverständlich
dürfen die Zuschauer davon nichts merken.
"Nachts, als die beiden Räuber schliefen, versuchte die Müllerstochter aus der Höhle zu entweichen."
Die linke Karte wird mit der mittleren vertauscht, Rückseite
immer zum Publikum.
"Doch der Räuber hatte einen so leichten Schlaf, daß er sofort
wach wurde und das Mädchen festhielt. So sehen wir sie wieder
hier in der Mitte, von beiden Räubern bewacht. "
Alle drei Karten werden umgedreht, diesmal seitlich,-so daß die
Bilder unverändert bleiben. Die beiden Räuber nimmt der Künstler in die Hand. Stellt er sie wieder ab, so vertauscht er sie dabei, so daß Pik-Bube mit der Umrißkarte diesmal nach links
kommt.
Der ganze Vorgang wiederholt sich nun noch einmal, wobei die
Müllerstochter versucht, nach der anderen Seite zu entkommen.
"Doch auch der andere Räuber wurde wach und sperrte das Mädchen wieder ein. "
Wieder werden alle drei Karten mit der Bildseite nach vorne gedreht und man sieht die Müllerstochter in der Mitte.
"Da wurde das Mädchen sehr traurig und weinte bitterlich. Inzwischen hatte man aber zu Hause gemerkt, daß das Mädchen
verschwunden war. Ein wackerer Bursche macht sich auf, das
Mädchen zu suchen. Nun brauche ich einen tapferen Jungen. Wer
macht mit? Komm' her mein Junge! Du bist jetzt der tapfere
Ritter. Hier hast Du einen Helm, und hier ein Schwert!"
Ein Junge aus dem Publikum wird zur Assistenz herangezogen.
Er bekommt den Papierhelm auf und das Holzschwert in die Hand.
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Vorsicht! Nicht sich umdrehen oder seitwärts stellen dabei, da
sonst die Dame auf dem Rücken zu sehen ist!
"Der Bursche zieht nun los, und es gelingt ihm tatsächlich, die
Höhle zu finden. Nun steht er davor und weiß nicht weiter."
Die drei Karten werden wieder mit den Rückseiten nach vorne
gedreht. Dabei wird so verfahren, daß jetzt alle Bilder PikBuben zeigen.
"Drei Gestalten sieht der Bursche dort. Alle drei schlafen und
haben sich so fest in die Decken gewickelt, daß er nicht erkennen
kann, welches die Müllerstochter ist. Nun, Du bist der Ritter,
welche würdest Du wecken? Tipp mit Deinem Schwert gegen die
Karte. Diese hier? Da hättest Du Pech, das ist ein Räuber. Noch
einmal! Diese hier? Auch das ist ein Räuber!" Der-Künstler
dreht die Karte, auf die der Junge deutet, um, zeigt den PikBuben vor und stellt die Karte sofort wieder verdeckt zurück.
Nachdem das zweimal geschehen ist, werden die Karten langsam
nach Belieben umgestellt. Wieder darf der Junge zwei Karten
bezeichnen und wieder sind es nur Räuber. Jetzt heißt es aufpaßen. Beim Vorzeigen und wieder hinstellen muß es der Künstler so einrichten, daß in die Mitte die Karte mit dem Umriß
kommt. Sie wird beim Absetzen gedreht, so daß die Klappe herunterfällt und die Umriß-Dame sichtbar wird, d.h. noch steht
die Karte mit der Rückseite nach vorne.
"Der Bursche gab sich große Mühe, aber wie Ihr seht, konnte
er das Mädchen nicht finden. Immer war es ein Räuber, den er
aufweckte. In seiner Not lief er zu einem großen Zauberer, der
in der Nähe wohnte. "
Der Künstler deutet mit wichtiger Miene auf sich selbst!
"Lieber Zauberer, sagte der Bursche, die beiden Räuber haben
die schöne Müllerstochter geraubt und ich kann sie nicht finden!
Kannst Du mir nicht helfen? Da sagte der Zauberer einen Zauberspruch: "HOKUS-POKUS-Bumm-Bumm-Bumm - Ihr bösen
Räuber, fallet um! " - und da: fielen die beiden Räuber tot um! "
Der Künstler nimmt die beiden äußeren Karten auf, zeigt sie als
Buben vor und wirft sie auf den Tisch. "Voller Freude lief der
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Bursche zur dritten Gestalt und wollte s i e wecken. Aber was
war das? Das Mädchen war gar nicht m e h r da! A l l e s , was e r
fand, war ihr Mantel!"
Die letzte Karte wird umgedreht und die U m r i ß k a r t e vorgezeigt.
Dann wird auch d i e s e K a r t e auf den T i s c h gelegt.
"Wo war nun das Mädchen? J a , die hatte d e r Z a u b e r e r schon
fortgehext, sie war längst beim Z a u b e r e r angekommen!"
D e r Künstler dreht sich um und nimmt langsam die Dame von
seinem Rücken ab.
"Freudestrahlen d nahm d e r B u r s c h e das Mädchen in seine A r m e
und zog mit ihr in sein Heimatdorf zurück. Dort wurde große
Hochzeit gefeiert - und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben
sie noch h e u t e ! "
TELEPORTATION
Von Rev. Bill Coomer, Cape G i r a r d e a u , USA
Vier Karten werden vorgezeigt und m i t der Bildseite nach unten
auf den Tisch gelegt. Eine d i e s e r Karten wird vom Zuschauer
gewählt, die anderen d r e i werden auf das Paket zurückgelegt.
Die gewählte Karte wird plötzlich mit d e r Bildseite nach oben
v e r k e h r t im Spiel gefunden und die Karte auf dem Tisch hat eine
Blanko-Bildseite. Schließlich zeigt s i c h , daß die v e r k e h r t e
Karte im Spiel eine Blanko-Rückseite hat, also nur "halb" g e wandert ist.
Methode: Dieses Kunststück i s t für den etwas erf a h r e n e r e n K a r t e n künstler s e h r einfach. Die v i e r Karten (ich verwende die v i e r
Sechser) liegen mit d e r Bildseite nach unten auf dem Spiel, aber
über dem untersten Sechser ist eine Karte mit Blanko-Bild e i n geschoben. Vom Rücken des- Spieles aus gesehen liegen die K a r ten wie folgt: H e r z - 6 , Treff-6, K a r o - 6 , die Blanko-Bildkarte und
die P i k - 6 . Die e r s t e n d r e i Karten werden gezeigt und auf den
Tisch gelegt. Da wir beim Vorzeigen der Pik-6 den "double lift"
benötigen, zeigen wir die e r s t e n d r e i Karten in e i n e r ähnlichen
Form vor. J e t z t machen Sie also den "double l i f t " und zeigen
damit die Blanko-Karte und die Pik-6 also eine Karte v o r . Legen
Sie die beiden Karten auf das Spiel zurück und legen die Pik-6 (?)
zu den anderen d r e i Karten. Bevor Sie mit dem Kunststück b e -84 -
ginnen, haben Sie natürlich schon eine Pik-6 mit Blanko-Rücken
m i t der Bildseite nach oben im Spiel v e r b o r g e n .
Nun forcieren Sie die angebliche P i k - 6 . Zeigen Sie die anderen
d r e i Karten offen v o r und geben Sie diese in das Spiel zurück.
Dann behaupten Sie, durch Konzentration die Karte verschwinden
zu l a s s e n und in's Spiel zurückzubringen.
Breiten Sie das Spiel aus - darin ist die Pik-6 als einzige Karte
v e r k e h r t im Spiel liegend zu sehen. J e t z t wollen die Zuschauer
sicherlich die noch i m m e r auf dem T i s c h liegende Karte sehen.
Sie zeigen diese nun als Blanko-Karte vor und dann e r s t den
Blanko-Rücken der Karte im Spiel.
Meistens nehme ich die beiden Karten, lege sie mit den Blankoseiten gegeneinander und gebe sie einem Zuschauer - und Sie
werden sehen: E r bemüht sich tatsächlich, die beiden Hälften
"zusammenzukleben".
Courtesy THE LINKING RING. Übersetzung: Alfred Moser
VICTOR'S SCHRIFTERSCHEINEN AUF EINER TAFEL
Bearbeitet von Reinhard Müller
D e r Vorführende zeigt den Zuschauern ein b e r e i t s z u s a m m e n geschnürtes T a f e l p a a r (Skizze Seite 93). Ein Zuschauer zeichnet
dieses Tafelpaket auf beiden Seiten. Dann wird das Paket aufgebunden und auch auf den Innenseiten "gezeichnet. Die beiden Tafeln
werden wieder zusammengeschnürt.
Aus einem Buch wird nun ein Wort oder aus einem Kartenspiel
eine Karte oder eine Zahl b e s t i m m t .
Öffnet ein Zuschauer die Umbindung der Tafel, so ist auf einer
d e r gezeichneten Tafelhälften die Botschaft erschienen, die das
Wort, die Karte oder die Zahl angibt.
Vorbereitung: Die beiden Tafeln werden je nach der verwendeten
Tafel- und Schriftgröße mit einem 2-4 cm breiten Band umbunden.
Das p a r a l l el zu den langen Tafelseiten verlaufende Bandstück
v e r d e c k t die Botschaft, die schon zuvor auf einer der b e i den äußeren Tafelseiten notiert war.
Vorführung: Der Zuschauer zeichnet z u e r s t die v o r b e r e i t e t e
Tafelseite des Päckchens, dann die Rückseite. Der Vorführende
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bindet die Tafeln auf, klappt sie wie ein Buch auseinander und
legt sie so wieder zusammen, daß die bereits gezeichneten Tafelseiten und so auch die Botschaft nach innen zu liegen kommen.
Dabei ist darauf zu achten, daß die Botschaft stets gedeckt vor
Zuschauerblicken bleibt. Der Zuschauer zeichnet die beiden
restlichen Tafelseiten. Zwischen die beiden Tafeln wird ein
Stück Kreide gelegt und das Ganze wieder mit dem Band umbunden.
Jetzt wird ein Wort aus einem Buch, eine Spielkarte oder eine
Zahl forciert.
Somit ist alles bereit zu dem Effekt des Schrifterscheinens auf
einer gezeichneten Tafel.
Wenn Sie die 6 Karten mit der Bildseite zum Körper gewendet in
die Tasche gesteckt haben, so liegt innen die Karte Nr. 6 und
außen Karte 1. Sie ergreifen die 5 bereits in Ihrer Tasche befindlichen Karten, ziehen diese aber nicht sogleich aus der Tasche, sondern tun so, als würden Sie eine Karte heraussuchen,
um sie in Ihrer Tasche zu belassen. Nachdem Sie entsprechende
Mimik angewendet und ein wenig mit Ihrer rechten Hand in Ihrer
rechten Rocktasche "herumgefuhrwerkt" haben, ziehen Sie diese
5 Karten aus der Tasche und legen sie vor sich auf den Tisch..
PERPETUUM MOBILE
Von Bobby Lugano, MKW
Ein Trick, der leicht auszuführen ist und den Zuschauer stark
beeindruckt. Als Vorbereitung stecken Sie unbemerkt 5 Karten
jenes Spieles, das Sie für den Trick benützen wollen, in Ihre
rechte äußere Rocktasche und zwar so, daß diese mit ihrer
Schmalseite in der Tasche aufliegen, also in ihr stehen. Die
Bildseiten sind zum Körper gewendet. Nun lassen Sie den Zuschauer Ihr Kartenpaket mischen, nehmen es in Ihre linke Hand
und legen die obersten 6 Karten in einer Reihe vor sich auf den
Tisch.
Während er dies tut, befindet sich Ihre Hand wieder in Ihrer
rechten Rocktasche und teilt die 6 in ihr befindlichen Karten so,
daß Sie sofort in der Lage sind, jene Karte herauszuziehen, die
dem frei gelassenen Platz entspricht. Wenn Sie rasch sind und
der Zuschauer sich beispielsweise die zweite Karte gemerkt hat,
so können Sie die Karte Nr. 2 (der Zuschauer läßt diesen Platz
frei), sogar schon aus der Tasche gezogen haben, bevor der Zuschauer noch die restlichen Karten auf den Tisch gelegt hat.
Sie wenden sich nun ab, so daß Sie den folgenden Vorgang nicht
sehen können. Sie bitten einen der Zuschauer, eine der 6 Karten
zu wählen, diese anzusehen, sich deren Wert zu merken und die
Karte mit der Bildseite nach unten an die gleiche Stelle zurückzulegen. Jetzt erst wenden Sie sich wieder zu den Zuschauern
und sammeln die Karten von links beginnend so ein, daß sie letzlich ein Häufchen bilden, wobei ihre Reihenfolge nicht geändert
wird.
Sie bitten nun den Zuschauer, der zuvor eine Karte gewählt und
sich diese gemerkt hat, die 5 Karten wieder in einer Reihe aufzulegen, wobei er aber den Platz jener Karte freilassen soll, die
er sich gemerkt hat.
Sie fragen nun den Zuschauer nach dem Wert seiner Karte, drehen die in Ihrer Hand befindliche um und beweisen damit, daß
Sie des Zuschauers Gedanken erraten haben. Da Sie nun wieder
5 Karten in Ihrer Tasche haben, können Sie, wenn Sie wollen,
das Kunststück wiederholen, weshalb der Titel "perpetuum
mobile" zumindest teilweise zutrifft.
Ein einfacher Trick, aber einer meiner wirkungsvollsten, die
ich vorführe.
-
Dann stecken Sie dieses Päckchen so in Ihre rechte Tasche, daß
sie in dieser im Gegensatz zu den bereits in Ihrer Tasche befindlichen 5 Karten liegen. Dadurch können Sie die 5 Karten von
den jetzt dazugesteckten 6 Karten unterscheiden.
Die einzige Möglichkeit ein Kunststück zu verbessern, ist eine
einfachere und direktere Art der Vorführung zu finden.
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Paul Le Paul
K l u b n a c h r i c h t e n
Graz:
IN MEMORIA MILUTIN VUKADINOVIC
Am 10. Juni 1972 v e r s t a r b d e r langjährige P r ä s i d e n t und E h r e n präsident des Magischen Zirkels G r a z , D i r e k t o r a . D . M i l u t i n
Vukadinovic im 82. Lebensjahre.
E r kam im J a h r e 1908 nach Graz und widmete sich neben seinem
Beruf als Kaufmann d e r A r t i s t i k .
Als einfallsreicher Jongleur und verblüffender Z a u b e r e r erfreute
e r sein zahlreiches Publikum und war in F a c h k r e i s e n eine bekannte
Persönlichkeit. So holte ihn oftmals das frühere Varieté " G r a z e r
Orpheum" in sein P r o g r a m m und e r g a s t i e r te schon vor 1914
im Zirkus Medrano in P a r i s .
Als im J a h r e 1930 der Magische Zirkel Graz gegründet wurde,
war "Vuko" mit dabei. Seine noble und herzliche A r t und nicht
zuletzt sein verbindliches, freundliches Wesen schlug eine e r folgreiche Brücke zu seinem Publikum und b r a c h te ihm leicht
Kontakte zu seinen Kunden, die e r als D i r e k t o r eines G r a z e r
Kaufhauses zu betreuen hatte.
Die G r a z e r Magier und Zauberfreunde nahmen auch am Grabe
von ihrem verehrte n Ehrenpräsidenten Abschied und waren sich
in tiefer T r a u e r bewußt, daß ein s e l b s t l o s e r Idealist und Freund
nicht m e h r i s t .
Seine Liebe zur Zauberkunst wird uns allen ein Vorbild und eine
Verpflichtung sein.
Der Magische Zirkel Graz wird seinem lieben Ehrenpräsidenten
ein ehrendes Gedenken bewahren.
Hubert Reinisch
Wien:
MAGIE '72
Bericht von Viktor Graf, MKW
Vor genau 20 J a h r e n fanden sich im Souterrain des R e s t a u r a n t e s
Leupold die Teilnehme r des erste n ö s t e r r e i c h i s c h en Magiertref- 98 -
fens in Wien zusammen (11. und 12. Oktober 1952). Händeschütteln, r e g e Fachplauderei und ein bescheidenes Klubprogramm
waren ausreichend. Wer hätte damals gedacht, daß wir ein weltweites Kraftfeld entwickeln werden, welches 20 J a h r e nachher
beim 18. Treffen d e r Magier Ö s t e r r e i c h s "MAGIE-'72" m e h r als
300 Teilnehme r des In- und Auslandes anziehen wird. Unsere
Kongresse genießen heute in der Fachwelt den denkbar besten
Ruf. Nicht nur die Fachwelt, auch in Laienkreisen sind u n s e r e
Qualitäten bekannt. Zwei ausverkaufte Festvorstellungen im
Raimundtheater beweisen d i e s . Wir können stolz sein! Das gute
Gelingen verdanken wir dem Kongreßleiter, P r ä s i d e nt Willi Seidl
und allen jenen H e r r e n und Damen, die ihm umsichtig und opferfreudig geholfen haben. Die Organisation war e r s t k l a s s i g .
Als die Teilnehmer am Donnerstag eintrafen, war b e r e i t s die
Rezeption vollzählig besetzt und am Abend traf man sich zu e i nem geselligen Beisammensein im E s p r e s s o des T a g u n g s o r t e s .
Die Anwesenden r e g i s t r i e r t e n es b e r e i t s als eine V o r v e r a n s t a l tung.
Am F r e i t a g , den 4 . 8 . 7 2 h e r r s c h t e b e r e i t s am Tagungsort r e g e s
Treiben, vorallem in der gut beschickten H ä n d l e r m e s s e . Um
14 Uhr wurde dann der Kongreß feierlich eröffnet. Nachdem das
kleine O r c h e s t e r unter seinem Leiter Prof. H e r b e r t Seiter einen
Achtungsmarsch intonierte, betrat Willi Seidl das Podium, b e grüßte die Teilnehmer und übergab das Wort an den V o r s t e h e r
des XXI. Gemeindebezirkes, H e r r n E m m e r l i n g , der die festliche
Eröffnung im Namen d e r Stadt Wien vornahm. Nun erklang der
Donauwalzer und dann begann der e r s t e Wettbewerb "MAGIER
FÜR MAGIER" in allen Sparten. Die Conférence hatte JORO, ein
Gast aus Deutschland und es folgten: Hans Luley (BRD) Manipulation, J i m m i Lugano ( Ö s t e r r . ) Allgemeine Magie, Mag. Kurt
Baldrian und H e r b e r t Mayer ( Ö s t e r r . ) Allg. Magie, Maximilian
Reyschel (Österreich) Manipulation, Ralph Ohlsen (Österreich)
Allg. Magie, Hardy Werner (Österreich) Manipulation und Heinzi
Joksch (Österreich) Heitere Magie. E s wurden gute Leistungen
geboten und es ging alles s e h r flott, denn um 20 Uhr war der
festliche Empfang im Wiener Rathaus mit anschließendem Somm e r b a l l in den Wappensälen. Der Rahmen war wirklich s e h r
feierlich, die Teilnehmer kamen ohne Ausnahme in Galakleidung
und waren Gäste des Wiener B ü r g e r m e i s t e r s Felix Slawik, der
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bis zum Schluß in u n s e r e r Mitte v e r b l i e b . Man war b e g e i s t e r t !
Samstag, den 5 . 8 . 7 2 war von 9 bis 18 Uhr, wie i m m e r , die Händl e r m e s s e offen und um 10 Uhr begann der zweite Teil des Wettbewerbes "MAGIER FÜR MAGIER" m i t d e r Conférence von F r a n z
Fasching. E s zauberten: Wilhelm von Sury (Schweiz) Allg. Magie,
G e r h a r d Handsjuk ( Ö s t e r r . ) Manipulation, J o r o (BRD) H e i t e r e
Magie, Stefan Ungar (Ungarn) Allgemeine Magie, Blorin, Komische Magie, Tigany (BRD) Allg. Magie. Zur Auflockerung folgte
nun eine Baletteinlage von Gästen aus d e r DDR und dann ging es
weiter: M i s t e r J x i (Deutschland) Manipulation, Alfred Moser
(Österreich) Allg. komische Magie, Gorgey Molnar (Ungarn)
Allg. Magie und Monsieur Peki (BRD) Allgemeine Magie.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen begann um 15 Uhr das
S e m i n a r von Slydini, dem " M a s t e r of M i s d i r e c t i o n " . Am Abend
um 19 Uhr 30 fand die e r s t e F e s t v o r s t e l l u n g im Raimundtheater
statt. D a s Haus war ausverkauft und man bot vor dem T h e a t e r
jeden B e t r a g für eine K a r t e . Den musikalische n Teil b e s t r i t t
Prof. Seiter m i t seinem O r c h e s t e r , die Ansage hatte PETER
HEINZ KERSTEN.
Nun folgte die m a g i s c he Elite : JORO (BRD) m i t g e p l a u d e r t er
Magie, Die MAZAKIANS (CSSR) m i t i h r e r bezaubernden A u s l a g ą
ZELPI (Italien) als m a g i s c h e s Monument, FRASCATI JUN. mi t
P a r t n e r i n (Österreich) m i t i h r e r h e r r l i c h e n Z i g � Z a g � G i r l � I l l usion, HARALDINI (BRD) mit den vielen brennenden Kerzen, TONY
SHELLEY & ELISABETH aus England mi t m a g i s c h e r Bühnenschau, die ROSINIS aus der DDR ebenfalls mi t Bühnenmagie,
CHRISTIAN aus Ö s t e r r e i c h mit Kartenmanipulationen, SLYDINI
mit seinem hervorragenden Ringspiel und schließlich RICHARD
ROSS, d e r W e l t m e i s t e r aus Holland, m i t seinen gekonnten Manipulationen. Ein b e g e i s t e r t e s und bezauberndes Publikum dankte
mit Applausstürmen .
Nach dem T h e a t e r trafen sich etliche T e i l n e h m e r im Hotel Bohemia zu einem kleinen Ausklang.
Sonntag, den 6 . 8 . 7 2 war wieder pausenlos H ä n d l e r m e s s e und
um 9 U h r ein Seminar von CHRISTIAN über Kartenmagie, sowie
c l o s e � u p � m a g i c . Anschließend zeigte Ing. LURZ im großen Saal
F i l m e und gab dazu i n t e r e s s a n t e Hinweise. Ein wohlgelungenes
Seminar.
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um 12 Uhr 30 war der Abschluß angesetzt m i t
a) P r e i s v e r t e i l u n g : 1. P r e i s TIGANY (BRD) Allg. Magie,
2. P r e i s WERNER (Österreich) M a n . ,
3. P r e i s REYSCHEL ( Ö s t e r r . ) Manip.
b) Überreichung d e r Diplome an die übrigen Mitwirkenden und
Helfer,
c) Verabschiedung d e r T e i l n e h m e r m i t dem Hinweis über das
nächste Treffen im kommenden J a h r in KREMS/Donau.
Am Abend fand die zweite F e s t v o r s t e l l u n g im Raimundtheater
statt, die ebenfalls ausverkauft w a r.
Während d e r Großteil d e r T e i l n e h m e r am Montag h e i m r e i s t e ,
blieben etliche noch in Wien, die dann als Ausklang zu einem
Heurigenabend in Hagenbrunn eingeladen wurden. E s war s e h r
lustig und die Stimmung wuchs � nach Mitternacht mußte man
einen Gewaltaufbruch d u r c h s e t z e n . Heiterkeit und Rührung, s o wie Lachen und T r ä n e n lagen dicht b e i s a m m e n .
Ich weiß, alle T e i l n e h m er waren zufrieden und wenn wir rufen,
werden sie wiederkommen, dies haben sie fest v e r s p r o c h e n .
Linz:
Mikromagisches Treffen in Bad Schallerbach
Am 17. und 18. Juni 1972 fand in Bad�Schallerbach ein zwangl o s e s Treffen für M i k r o m a g i e r statt. E s beteiligten sich Mitglied e r aus den Magischen Vereinigungen aus Salzburg und Linz.
Otto Günther zeigte in s e i n e r humorvollen A r t Kostbarkeiten aus
einem M i k r o p r o g r a m m . H e r r Hoffmann b r a c h t e neue Ideen für
Voraussagen bei Mentaltricks und zeigte Möglichkeiten auf, wie
man Magnete für m i k r o m a g i s c h e Effekte richtig einsetzen kann.
Den Höhepunkt setzte das K a r t e n s e m i n a r von Reinhard Müller
aus P a s s a u . E r zeigte uns die Möglichkeiten und Trickfolgen bei
Kartenkunststücken durch das Doppeltabheben und eine Serie
eleganter Touren m i t Spielkarten.
Wir danken H e r r n Müller für sein gekonntes S e m i n a r.
Heinz J o k s c h
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GELESEN UND NOTIERT
Von Reinhard Müller
HOF Z IN SER - ein Begriff für Kartenkünstler h i e r im deutschsprachigen Raum und, wie m i r scheint, m e h r noch in England
und A m e r i k a . Fachzeitschriften wie P e t e r Walock's "New P e n t a g r a m " , England und Karl F u l v e s ' " P a l l b e a r e r ' s Review" und
"Epilogue", sowie Jon R a c h e r b a u m e r ' s "Hierophant" aus den
USA beschäftigen sich s e h r oft mit Hofzinser-Karten-Themen!
Und wie is t es m i t diesem Thema h i e r , insbesondere in Ö s t e r reich bestellt? Sie werden nicht eine einzige m o d e r ne Hof z i n s e r
Version finden.
Zwei Beispiele s o l c h e r "Hofzinser-Themen" seien h i e r angeführt:
1. Überall und Nirgends (Everywhere and Nowhere). D r e i i n different Karten verwandeln sich in eine gewählte K a r t e (WildCard-Ansatz!) und wieder zurück in indifferente. Anschließend
wandert die gewählte Karte mehrfach im Spiel von unten nach
oben und umgekehrt (Ambitious C a r d - E h r g e i z i g e Karte).
2. Lost Асе T r i c k . Vier A s s e liegen in einem Päckchen auf dem
Tisch. Eine Karte wird gewählt, z . B . Herz-Sieben und in das
Spiel zurückgesteckt. Plötzlich liegt in dem A s - P ä c k c h e n das
Herz-As rückenoben! Es handelt sich stets um das A s , das der
gewählten Kartenfarbe entspricht. Wird das Spiel ausgebreitet,
so liegt in ihm H e r z - A s v e r k e h r t . Die rückenoben liegende Karte
zwischen den Assen ist die Herz-Sieben!
" P a l b e a r e r ' s Review" brachte vor d r e i J a h r e n eine HofzinserSondernummer h e r a u s , in der zehn Hofz i n s e r - K u n s t s t ü c k e e r läutert wurden. D i e s e zehn Kunststücke wurden nach Manuskripten von Karl E r n s t ü b e r s e t z t , die etwa um 1942 entstanden.
"Epilogue" stellte Hofzinser-Effekte zusammen , von denen keine
Lösungen Hofzinsers überliefert sind. Mir war es eine besondere
Freude und E h r e , an Übersetzungen d i e s e r P r o b l e m e in die a m e rikanische Kartenfachsprache m i t z u a r b e i t e n.
In der amerikanischen Dover-Taschenbuchreihe e r s c h i e n "Houdini On Magic", herausgegeben von Walter G.Gibson und M o r r i s
N. Young (Dollar 2.00). In diesem Buch findet man sieben (!)
Seiten über Hofzinser.
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Doch auch in den deutschsprachigen Landen hat sich etwas zum
Thema "Hofzinser" getan. Im März 1972 e r s c h i e n Ottokar
F i s c h e r ' s "Hofzinser-Kartenkünste" im einem Nachdruck im
Verlag Edition Volker Huber, Offenbach am Main (DM 35.00).
E s handelt sich um den auf nur 250 E x e m p l a r e l i m i t i e r t e n Nachdruck der 1. Auflage, Wien 1910 dieses Buches.
In einem Vorwort ruft Volker Huber Kartenkünstler auf, ihre
moderne Version eines Hofz i n s e r - K u n s t s t ü c k e s einzusenden.
Es ist daran gedacht, in einem Folgeband diese Beschreibungen
zu veröffentlichen.
RIESENKARTEN aus Ö s t e r r e i c h sind auch in den USA anerkannt
die besten, da s i e nur halb so dick sind, wie die amerikanischen.
So sind sie wunderbar für Kartengriffe geeignet, die m i t N o r m a l spielen ausgeführt w e r d e n / D e n k e n Sie einmal über diese Möglichkeiten nach!
BUD DIETRICH besuchte im F r ü h s o m m e r Christian Stelzel in
Wien. Bud Dietrich i s t bekannt unter dem N a m e n " M r . Hoyle".
"Hoyle" sind a m e r i k a n i s c h e Spielkarten, die e s in allen m ö g l i chen gedruckten Spezialausführungen gibt (Fabjance Studios,
P . O . B o x 123, Bethalo, Illinois 62010).
Seine Svengali-Routine soll eine d e r bestmöglichen sein: Aus
einem Normalspiel legt d e r Vorführende eine Karte verdeckt
z u r Seite. Aus einem zweiten Spiel (Svengali Spiel, jede zweite
ist gekürzt und gleich) wählt d e r Zuschauer " f r e i " eine Karte,
die ins Spiel zurückgesteck t wird. Das Svengali-Spiel wird bildoben ausgefächert (Karten im Absprudeln ausfächern) und ein
Zuschauer denkt sich eine d e r Karten. D a s Svengali-Spiel wird
gemischt (Bogenmischen! ).
"Wäre es nicht verblüffend, wenn die gedachte Karte neben der
anfangs gezogenen K a r t e l ä g e ? "
Beide Karten werden genannt. D e r Vorführende fächert das Spiel
vor sich auf und entnimm t zwei nebeneinander liegende Karten.
Es sind wirklich die beiden genannten Karten!
Dann dreht er die anfangs zur Seite gelegte Karte um - Übereinstimmung mit der gezogenen Karte! Ein Doppeleffekt - ein Mirakel!
-94 -
SENSATIONEN unter der Zirkuskuppel, aus dem Winterzirkus
Bouglione, P a r i s , mit Maxi Böhm als Sprecher, ist eine Serie
im ö s t e r r e i c h i s c h en F e r n s e h e n . Ende April konnte man in d i e s e r
Sendung den e r s t k l a s s i g e n , wirklich zur Spitzenklasse zählenden
englischen Manipulator Johnny Hart bewundern. Johnny Hart
wurde von Harry Stanley, dem ehemals weltbekannten Londoner
Zaubergerätehändler gefördert und e m p o r g e b r a c h t. Erstaunlic h
sind H a r t ' s Manipulationen mit Wellensittichen ähnlich den B i l lardbällen.
WUNDERHEILER auf den Philipinen hatte eine Fernsehsendung
der ORF zum Thema. Sie sahen s i c h e r auch Christian vom MKW
als "Wunderheiler", wie e r ungewohnt m i t "Innereien" m a n i p u l i e r t e . Das Ö s t e r r e i c h i s c h e V e r k e h r s - B ü r o schaltete schnell und
nützte das große I n t e r e s s e an diesen Wunderheilungen, um am
2 3 . 5 . bis 10.6.eine Studienreise nach Manila zu unternehmen.
Kostenpauschale 22.900. ö S.
TRICKS für spezielle Gelegenheiten, wie Weihnachten, Neujahr,
Geburtstage, Vereinsveranstaltungen, Hochzeiten usw. standen
in B r i s b a n e , Queensland (Australien) z u r Diskussion. Dabei s t e l l t e sich h e r a u s , daß e s viele u n i v e r s e l le - individuelle T r i c k s gibt,
z . B . das Wiederherstellen eines z e r i s s e n e n Seidenpapiers, auf
dem Weihnachtsgrüße, Geburtstagswünsche o.Ä. e r s c h i e n e n.
GODDLIFFE (England) schreibt, wie wirkungsvoll ein K a r t e n kunststück m i t entliehenen Karten vorgeführt sein kann. Welche
Kunststücke erfüllen diese Bedingungen? E r kommt zu dem
Schluß, d e r Welt bestes Kunststück i s t . "OUT OF THIS WORLD".
Sehr wirkungsvoll sind s e i n er Meinung nach die steigenden K a r ten.
D e r best e Close-Up Nicht-Kartentrick: Das Nußschalenspiel.
B e s t e s Kabarett-Kunststück: Die Daumenfessel oder das Ringspiel. B e s t e s Bühnenkunststück: D e r Milchkrug, in dem die Milch
langsam sichtbar verschwindet, dann die Reisschalen. Beste Illusion: A m a c s "Find The Lady" - "Wo i s t die D a m e ? " (Hinter e i n e r der d r e i auf der Bühne aufgehängten Riesenkarten steht die
Assistentin, die nun dauernd von einer z u r anderen K a r t e unsichtb a r wandert. Nie e r r ä t man, wo sie s t e h t ! ) . Dann: Die z e r s ä g t e
Dame und als beste Cabarett-Illusion: Die Fluchtkiste.
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FORCIERTE KARTE, ein Stichwort, das viele Leser sofort ein
Kunststück überblättern läßt! Methoden werden oft krampfhaft
gesucht, "frei" gemerkte Karten zu finden. Haben Sie sich schon
einmal Gedanken darüber gemacht, daß eine einwandfrei forcierte
Karte für einen Zuschauer eine frei gewählte ist?
DAVID LEDERMANN, ein geschickter Spezialist für Mikromagie
trägt ein 40-Minuten-Programm stets bei sich in einer kleinen
Geldtasche, die einer Flugreisetasche nachgebildet ist.
Grüße sandten:
Reinhard Müller und Gattin aus Salzburg,
Bobby Lugano aus dem Clara-Varieté in Basel und vom Jugoslawien-Urlaub mit Familie aus Sveti Stefan, Fritz Lisetti aus
Dresden.
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ALADIN ist als Manuskript gedruckt und nur für Mitglieder der
magischen Vereinigungen Österreichs bestimmt. Die materielle
Auswertung von Kunststücken ist nur mit ausdrücklicher Bewilligung gestattet.
Eigentümer, Herausgeber und Verleger:
MAGISCHER KLUB WIEN, WIEN I, Schottengasse 7 Leupold
Verantwortlicher Redakteur:
Dr. Odo Mayer, 1030 Wien, Apostelgasse 12, Tel. : 72 93 593
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Vervielfältigung: "MADRESS", 1010 Wien, Milchgasse 1
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