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Argentinien – Wikipedia

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Koordinaten: 35° S, 58° W |
Argentinien
Argentinien (spanisch [aɾxenˈtina]) ist eine Republik im Süden Südamerikas. Sie grenzt im Westen an Chile, im Norden an Bolivien und Paraguay, im Nordosten
an Brasilien und Uruguay und wird im Osten durch den Atlantischen Ozean begrenzt.
Der Landesname leitet sich von der lateinischen Bezeichnung für Silber – argentum – ab und stammt aus der spanischen Kolonialzeit, als man hier Edelmetalle zu
finden hoffte. Bis zu seiner Unabhängigkeit 1816 war es Teil des spanischen Kolonialreiches. Politisch ist Argentinien eine präsidentielle Bundesrepublik, in der die
einzelnen Provinzen weitreichende Kompetenzen haben. Laut der argentinischen Verfassung gelten neben República Argentina auch Provincias Unidas del Río de
la Plata und Confederación Argentina als offizielle Bezeichnungen Argentiniens.[6]
Mit einer Fläche von knapp 2,8 Mio. km² ist Argentinien der achtgrößte Staat der Erde und der zweitgrößte des südamerikanischen bzw. der viertgrößte des
amerikanischen Doppelkontinentes. Wegen seiner großen Nord-Süd-Ausdehnung hat das Land Anteil an mehreren Klima- und Vegetationszonen. Im Hinblick auf
die Einwohnerzahl steht es mit rund 45 Millionen Einwohnern in Südamerika an dritter (nach Brasilien und Kolumbien) und in ganz Amerika an fünfter Stelle.
Etwa ein Drittel der Bevölkerung konzentriert sich im Ballungsraum der Hauptstadt Buenos Aires, die als bedeutendes Kulturzentrum Amerikas gilt, in dem unter
anderem der Tango Argentino seinen Ursprung hat. Weitere Ballungszentren bilden die Städte Córdoba, Rosario, Mar del Plata und Mendoza. Große Teile des
trockenen und kalten Südens sind dagegen nur sehr dünn besiedelt.
Bis etwa 1950 war Argentinien eines der reichsten Länder der Erde. Wirtschaftlich spielten traditionell die Landwirtschaft, Viehzucht und der Rohstoffabbau eine
große Rolle, wenn auch heute der Dienstleistungssektor mit rund 60 % den größten Anteil am BIP ausmacht.
Politisch war das Land bis Mitte des 20. Jahrhunderts stark durch die Einwanderung aus Europa geprägt, vor allem aus Italien und Spanien. Die wichtigsten
politischen Etappen seitdem sind der Peronismus (1946–1955; 1973–1976), mehrere Militärdiktaturen (insbesondere 1976–1983), die Redemokratisierung (nach
1983) und der Neoliberalismus (1990er Jahre) bis zur Argentinien-Krise 2001 und der darauf folgenden Konsolidierung.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Gebirge und Berge
Flüsse und Seen
Inseln
Klima
Flora und Fauna
Flora
Fauna
Bevölkerung
Demografie
Bevölkerungsdichte
Bevölkerungsentwicklung und Altersstruktur
Ethnien
Ethnische Zusammensetzung
Indigene Bevölkerung
Zuwanderung und Auswanderung
Sprachen
Religionen
Soziale Situation
Geschichte
Präkolumbische Zeit
Kolonialzeit
Bildung eines Nationalstaats
Einwanderung und Wirtschaftsboom
Peronismus
Instabilität und Diktaturen
Das demokratische Argentinien ab 1983
Politik
Politisches System
Politische Indizes
Parteien
Außenpolitik
Militär und Verteidigung
Bildungswesen
Schulsystem
Universitäten
Bibliothekswesen
Politische Gliederung
Provinzen
Regionen
Menschenrechte
Frauenrechte
Rechte indigener Bevölkerungsgruppen
Polizeigewalt
Infrastruktur
Große Städte
Verkehrsnetze
Schienenverkehr
Straßenverkehr
Flugverkehr
Schiffsverkehr
Energiewirtschaft
Erdgas und Erdöl
Elektrizitätsversorgung
Telekommunikation und Post
Wirtschaft
Bodenschätze
Geschichte der Wirtschaftspolitik
Wirtschaftswachstum
Bruttoinlandsprodukt
Staatsverschuldung
Inflationsrate
Außenhandel
Staatshaushalt
Kultur
Musik
Literatur
Theater
Malerei
Film
Sport
Feiertage
Essen
Homosexualität
Dritte Geschlechtsoption
Medien
Fernsehen
Hörfunk
Printmedien
Deutschsprachige Medien
Pressefreiheit
Siehe auch
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
Geographie
República Argentina
Argentinische Republik
Flagge
(spanisch, „In Einigkeit und Freiheit“)
Amtssprache
Das gesamte westliche Grenzgebiet wird von den Anden eingenommen, der längsten kontinentalen
Gebirgskette der Erde. Der zentrale Norden Argentiniens wird vom Gran Chaco – einer heißen Region mit
Trockenwald und Savannenformationen – eingenommen. Östlich davon schließt sich entlang des Río Paraná
das Hügelland der Provinz Misiones an. Dort befinden sich am Dreiländereck Argentinien–Paraguay–Brasilien
die Iguazú-Wasserfälle; sie sind etwa 2,7 Kilometer breit und zählen zu den größten der Erde. Südlich davon,
zwischen den großen Strömen Río Paraná und Río Uruguay, liegt das feuchte und sumpfige Mesopotamia. Am
Río de la Plata, dem gemeinsamen Ästuar dieser beiden Ströme, liegen die Stadt Buenos Aires und die
gleichnamige Provinz Buenos Aires, das wirtschaftliche Herz Argentiniens, wo etwa ein Drittel der Einwohner
des Landes lebt.
Westlich und südlich von Buenos Aires erstrecken sich die Pampas, eine grasbewachsene Ebene, wo der größte
Teil der Agrarprodukte des Landes erzeugt wird. In dieser Region befinden sich große Weizenfelder und
Weideflächen für Rinder; die Ausfuhr von Rindfleisch brach ab 2005 als Folge von Exportbeschränkungen und
-verboten der Regierung von 771.000 Tonnen auf 190.000 Tonnen ein.[8] 2017 gingen wieder 308.638 Tonnen
Rindfleisch in den Export.[9]
Spanisch
Regionale
indigene
Amtssprachen
der:
Guaraní, Wichi, Toba,
Mocoví
Hauptstadt
Buenos Aires
Staats- und
Regierungsform
präsidentielle Republik
(Bundesrepublik)
Staatsoberhaupt,
zugleich
Regierungschef
Präsident
Alberto Fernández
Fläche
2.780.400 (8.)[1] km²
Einwohnerzahl
45,4 Millionen (31.) (2020;
Schätzung)[2]
Bevölkerungsdichte
16 Einwohner pro km²
Bevölkerungs­‐
entwicklung
+ 1,0 % (Schätzung für das
Bruttoinlandsprodukt
2020[4]
Jahr 2020)[3]
Total (nominal)
Total (KKP)
BIP/Einw. (nom.)
BIP/Einw. (KKP)
Index der
menschlichen
Entwicklung
389 Milliarden USD
(29.)
942 Milliarden USD
(26.)
8.572 USD (70.)
20.759 USD (65.)
0,845 (46.) (2019)[5]
Währung
Argentinischer Peso
(ARS)
Unabhängigkeit
9. Juli 1816 (von
Spanien)
National­hymne
Himno Nacional
Argentino
Nationalfeiertag
25. Mai
Zeitzone
UTC−3 (ART)
Kfz-Kennzeichen
RA
ISO 3166
AR, ARG, 032
Internet-TLD
.ar
Telefonvorwahl
+54
→ Hauptartikel: Geographie Argentiniens
Argentinien hat eine Fläche von 2,78 Millionen km² und ist damit nach Brasilien der zweitgrößte Staat
Südamerikas. Die Ausdehnung von Norden nach Süden beträgt 3694 km, die von Westen nach Osten an der
breitesten Stelle circa 1423 km. Es grenzt im Osten an den Atlantischen Ozean, im Norden an Bolivien und
Paraguay, im Nordosten an Brasilien und Uruguay; ihre jeweils längste gemeinsame Grenze bilden Chile und
Argentinien im Westen des Landes.
Wappen
Wahlspruch: En Unión y Libertad
Zwischen den Pampas und den Anden liegen im zentralen Argentinien die Gebirgszüge der Sierras Pampeanas.
Diese Mittelgebirge erreichen Höhen von 2800 m in den Sierras de Córdoba und bis zu 6250 m in der Sierra de
Famatina in La Rioja. Das im Süden Argentiniens gelegene Patagonien ist von starken Westwinden geprägt und
hat ein sehr raues Klima. Dieses Gebiet, das etwa ein Viertel der Fläche des Landes
ausmacht, ist sehr dünn besiedelt. Der tiefste Punkt des Landes und Gesamtamerikas Grenze mit Länge[7]
ist die Laguna del Carbón mit 105 m unter dem Meeresspiegel. Sie befindet sich
742 km
zwischen Puerto San Julián und Comandante Luis Piedra Buena in der Provinz Santa Bolivien
Brasilien
1132 km
Cruz.
Ein etwa 60 km langer Abschnitt der Grenze zu Chile, der sich im Südpatagonischen
Eisfeld befindet, ist nicht als klar gezogene Grenze markiert, sondern wird von einer
zwischen den beiden Staaten vereinbarten besonderen Zone eingenommen.
Von Argentinien wird ein Sektor des antarktischen Kontinents beansprucht; dieser
Anspruch kollidiert jedoch mit dem Antarktisvertrag, der seit 1961 in Kraft ist.
Chile
5308 km
Paraguay
1699 km
Uruguay
495 km
insgesamt*
25.728 km
* inklusive Küstenlinie
BOLIVIEN
San Miguel de
Posadas
Tucumán
Resistencia
PAZIFIK
San Juan
Aconcagua
Mar Chiquita
Santa Fe
Córdoba
Mendoza
BRASILIEN
RosarioURUGUAY
Buenos Aires La Plata
Gebirge und Berge
CHILE
In den argentinischen Anden gibt es fast 100 über 6000 m hohe Berge.[10] Zu ihnen zählen der höchste Berg des
amerikanischen Kontinents, der Aconcagua mit 6961 m Höhe und die beiden höchsten Vulkane der Erde, der
Ojos del Salado mit 6880 m und der Monte Pissis mit 6795 m. In den Südanden sind die Berge weniger hoch;
viele sind wegen des feuchtkalten Klimas stets schneebedeckt. Auch in den Sierras Pampeanas werden teilweise
sehr große Höhen gemessen: Die Sierra de Famatina in der Provinz La Rioja erreicht ebenfalls über 6000 m.
Die Höhen dieses Gebirgskomplexes fallen jedoch nach Osten hin ab, in den Sierras de Córdoba werden nur
noch maximal 2800 Meter erreicht.
Die nördlichen Patagoniden (Mesetas Patagoniens) weisen im Südosten von Mendoza immerhin noch 4700 m
Höhe auf, ihre Höhe nimmt nach Südosten hin ab. In den anderen Gebieten Argentiniens erreichen die Berge
nur in Ausnahmefällen über 1000 m Höhe. Darunter fallen die Sierras Australes Bonaerenses (Sierra de la
Ventana und Sierra de Tandil) an der Atlantikküste und das Hügel- und Bergland von Misiones.
Bahía Blanca
Bariloche
Comodoro
Rivadavia
ATLANTIK
Río Gallegos Falklandinseln
Ushuaia
Flüsse und Seen
Der Río de la Plata mit dem
Großraum Buenos Aires rechts
unten
PARAGUAY
San Salvador de Jujuy
Salta
Argentiniens Hydrologie wird von den Zuflüssen des Río de la Plata
dominiert. Sein Einzugsgebiet umfasst etwa 5.200.000 km². Etwa ein Drittel hiervon liegt
in Argentinien, der Rest in Bolivien, Brasilien, Paraguay und Uruguay. Zuflüsse des Río de
la Plata sind der Río Paraná und der Río Uruguay. Im Norden an der Grenze zu Brasilien
befindet sich der Iguazú-Nationalpark. Darin der Fluss Iguazú mit den IguazúWasserfällen, welche dreimal so groß wie die Niagarafälle sind. Das zweitgrößte
Einzugsgebiet hat der Río Colorado in Nordpatagonien, dessen größter Zufluss, der Río
Salado del Oeste, einen Großteil Westargentiniens entwässert, wobei jedoch ein Großteil
seines Wasservolumens wegen des trockenen Klimas bereits auf dem Weg verdunstet oder
in Sumpfgebieten versickert.
Der Aconcagua
Argentinien weist zwei größere Seengebiete auf. Das umfangreichste liegt am Fuß der
Südanden, wo sich eine lange Kette von Schmelzwasserseen von der Provinz Neuquén bis
nach Feuerland erstreckt. Daneben finden sich in der westlichen zentralen Pampa und im
südlichen Chaco zahlreiche Flachlandseen, die teilweise nur wenige Meter tief und oft salzhaltig sind. Der Flachlandsee Mar
Chiquita mit 5770 km² in der Provinz Córdoba sowie die Andenseen Lago Argentino (1415 km²) und Lago Viedma (1088 km²)
liegen im Nationalpark Los Glaciares, der zum UNESCO-Welterbe erklärt wurde. Dort befindet sich auch der Gletscher Perito
Moreno.
Inseln
Argentinien hat trotz seiner lang gestreckten Küstenlinie nur wenige Inseln. Die größte ist die zum Archipel Feuerland
gehörende Isla Grande de Tierra del Fuego mit 47.020 km², die sich Argentinien (Provinz Tierra del Fuego, 21.571 km²) und
Chile (25.429 km²) teilen. Das einzige weitere Inselgebiet von Bedeutung ist der Süden der Provinz Buenos Aires, wo sich in
den Buchten Bahía Blanca und Bahía Anegada zwei ausgedehnte Wattenmeere befinden. Die Inseln dort sind flach und mit
Ausnahme der Isla Jabalí, auf der der Badeort San Blas liegt, unbewohnt. Größte Insel ist die Isla Trinidad mit 207 km². Des
Weiteren gibt es vor der patagonischen Küste einige kleinere Felseninseln.
Völkerrechtlich umstrittenes Territorium sind die Falklandinseln (auch Malwinen, englisch Falkland Islands, spanisch Islas
Malvinas), eine Inselgruppe im südlichen Atlantik. Sie gehören geographisch zu Südamerika, liegen 600 bis 800 km östlich
von Südargentinien und Feuerland bei 52° Süd und 59° West und sind britisches Überseegebiet. Seit 1833 werden sie von
Argentinien beansprucht. Die Besetzung der Inseln durch Argentinien am 2. April 1982 löste den Falklandkrieg aus, der bis
zum 14. Juni 1982 dauerte und mit einer Niederlage für Argentinien endete. Die größten Inseln der Falkland Islands sind
Ostfalkland (Soledad) mit 6683 km² und Westfalkland (Gran Malvina) mit 5278 km². Unter demselben Status befindet sich
das südöstlich von den Falklandinseln gelegene Territorium Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln.
Klima
Die nördliche Hälfte Argentiniens liegt in den Subtropen (im äußersten Nordosten erreicht ein
kleiner Teil die immerfeuchten Tropen) und die südliche in der kühlgemäßigten Klimazone
(bis zum Übergang in die kaltgemäßigte Zone). Über die gesamte Landesfläche bestehen große
Kontraste von vollhumiden bis vollariden Klimaten. Hinzu kommen die Gebirgsklimate der
Anden.
Lago Argentino und Perito-MorenoGletscher
Die von Argentinien beanspruchten
Falklandinseln aus dem Weltall
Der Nordwesten Argentiniens ist im Bereich der Anden trocken mit einer kurzen Regenzeit im
Sommer. In ihr findet man die Hochwüste Puna, deren Westen zu den regenärmsten Gebieten
der Welt zählt, sowie den halbwüstenartigen, unfruchtbaren Monte am Fuß der Anden in den
Provinzen Mendoza, San Juan und La Rioja.
Die Osthänge der Voranden beherbergen subtropische Nebelwälder in den Provinzen
Tucumán, Salta und Jujuy, die im Sommer wegen des Abregnens der feuchten Ostwinde sehr
niederschlagsreich, im Winter aber relativ trocken sind. Nach Osten hin schließt sich der Gran
Chaco im zentralen Norden an, seine Niederschläge konzentrieren sich auf den Sommer, das
Gleiche gilt für die Region der Sierras Pampeanas in Zentralargentinien. In beiden Regionen
nehmen die Niederschläge nach Westen hin ab.
Klimadiagramm Buenos Aires
Klimadiagramm Salta
Der Nordosten sowie die Pampa-Region sind das ganze Jahr über feucht, wobei die höchsten
Niederschlagsmengen im subtropischen Regenwald der Provinz Misiones auftreten.
Der Süden (Patagonien) liegt in der Westwindzone, weshalb hier der westliche Teil mehr
Niederschläge als der Osten erhält. Die Anden sind ständig feucht und von der Temperatur
kühl gemäßigt. Sie wirken als Barriere für die feuchten Pazifikwinde, so dass das östlich
anschließende patagonische Schichtstufenland sehr trocken und halbwüstenhaft ist. In dieser
Klimadiagramm Mendoza
Klimadiagramm Ushuaia
Region bestimmt der regelmäßig alle ein bis zwei Wochen vom Südwesten her blasende
Pampero-Wind das Klima. Ein Sonderfall ist das Klima im südlichen Teil Feuerlands mit
(Für allgemeine Erläuterungen siehe: Klimadiagramm)
kühlem ozeanischem Klima, wo wegen der dort fehlenden Klimascheide der Anden sowohl
pazifische als auch atlantische Einflüsse das Wetter bestimmen. Dort sind die Niederschlagsmengen relativ hoch und die Temperaturen weisen eine relativ geringe
Abweichung zwischen Sommer und Winter auf.
Flora und Fauna
Entsprechend den sehr unterschiedlichen Klimazonen Argentiniens variieren auch die Vegetation und die Tierwelt sehr stark. Insgesamt sind etwa zwölf Prozent
der Landfläche bewaldet.
Flora
In den subtropischen Trockenwäldern des Gran Chaco gedeihen tropisch-subtropische Pflanzen, wie Palisanderhölzer
(Dalbergia), Guajakholzbäume (Guaiacum officinale), Rio-Palisander (Jacaranda mimosifolia) und Quebracho-Bäume
(Schinopsis lorentzii), aus denen Gerbsäure gewonnen wird, aber auch Palmen. Vielfach sind auch Algarrobo-Bäume
(hauptsächlich Prosopis alba und Prosopis nigra) prägend. Der Süden und Osten des Chaco mit seinem milderen Klima wird
intensiv landwirtschaftlich genutzt, während der Norden noch weitgehend ursprünglich ist.
Die Pampa ist eine ausgedehnte subtropische Graslandschaft mit verschiedenen Gräsern. Von nicht einheimischen Eukalypten
(Eucalyptus), amerikanischen Platanen (Platanus occidentalis) und Akazien (Acacia) abgesehen, finden sich hier keine Bäume.
Der einzige Baum, der in der Pampa beheimatet ist, ist der immergrüne Ombú. Aufgrund des sehr feinen steinfreien und
fruchtbaren Bodens ist die landwirtschaftliche Nutzung sehr ertragreich, so dass sich nur noch wenig ursprüngliche Vegetation
erhalten hat.
In den trockenen zentralen Gebieten Argentiniens finden sich in den ariden Halbwüsten viele Kakteengewächse (Cactaceae)
und Dornsträucher.
Patagonien liegt schon im Regenschatten der Anden und ist eine karge und weitestgehend baumlose Trockenlandschaft. Hier
herrschen zum Teil auch Gräser wie in der Pampa, jedoch überwiegend Sträucher in trockenen Halbwüsten und
Strauchsavannenformationen vor. Wegen des steinigen Bodens und des rauen Klimas ist Getreideanbau (außer entlang von
Flusstälern) nicht möglich, stattdessen wird die patagonische Hochebene als Weideland genutzt.
Eine Amerikanische Platane
In den Vorgebirgen der Anden und auf Feuerland befindet sich jeweils ein mehrere hundert Kilometer langer Streifen Grassteppen und Wälder. Anders als auf der
Nordhalbkugel gibt es auf der Südhalbkugel keine reinen Nadelwälder; selbst der einheimische Bergwald wird ausschließlich aus Laubhölzern (insbesondere
Scheinbuchenarten (Nothofagus) wie Coihue, Lenga und Antarktische Scheinbuche) gebildet, die regional durch eine zweite Baumschicht aus Koniferen ergänzt
werden (z. B. Alerce, Chilezeder, Chilenische Flusszeder, Chilenische Steineibe, Pflaumen-Steineibe, Patagonische Eibe und Chilenische Araukarie). Heute sind
viele Andenhänge jedoch durch eingeführte Nadelhölzer, wie Fichten (Picea), Zypressen (Cypressus), Kiefern (Pinus), Zedern (Cedrus) und anderen Nutzhölzer,
geprägt. Die Baumgrenze liegt bei etwa 3500 m.
Die Blüte des Ceibos (Hahnenkammbaum oder Korallenbaum) ist als sogenannte „nationale Blume“ eines der Nationalsymbole.
Fauna
Im äußersten Norden ist die Tierwelt sehr vielfältig: Hier leben verschiedene Affenarten, Jaguare, Pumas, Ozelots, Waschbären,
Nasenbären, Ameisenbären, aber auch Tapire, Nabelschweine und Reptilien wie Schlangen und Kaimane. Die Vogelwelt
beherbergt hier in der Nähe zu den Tropen Kolibris, Flamingos, Tukane und Papageien. Allerdings macht diese Region den
kleinsten Teil Argentiniens aus.
In der Pampa kamen ursprünglich Gürteltiere, Mähnenwölfe, Pampasfüchse, Pampaskatzen, Pampashirsche, Nandus,
verschiedene Greifvögel wie Falken sowie Reiher vor. Davon mussten die meisten Arten der Landwirtschaft weichen.
In den kargen Gebieten der Anden trifft man auf die wilden Lamas: die Guanakos und Vikunjas; sowie auf den Andenkondor,
der zu den größten Vögeln der Welt gehört. Raubtiere sind die Bergkatze, der Puma und der Andenschakal. An Salzseen finden
sich häufig Zugvögel wie Flamingos.
Guanakos – eine Wildform des
Lamas
In Patagonien und Feuerland ist das Tierleben artenärmer. Auch hier leben Pumas, Nandus und Guanakos; der Patagonische Huemul und Pudú (ein kleiner
Hirsch) sind Teil der Fauna der südlichen Anden. Auf Feuerland nisten zudem Kormorane und Magellanspechte. Die patagonischen Küsten beherbergen
Magellanpinguine und Kolonien von Südamerikanischen Seebären und Mähnenrobben.
Die Küstengewässer Argentiniens beherbergen unter anderem Südkaper, Orcas und Commerson-Delfine, daneben Seehechte, Sardinen, Makrelen und Dorados.
Siehe auch: Liste der Nationalparks in Argentinien
Bevölkerung
→ Hauptartikel: Bevölkerung Argentiniens
Demografie
Bevölkerungsdichte
Argentinien hat eine Bevölkerung von etwa 45 Millionen Einwohnern.[2] Dies entspricht einer Bevölkerungsdichte von 16,3 Einwohnern/km².[2] Etwa 87 % der
Bevölkerung leben in Städten von mehr als 2000 Einwohnern, wovon allein 11,5 Millionen auf die Agglomeration Gran Buenos Aires entfallen. Diese hat eine
Bevölkerungsdichte von 2989 Einwohnern/km². Die Stadt und die gesamte Provinz Buenos Aires zusammen haben 16,6 Millionen Einwohner, die Provinzen
Córdoba und Santa Fe jeweils ca. drei Millionen, so dass in diesen drei im zentralen Teil des Landes gelegenen Provinzen zusammen mehr als 60 % der
Bevölkerung leben. Weite Teile des übrigen Landes sind dagegen sehr dünn besiedelt, vor allem im trockenen Süden, wo nur etwa ein bis drei Einwohner/km²
leben.
Bevölkerungsentwicklung und Altersstruktur
In der Kolonialzeit lag der Schwerpunkt der argentinischen Bevölkerung lange im Nordwesten, und insbesondere in der
Minenregion um Salta und Jujuy. Größte Stadt war das am Kreuzungspunkt mehrerer Handelsrouten gelegene Córdoba. Dies
änderte sich mit der Einrichtung des Vizekönigreiches Río de la Plata 1776. Der Handel ließ nun die Bevölkerungszahl der
Küstenregion im Osten des Landes (Buenos Aires, Santa Fe, Entre Rios) sprunghaft ansteigen, und nach der Erringung der
Unabhängigkeit hatte sich die wirtschaftliche und politische Macht endgültig in dieser Region konzentriert. Das Gebiet südlich
einer Linie etwa zwischen dem heutigen La Plata und Mendoza war dagegen bis zur Wüstenkampagne des General Roca in den
1870er Jahren noch von den Indianern bewohnt, es gab allerdings einige spanische und walisische Enklaven.
Die Einwanderungswelle 1880–1930 verstärkte die Dominanz der Küstenregion und besonders von Stadt und Provinz Buenos
Aires zusätzlich, da sich der Großteil der Einwanderer in dieser Gegend niederließ. Der Nordwesten wurde mehr und mehr zu
einer rückständigen und wirtschaftlich schwachen Region, in dem relativ wenig Einwanderung stattfand, und
Patagonien befand sich erst am Beginn seiner Entwicklung. Der Großraum Buenos Aires wuchs so zwischen 1850 und
1914 von 150.000 auf 1,6 Millionen Einwohner. Nach dem Versiegen des Einwandererstroms um 1930 brachte die
Industrialisierung einen Binnenwandererstrom, dessen Ziel ebenfalls Buenos Aires und – mit Abstand – Córdoba und
Rosario war. Dieser Strom hielt bis in die 1970er Jahre an und führte dazu, dass sich der Großraum rund um die
Hauptstadt weit über das eigentliche Stadtgebiet von Buenos Aires ausdehnte.
1980 überschritt der Großraum Buenos Aires im nationalen Zensus zum ersten Mal die 10-Millionen-Marke und
konzentrierte damit fast 40 % der Bevölkerung (damals 24 Millionen). Danach flachte das Wachstum der Städte der
Küstenregion deutlich ab. Zwischen 1991 und 2001 verlor die Stadt Buenos Aires 7 % ihrer Einwohner, die Bevölkerung
des Ballungsraums der Stadt insgesamt stieg nur noch leicht an, auch Rosario und Santa Fe stagnierten. Zum
Wachstumsmagnet wurden dagegen abgelegene Regionen wie das wirtschaftlich boomende Patagonien, insbesondere
die südlichsten Provinzen Provinz Tierra del Fuego und Santa Cruz (44 % bzw. 23 % Zuwachs zwischen 1991 und 2001),
aber auch die Städte des Nordwestens wie Jujuy, Salta, La Rioja und Tucumán sowie der Ballungsraum Córdoba.
In Buenos Aires und den meisten Großstädten gibt es seit etwa 1980 das Phänomen der Stadtflucht: Viele, meist besser
verdienende Einwohner siedeln von den Stadtzentren ins Umland um. Seit etwa 1990 hat sich dieses Phänomen durch
die massenhafte Einrichtung von privaten Stadtvierteln und Country Clubs noch verstärkt. Die Ursache liegt in der als
steigend empfundenen Kriminalität. Auch touristisch und landschaftlich interessante Orte erleben seit dieser Zeit eine
positive Entwicklung, was sowohl mit der steigenden Mobilität der Bevölkerung als auch mit der inzwischen deutlich
besseren Verfügbarkeit von infrastrukturellen Dienstleistungen wie Telefon, Radio, Fernsehen und Internet selbst in
weit entlegenen Gebieten zusammenhängt. So wurden aus ehemals kleinen Ferienorten wie Merlo, Pinamar und Villa
Carlos Paz prosperierende, schnell wachsende Städte.
Bevölkerungsentwicklung 1869 bis
2015 (grün: Projektion)
Bevölkerungs­entwicklung, Fertilitäts- und
Netto­reproduktions­raten von 1950 bis 2021;
Prognose der Bevölkerungs­entwicklung bis
2032; Schätzung der Vereinten Nationen
2022[11]
Blaue Kurve (linke Y-Achse): Gesamt­‐
bevölkerung jeweils zum 1. Juli in Tausend
Blaue gepunktete Kurve (linke y-Achse):
Gesamt­bevölkerung jeweils zum 1. Juli in
Tausend, „Mittlere Prognose“ („Medium
variant“)
Rote Kurve (rechte y-Achse): Gesamt­‐
frucht­barkeits­rate (Lebendgeburten pro Frau)
Gelbe Kurve (rechte y-Achse): Netto­‐
reproduktions­rate (überlebende Töchter pro
Frau)
Ethnien
Ethnische Zusammensetzung
Mehr als 90 % der Bevölkerung stammen nach der offiziellen Statistik zumindest teilweise von eingewanderten Europäern,
mehrheitlich Italienern, ab.[12] Die hohe Anzahl von Personen, die zumindest einen europäischen Vorfahren haben, haben
einen Mythos des weißen Argentiniens hervorgebracht.[13] Bis Anfang der 1990er Jahre ging man von einem Anteil der
Mestizen – Nachfahren sowohl von Europäern als auch von Indigenen – unter 10 % aus. Nach neueren Erkenntnissen ist deren
Anteil jedoch weitaus höher. Neuere genetische Untersuchungen ergaben zwischen 53 % und 65 % europäisches, 31-40 %
indianisches und 4 % afrikanisches Erbgut.[14][15] Diese Diskrepanz wird darauf zurückgeführt, dass die Mestizen früher unter
einer starken Diskriminierung zu leiden hatten und sich daher als „Weiße“ deklarierten.[16] In Argentinien haben geschätzt
300.000 Menschen eine Roma-Abstammung, von denen zahlreiche wegen Diskriminierung und fehlender kultureller
Förderung ihre eigene Kultur aufgegeben und sich assimiliert haben.[17][18]
Argentiniens Altersstruktur im Jahr
2016 (Quelle: CIA World Factbook)
Indigene Bevölkerung
→ Hauptartikel: Indigene Völker in Argentinien
Nur eine Minderheit der Argentinier sind ausschließlich Nachkommen der insgesamt 30 Ethnien, die vor dem Eintreffen der Spanier auf dem Landesterritorium
lebten. Dies liegt einerseits daran, dass Argentinien vor der Kolonialzeit nur im Nordwesten dicht bevölkert war, zum anderen auch daran, dass die verbleibenden
Ureinwohner von den Spaniern und später von den Argentiniern weitgehend ausgerottet wurden. Vom staatlichen Institut für indigene Angelegenheiten (INAI)
wird die Zahl der Indigenen auf etwa 1 Million, von Seiten der Indigenenorganisationen wie der AIRA (Asociación de Indígenas de la República Argentina) jedoch
auf mehr als 1,5 Millionen geschätzt.
Im Jahr 2001 hatten etwa 2,8 % aller argentinischen Haushalte indigene Haushaltsmitglieder, wobei der Anteil von Provinz zu
Provinz stark variierte. So war in der Provinz Jujuy der Anteil mit 10,5 % am größten. Am niedrigsten war der Anteil in der
Provinz Corrientes mit 1,0 %. In der Hauptstadt Buenos Aires betrug er 2,3 %.[19]
Die größten Gruppen sind die Kollas in Jujuy und Salta, die Mapuche (Araukaner) in Neuquén und Río Negro, die Wichí und
Toba im Chaco und in Formosa sowie die Guaraní in den nördlichen Provinzen. Nur eine Minderheit der Indigenen lebt in
ihren angestammten Siedlungsgebieten, viele sind in die Großstädte übergesiedelt, wo sie oft unter ärmlichen Bedingungen als
schlecht bezahlte Arbeiter leben. So gibt es in Rosario und Resistencia Viertel, die nur von Toba-Indianern bewohnt werden,
dasselbe gilt für Kollas in San Salvador de Jujuy und San Miguel de Tucumán. Seit den 1980er Jahren erstarken innerhalb
dieser Stämme Bewegungen, die traditionelle Kultur gezielt zu erhalten und verbreiten, etwa über Radiostationen und an
Schulen.
Zuwanderung und Auswanderung
Es wird geschätzt, dass mehr als 25
Millionen Argentinier mindestens
einen italienischen Ahnen haben.
Italiener sind historisch die größte
Einwanderergruppe Argentiniens.
Die Zahl der Ausländer lag bei der Volkszählung 2010 bei 1.805.957 (4,6 % der Bevölkerung), dabei sind die größten Gruppen
Paraguayer (550.713), Bolivianer (345.272), Chilenen (191.147), Peruaner (157.514) und Italiener (147.499).[20] Den höchsten
Anteil von im Ausland Geborenen haben die Provinz Santa Cruz (12 %), die Stadt Buenos Aires sowie Tierra del Fuego (beide
11 %).[21] Im Jahre 2017 waren 4,9 % der Bevölkerung Migranten.[22]
Historisch gesehen wurde die größte Einwanderungswelle zwischen 1857 und Mitte des 20. Jahrhunderts verzeichnet, fast
ausschließlich aus Europa. Zwischen 1857 und 1920 immigrierten vor allem Menschen aus Italien (rund 2,3 Millionen
Einwanderer) und Spanien (1,6 Millionen Einwanderer). Die Zahl der Immigranten aus Deutschland wird für die Zeit von 1857
bis 1920 auf 70.000 geschätzt.[23] Mitte des 20. Jahrhunderts flachte die Migration nach Argentinien immer weiter ab,
abgesehen von einem kurzzeitigen Wiederaufflammen zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Nach einer Phase negativen
Wanderungssaldos zwischen 1975 und 2001 ist die Bilanz seit der Argentinienkrise derzeit wieder leicht positiv. Heute wandern
vor allem Bürger der Nachbarländer Bolivien, Paraguay und Uruguay sowie aus den südamerikanischen Staaten Peru und
Venezuela nach Argentinien ein. Zu Zeiten der Pinochet-Diktatur fand die Einwanderung auch aus Chile statt, dies hat sich
jedoch aufgrund der Redemokratisierung und des mittlerweile höheren Lebensstandards des Nachbarlandes nach 2001
umgekehrt. Insgesamt kommen etwa 68 % der Einwanderer aus amerikanischen Staaten. Etwa 2 % aller Einwanderer kommen
aus Asien (hauptsächlich Koreaner).
Familie im Norden von Argentinien
Seit den 1990er Jahren findet man immer mehr Einwanderer aus Europa, die hauptsächlich wegen der unberührten Natur
hierher ziehen. Im Unterschied zu den anderen Einwanderern weisen sie meist schon eine gesicherte Existenz auf oder sind
Rentner, versuchen also durch den Umzug ihre Lebensqualität zu erhöhen. Andere Ausländergruppen (besonders Italiener und
Spanier) sind noch lebende Einwanderer der Hauptwelle (bis 1950). Europäer repräsentieren etwa 28 % der Ausländer.
Seit der Argentinien-Krise zwischen 1998 und 2002 sind vermehrt Emigrationswellen aufgetreten. Argentinier verließen das
Land in Richtung Europa und Nordamerika, in geringeren Maßen auch nach Brasilien und Chile. Diese Emigrationswelle ist
jedoch aufgrund der relativ schnellen Erholung der argentinischen Wirtschaft weitgehend abgeebbt.
Cédula de Identidad – Argentinien –
Buenos Aires – 1934
Sprachen
Alleinige landesweit gültige Amtssprache ist in Argentinien Spanisch. Daneben gibt es eine Reihe von mehr oder weniger
verbreiteten Minderheitensprachen, die von der indigenen Bevölkerung gesprochen werden. Die verbreitetsten darunter sind
das Quechua (in zwei lokalen Varianten) und das Guaraní, in manchen Gegenden wird auch noch Mapudungun gesprochen. In
der Provinz Chaco haben die Sprachen der Wichí, der Toba (Volk) und der Mocoví amtssprachlichen Charakter;[24] in der
Provinz Corrientes gilt dieses für das Guaraní.[25] Am höchsten ist die Sprecherzahl von autochthonen Sprachen bei den
Indigenen im Chaco, bei denen mehr als die Hälfte noch ihre angestammte Sprache versteht. Bei anderen Gruppen wie den
Kolla und Mapuche ist diese Zahl weit geringer.[26]
Wolgadeutsche siedelten sich unter
anderem in der Provinz Entre Ríos
Das argentinische Spanisch unterscheidet sich hinsichtlich der Aussprache, der Grammatik und des Wortschatzes von den in
an.
Spanien und auch von den in anderen lateinamerikanischen Ländern üblichen Varianten. Der Doppelkonsonant ll wird wie das
deutsche sch oder wie das französische j ausgesprochen, ebenso der Buchstabe y zwischen Vokalen und ein konsonantisches y
am Wortbeginn; dieses Phänomen wird als Yeísmo bezeichnet. Der Buchstabe z wird immer wie ein stimmloses s
ausgesprochen, das gleiche trifft auf das c vor e und i zu, dies nennt man Seseo. Des Weiteren herrscht in Argentinien der Voseo vor, d. h. anstatt des
Personalpronomens tú für die 2. Person Singular wird vos verwendet. Die Verben werden dabei anders konjugiert (im Präsens immer endbetont und mit
abweichenden Imperativformen). Weiterhin wird die 2. Person Plural vosotros auch in informeller Sprache durch die 3. Person Plural ustedes ersetzt, die im
europäischen Spanisch nur die Höflichkeitsform ist. Darüber hinaus gibt es eine Reihe lexikalischer Abweichungen.
Während ein Großteil der Nachfahren italienischer Einwanderer in Argentinien die Sprache ihrer Vorfahren aufgegeben hat, wird von den Nachfahren der
deutschsprachigen und englischsprachigen Einwanderer teilweise noch die Sprache ihrer Vorfahren gepflegt. So gibt es Stadtviertel im Großraum Buenos Aires, in
denen man noch sehr viel Deutsch hört. In der Provinz Córdoba gibt es eine relativ große Kolonie von Überlebenden des Kriegsschiffs Admiral Graf Spee aus dem
Zweiten Weltkrieg, die sich in Villa General Belgrano ansiedelte, wo heute noch teilweise Deutsch gesprochen wird.
Siehe auch: Río-de-la-Plata-Spanisch, Belgranodeutsch, Cocoliche, Quechua
Religionen
Argentinien hat seit dem 20. Mai 1955 keine Staatsreligion mehr, welche davor die römisch-katholische Konfession war.[27] Der Katholizismus genießt nach der
Verfassung aber einen bevorzugten Status. Nach dem Report on International Religious Freedom 2017 sind 71 % der Bevölkerung römisch-katholischen
Glaubens.[28]
Offiziell bestehen über 2500 registrierte Kulte und Religionen, darunter der Protestantismus (9 %), die Zeugen Jehovas (ca. 1,2 %), und andere (ca. 1,2 %) zum
Beispiel der Pachamama-Kultus im Nordwesten Argentiniens, der durch Verschmelzung christlicher Riten mit indigenen Religionen entstand.[29] Der Erzbischof
von Buenos Aires, Jorge Mario Bergoglio SJ, wurde am 13. März 2013 durch das Konklave zum Papst gewählt und ist somit der erste Papst aus Lateinamerika.
Bergoglio wählte den Namen Franziskus.[30] In Argentinien leben rund 400.000 bis 500.000 Muslime (1 %).[31][28] Mit rund 205.000 bis 300.000 Mitgliedern
(0,6 %) ist die jüdische Gemeinde die größte in Lateinamerika.[28] Rund 11 %–13 % der Bevölkerung gaben bei Umfragen an, keiner Religion anzugehören.[32][28]
Soziale Situation
Die Lebenserwartung betrug im Zeitraum von 2010 bis 2015 76,0 Jahre (Frauen 79,8, Männer: 72,2).
Das Instituto Nacional de Estadística y Censos dokumentiert laufend wichtige Indikatoren für die Beurteilung der sozialen
Situation in Argentinien.[33]
Die soziale Situation des Landes ist in mehrerlei Hinsicht durch eine starke Ungleichheit gekennzeichnet. So gibt es einerseits
wie in ganz Lateinamerika ein großes Wohlstandsgefälle zwischen Ober- und Unterklasse.
Aber auch die Unterschiede zwischen den Regionen Argentiniens sind groß. So lag etwa die Armutsquote, die nach einem
Calle Florida
Warenkorb berechnet wird, im Jahr 2008 in der Hauptstadt Buenos Aires mit etwa 15 % nur etwas mehr als halb so hoch wie
im Landesdurchschnitt (23 %), während sie in der Nordostregion bei 41 % liegt (Stand 2007). Eine Durchschnittsperson
benötigte im März 2008 monatlich etwa 317 AR$, um nicht unter die Armutslinie zu fallen. In den meisten Haushalten ist es
daher nötig, dass mehrere Familienmitglieder zum Einkommen beitragen. Dies zeigt auch die offizielle Statistik: So liegt das durchschnittliche monatliche ProKopf-Einkommen bei etwa 1156 AR$ und damit nur knapp über der Armutsquote für Familien, während das durchschnittliche monatliche Haushaltseinkommen
bei 2090 AR$ liegt (s. u.).
Die nördlichen Provinzen, besonders die Provinz Tucumán und der Nordosten (Chaco, Formosa, Santiago del Estero) waren bis um den Jahrtausendwechsel am
stärksten von Armut und Unterernährung betroffen. Verschärft wurde diese Situation durch das relativ hohe Bevölkerungswachstum in dieser Region. Als relativ
reich dagegen galten die zentralen Provinzen (Buenos Aires, Santa Fe, Córdoba, San Luis und Mendoza), aber auch der äußerste Süden (Santa Cruz und Tierra del
Fuego).
Neben den grenznahen Gegenden (beispielsweise Jujuy und Formosa) haben vor allem die reichen Zentralprovinzen am stärksten mit der städtischen Armut und
damit mit der Bildung von Elendsvierteln zu kämpfen. Die Zuwanderung aus den ärmeren Nachbarländern Peru, Bolivien und Paraguay sowie die
Binnenwanderung aus abgelegenen Gegenden des Landesinneren waren trotz einer Abschwächung in den 1990er Jahren ein Problem in den Großstädten, die die
Zahl der Elendsviertelbewohner trotz sozialer Wohnungsprogramme weiterhin anwachsen ließ. So lag 2004 beispielsweise in Rosario der Anteil der
Elendsviertelbewohner an der Gesamtbevölkerung bei über 15 %. Zudem kam Zuwachs für die Elendsviertel auch von den so genannten Neu-Armen, besonders in
den wirtschaftlich kritischen Jahren 1989/1990, 1995 sowie zwischen 1998 und 2002.
In der Argentinien-Krise verschlechterten sich insbesondere in den Jahren 2001 und 2002 viele Indikatoren der sozialen
Situation in kürzester Zeit. Die Armutsquote nach einem Warenkorb berechnet stieg auf über 50 %. Ab 2003 normalisierten
sich die Werte langsam wieder, allerdings blieb bis 2006 die Armutsquote trotz eines Rückgangs weiterhin mit über 20 %
deutlich über den Werten der 1990er Jahre. Dabei waren in der am stärksten betroffenen Región Noreste Argentino
(Nordostregion) weiterhin fast die Hälfte der Bevölkerung arm.
Nachdem sich die Wirtschaft zunächst wieder erholte, rutschte sie ab 2012 wieder in eine Rezession.[34] 2016 lebte ein Drittel
der Argentinier unter der Armutsgrenze und der neu gewählte konservative Präsident Macri sah sich zu einem Sparprogramm
gezwungen.[35] In der Folge stieg die Zahl der Personen unterhalb der Armutsgrenze von 29 % auf 41 % (Dezember 2019).[36]
Bei der Armuts- und Elendsrate variieren die Einkommen, nach denen sich die Rate richtet, je nach Region, daher wird nur ein
ungefährer Durchschnittswert angegeben. Bei der Inflationsrate wird der Wert nur im Großraum Buenos Aires errechnet. Die
Daten des INDEC für den Preisindex wurden allerdings mehrfach angezweifelt; der IWF erteilte dem Land deshalb im Jahr
2013 ein Rüge.[37]
Die Villa 31, eine Villa Miseria in
Buenos Aires
Geschichte
→ Hauptartikel: Geschichte Argentiniens
Präkolumbische Zeit
Die Forschung nimmt an, dass die Besiedlung des heutigen Argentinien durch den Menschen etwa 15000 v. Chr. von
Nordamerika aus erfolgte.
Die im Pampa-Raum des heutigen Argentinien ansässigen Pampas-Indianer Het (Querandíes), Charrúa und andere kleine
Stämme waren bis zum Eintreffen der Spanier nicht sesshaft und lebten als Jäger und Sammler oder Fischer. Die Stämme im
Nordwesten des Landes hingegen (z. B. die Diaguita) praktizierten etwa ab der Zeit des frühen europäischen Mittelalters
Ackerbau und Viehzucht und waren vor allem auf architektonischem Gebiet weit fortgeschritten. Im 13. und 14. Jahrhundert
expandierte das Inka-Reich stark nach Süden und umfasste um 1450 weite Teile des Nordwestens Argentiniens bis in den
Norden der heutigen Provinz Mendoza.
Handabdrücke in der Höhle Cueva
de las Manos, Santa Cruz,
9.300 v. Chr.
Kolonialzeit
Die Europäer erreichten die Region erstmals mit der Reise Amerigo Vespuccis 1502. Das heutige Argentinien wurde im 16.
Jahrhundert von den Spaniern aus zwei Richtungen kolonisiert. Vom Mündungstrichter des Río Paraná am Atlantik her
wurden spanische Niederlassungen am Stromsystem des Río de la Plata („Silberfluss“) gegründet, darunter 1536 zuerst Buenos
Aires. Dort konnten sich die Spanier allerdings erst im Jahre 1580 auf Dauer etablieren, nachdem der erste Gründungsversuch
am Widerstand der indigenen Pampas-Bewohner gescheitert war. Nachdem die La-Plata-Kolonie zunächst vom 1537
gegründeten Asunción aus verwaltet wurde, kam es nach dem Aufstieg des wiedergegründeten Buenos Aires zum
bedeutendsten Wirtschaftsstandort der Kolonie im Verlauf des 17. Jahrhunderts zur zunehmenden institutionellen Trennung
des südlichen Teils des Silberlandes vom nördlichen Teil, dem heutigen Paraguay. Die nordwestlichen Teile des heutigen
Argentiniens (vor allem im Gran Chaco) nahmen die Spanier hingegen von Peru aus in den 1540er Jahren in Besitz.
Argentinien und die heutigen
Nachbarländer um 1600 als Teil des
Vizekönigreichs Perú
Die weiter südlich von Buenos Aires im Südkegel gelegenen Gebiete des heutigen Argentiniens (Patagonien) blieben in der
Kolonialzeit faktisch außerhalb des spanischen Herrschaftsbereichs. Sie wurden etwa 300 Jahre lang von indianischen
Reitervölkern beherrscht (Puelche), die in einem spannungsreichen kulturellen Austausch mit den Kolonisten standen. In mehreren Feldzügen eroberten
schließlich die Kolonisten bzw. ihre Nachfahren im 19. Jahrhundert die Gebiete unter großen Verlusten seitens der indigenen Bevölkerung.[38] Gleichzeitig
konnten sich Mapuche-Völker aus Westpatagonien bis über die Mitte des 19. Jahrhunderts hinaus einen hohen Grad an Unabhängigkeit bewahren.
Administrativ war das heutige Argentinien zunächst Teil des Vizekönigreichs Peru, das mit Ausnahme Venezuelas und der portugiesischen Einflusssphäre ganz
Südamerika umfasste. Im Jahre 1776 wurde das Vizekönigreich des Río de la Plata mit der Hauptstadt Buenos Aires abgespalten, das neben Argentinien auch das
heutige Paraguay, Uruguay und Teile des heutigen Boliviens umfasste.
Der latinisierte Name Argentinien („Silberland“) für die Kolonie taucht erstmals im Titel des 1602 in Portugal gedruckten historischen Langgedichts La Argentina
von Martín del Barco Centenera auf, in dem der ehemalige Konquistador und Diakon die Eroberung der La-Plata-Kolonie schildert und dabei den Stil von La
Araucana, des erfolgreichen Versromans von Alonso de Ercilla y Zúñiga über den Eroberungskrieg in Chile, nachzuahmen versuchte.
Bildung eines Nationalstaats
Die unter dem Eindruck der Französischen Revolution und der Koalitionskriege in Europa am 25. Mai 1810 in Buenos Aires erklärte Unabhängigkeit hatte als MaiRevolution zunächst nur lokale Wirkung, führte aber zu einem landesweiten Befreiungskrieg gegen die Spanier. Die Unabhängigkeit erlangte das Land schließlich
am 9. Juli 1816 in San Miguel de Tucumán. Wie zuvor Paraguay im Jahre 1811 spalteten sich dann auch 1825 Bolivien und 1828 Uruguay von den damaligen
Vereinigten Provinzen des Río de la Plata ab.
Zwischen 1816 und 1880 war die Entwicklung Argentiniens von Diktaturen (unter dem Bonarenser Gouverneur Juan Manuel de Rosas) und Bürgerkriegen
geprägt. Die Provinzen waren zunächst weitgehend autonom, nur 1826–1827 konnte das Land kurzzeitig geeint werden. 1853 wurde zunächst ohne die abtrünnige
Provinz Buenos Aires die heutige Argentinische Republik gegründet und eine föderalistische Verfassung in deren erster Hauptstadt Paraná verabschiedet. In den
Jahren 1861 und 1862 schloss sich die Provinz Buenos Aires nach einer militärischen Auseinandersetzung wieder an, es wurden landesweite Wahlen ausgerufen,
und erster gesamtargentinischer Präsident wurde Bartolomé Mitre. In dessen Regierungszeit fiel der Tripel-Allianz-Krieg 1864 bis 1870, in dem sich Argentinien
gemeinsam mit Brasilien und Uruguay gegen expansive Tendenzen Paraguays durchsetzte, das sich zu dieser Zeit zu einer der stärksten Militärmächte
Südamerikas entwickelt hatte. Argentinien gewann durch diesen Krieg das Gebiet der heutigen Bundesstaaten Misiones, Formosa und Chaco hinzu.
Einwanderung und Wirtschaftsboom
Die Jahre von 1880 bis 1912 waren durch die zahlreiche Einwanderung vor allem von Italienern und Spaniern gekennzeichnet,
die sich in den Städten und in sogenannten „Kolonien“ auf dem Land ansiedelten. Politisch ist diese Zeit als Scheindemokratie
zu bezeichnen, denn die Regierung Julio Argentino Roca und die folgenden Regierungen waren oligarchisch ausgerichtet, mit
großem Einfluss der Großgrundbesitzer. Dem Gros der Bevölkerung wurden durch ein ausgeklügeltes Wahlbetrugssystem
durch die Regierungspartei Partido Autonomista Nacional, die von 1874 bis 1916 ununterbrochen regierte, die politischen
Rechte vorenthalten; auch die Einwanderer hatten kein Stimmrecht.
Ab 1893 verschärften sich die Grenzprobleme mit Chile, nachdem Bolivien einen Teil der Puna de Atacama an Argentinien
abgetreten hatte. Diese war seit dem Salpeterkrieg von Chile besetzt. Zwischen Chile und Argentinien kam es zu einem
Wettrüsten. Erst der britische König Edward VII. konnte 1902 den Grenzstreit schlichten. Patagonien und Feuerland wurden
neu aufgeteilt, dabei fielen 54.000 km² an Chile und 40.000 km² an Argentinien.[39]
1912 wurde vom Präsidenten und Leiter des liberalen Flügels der PAN, Roque Sáenz Peña, das allgemeine Wahlrecht für
Männer eingeführt. In der Folge kam 1916 die aus der bürgerlichen Protestbewegung hervorgegangene Unión Cívica Radical an
die Regierung. Es folgte die wechselhafte so genannte Etapa Radical von 1916 bis 1930.[40] Die Unión Cívica Radical regierte bis
1930, als ein Militärputsch wieder ein konservatives System einführte. Vor allem die 1930er Jahre werden heute als Década
infame, als berüchtigtes Jahrzehnt bezeichnet, in dem die Demokratie nur auf dem Papier existierte und Wahlbetrug an der
Tagesordnung war.
Julio Argentino Roca
Peronismus
Im Laufe der ersten Hälfte der 1940er Jahre gelang es dem jungen Offizier Juan Domingo Perón, sich geschickt an die Macht zu
manövrieren. Er war zunächst unter dem Militärregime Ramírez Minister für Arbeit und wurde wegen seiner weitreichenden
Zugeständnisse an die Gewerkschaften schnell zu einem Volkshelden in der Arbeiterklasse, so dass nach seinem Sturz im Juli
1945 Massendemonstrationen seine Rückkehr erzwangen. Im Jahre 1946 wurde er zum Präsidenten gewählt.
Im Zweiten Weltkrieg war Argentinien offiziell neutral. Es sympathisierte zunächst mit den Achsenmächten, unterstützte gegen
Kriegsende jedoch die Alliierten. Während des Krieges war Argentinien Zielland von Flüchtlingen aus Europa; nach dem Krieg
fanden zahlreiche Nationalsozialisten und Faschisten über die so genannte "Rattenlinie" Unterschlupf in Argentinien[41]
ebenso wie in anderen Staaten Lateinamerikas. Unter den prominentesten nationalsozialistischen Kriegsverbrechern in
Argentinien waren Adolf Eichmann, der 1960 vom Mossad entführt und in Israel zum Tode verurteilt wurde, Josef Mengele,
Walther Rauff und Erich Priebke. Über sogenannte Schlüsselfirmen wurden auch hohe Vermögenswerte der
Nationalsozialisten nach Argentinien verschoben.
Juan Domingo Perón
März 2015 wurde die Entdeckung eines in einem Waldgebiet des Naturparks Teyu Cuare etwa 1000 Kilometer nördlich der
Landeshauptstadt Buenos Aires gelegenen Gebäudes aus den 1940er Jahren bekannt. Es wurde nie benutzt. Indizien wie
Baustil und gefundene Gegenstände sprechen dafür, dass es als Versteck für flüchtige Nazi-Größen gedacht war, so das Zentrum für Stadtarchäologie (CAU). „Die
nationale Kommission zur Aufklärung von Nazi-Aktivitäten (CEANA) schätzt, dass sich mindestens 180 Kriegsverbrecher in das südamerikanische Land abgesetzt
haben.“[42]
Unter Perón, der mit faschistischem Gedankengut sympathisierte, verfolgte Argentinien das Ziel, durch Zugeständnisse an die Arbeiter den Kommunismus
abzuwehren.[43] In seiner ersten Regierungszeit wurde die Industrialisierung des Landes, die nach der Weltwirtschaftskrise um 1930 begonnen hatte, vertieft und
eine Importsubstitutionspolitik durchgesetzt. Die forcierte Industrialisierung und die aktive Sozialpolitik führte zu einem nie gekannten und bis heute nicht wieder
erreichten Wohlstandsniveau für die Massen, die deshalb das zunehmend autoritär werdende Regime unterstützten, jedoch auch zu steigender Inflation und
Staatsverschuldung. In der zweiten Amtszeit Peróns kam es zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten und Konflikten mit der mächtigen katholischen Kirche.
1955 wurde er bei einem Putsch abgesetzt und floh ins Exil nach Spanien.
Instabilität und Diktaturen
Argentinien verzeichnete in der Folgezeit wirtschaftliche Höhen und Tiefen im Wechsel. Bis 1983 gab es eine Epoche der Instabilität, in der abwechselnd zivile und
Militär-Regierungen das Land in der Hand hatten. Die demokratisch gewählten Regierungen Frondizis (1958–1962) und Illias (1963–1966) wurden von den
antiperonistischen Militärs vorzeitig aus dem Amt geputscht. Von 1966 bis 1973 gab es unter Onganía und seinen Nachfolgern eine längere rechtskonservative
Militärdiktatur, die jedoch nach Protesten der Bevölkerung 1973 schließlich aufgegeben wurde. Das Land fand kurzzeitig zur Demokratie zurück, der nach wie vor
populäre Perón durfte wieder einreisen und konnte bald erneut die Macht erlangen.
Die zweite Amtszeit Peróns von Oktober 1973 bis zu seinem Tod am 1. Juli 1974 brachte nur eine geringfügige Beruhigung in
die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse Argentiniens. Nach seinem Tod wurde seine dritte Ehefrau, Isabel Perón
(genannt „Isabelita“), die er zur Vizepräsidentin gemacht hatte, auf Betreiben der peronistischen Partei als Präsidentin
eingesetzt. Diese, eine ehemalige Nachtclubtänzerin, war mit diesem Amt völlig überfordert und diente lediglich als Marionette
von rechten Peronisten wie José López Rega, der mit der Alianza Anticomunista Argentina schon unter Perón eine
paramilitärische Gruppe eingesetzt hatte, die Regimegegner folterte und ermordete. Zudem nahmen wirtschaftliche Probleme
zu, die Inflation stieg steil an. Mehrere Guerillagruppen (Guerilleros) wie die Montoneros waren in diesem Kontext aktiv und es
kam zu verschiedenen Entführungen. Die Entführung des für Mercedes-Benz den Standort Argentinien betreuenden
Produktionsleiters Heinrich Metz im Oktober 1975 (er kam später für ein Lösegeld in Höhe von mehreren Millionen US-Dollar
wieder frei) löste eine Fluchtwelle unter den für deutsche Unternehmen in Argentinien tätigen Immigranten aus.
Im Jahr 1976 kam es erneut zu einem Militärputsch und es installierte sich unter der Führung von Jorge Rafael Videla eine
Militärdiktatur, geleitet von einer Junta aus drei Mitgliedern, die mit einem offenen Staatsterror regierten. Die Zeit zwischen
1976 und 1978 wird daher auch als „Schmutziger Krieg“ bezeichnet. Unter den geschätzt 30.000 Desaparecidos
(„Verschwundenen“) befanden sich auch zahlreiche Studenten, deren Mütter sich zusammenschlossen, um auf dem Platz vor
Isabel Perón (1974)
dem Regierungsgebäude (Plaza de Mayo) ungeachtet ihrer Selbstgefährdung zu demonstrieren, und damit in die Geschichte
eingingen. Ziel der Madres de Plaza de Mayo (Mütter der Plaza de Mayo), war und ist es, Kenntnis über den Verbleib ihrer
Kinder zu erhalten. Die 1977 gegründete Organisation Abuelas de Plaza de Mayo (Großmütter der Plaza de Mayo) hat es sich
zum Ziel gesetzt, die in der Gefangenschaft geborenen und illegal zur Adoption freigegebenen Kinder der Verschwundenen in ihre Familie zurückzuführen.
Nachdem man ihre Eltern getötet hatte, wurden die Waisen als Kriegsbeute von Menschen aufgezogen, die der Diktatur nahestanden. Nur etwa 100 dieser Kinder
haben bis heute von ihrer wahren Identität erfahren. Von 400 weiteren fehlt trotz aller Bemühungen von Verwandten und den Suchenden bislang jede Spur.[44] In
späteren Gerichtsverfahren gegen verantwortliche Militärs, die nur mit Mühe durchgesetzt werden konnten, wurde bekannt, dass sich die militärischen
Machthaber zahlreicher Menschen auf grausame Weise entledigt hatten: Die Opfer wurden betäubt und über dem Río de la Plata oder dem offenen Meer aus dem
Flugzeug geworfen. Zu den Todesopfern der Diktatur gehörte 1977 auch die Deutsche Elisabeth Käsemann, der 2014 erstmals ausgestrahlte Dokumentarfilm Das
Mädchen – Was geschah mit Elisabeth K.? enthält Stellungnahmen Hinterbliebener und politisch Verantwortlicher.
Um Souveränitätstreitigkeiten (siehe Beagle-Konflikt) über die Inseln an der südlichen Spitze Amerikas zu beenden,
beauftragten Argentinien und Chile 1971 ein internationales Tribunal damit, über eine bindende Interpretation des
Grenzvertrags von 1881 zu entscheiden. Das Schiedsgericht im Beagle-Konflikt entschied 1977, dass alle Inseln südlich der Isla
Grande de Tierra del Fuego zu Chile gehören. 1978 erklärte Argentinien die Entscheidung für nichtig und bereitete die
militärische Einnahme der Inseln (siehe Operation Soberanía) vor, nur durch die Vermittlung von Papst Johannes Paul II
konnte dies verhindert werden. Erst 1984, im Rahmen der Demokratisierung, anerkannte Argentinien – nach Austausch von
Navigationsrechten und einer Verschiebung der maritimen Grenze nach Westen – im Freundschafts- und Friedensvertrag von
1984 zwischen Chile und Argentinien das Urteil endgültig.
Jorge Rafael Videla und Jimmy
Im April 1982 begann Argentinien unter dem neuen Junta-Chef Leopoldo Galtieri den Falklandkrieg gegen Großbritannien. Es
Carter im September 1977
ging um die Argentinien vorgelagerten Falklandinseln (in Argentinien als „Islas Malvinas“ bezeichnet), die nach argentinischer
Rechtsauffassung zum eigenen Staatsgebiet gehören, jedoch ebenso von Großbritannien als eigenes Hoheitsgebiet betrachtet
werden und seit 1833 unter dessen Verwaltung stehen. Die Invasion argentinischer Soldaten wurde von den Streitkräften des Vereinigten Königreichs mit
Luftangriffen, einem Seekrieg und einer Landeoperation erfolgreich revidiert. Argentinien kapitulierte am 14. Juni 1982.
Das demokratische Argentinien ab 1983
Im Jahre 1983 kehrte das Land zur Demokratie zurück. Der erste Präsident dieser Epoche war Raúl Alfonsín (Unión Cívica
Radical), der jedoch 1989 infolge einer schweren Wirtschaftskrise vorzeitig zurücktrat. Die Peronistische Partei kam mit Carlos
Menem wieder an die Macht. Die neoliberale Wirtschaftspolitik Menems und die 1:1-Bindung des Argentinischen Peso an den
US-Dollar war während seiner ersten Amtszeit äußerst erfolgreich und konnte das Land stabilisieren. Während seiner zweiten
Amtszeit machten sich aber immer mehr die negativen Seiten dieser Wirtschaftspolitik bemerkbar.
Zwischen 1998 und 2002 fiel daher das Land erneut in eine schwere Wirtschaftskrise, in der die Wirtschaftskraft um 20 %
zurückging. 1999 wurde die Regierung Menem durch eine Mitte-links-Koalition mit dem Präsidenten Fernando de la Rúa
abgelöst. De la Rúa konnte aber die verfahrene wirtschaftliche Situation, die sein Vorgänger hinterließ, nicht schnell und
nachhaltig verbessern. Das zögerliche Handeln des Präsidenten, Streitereien innerhalb der Koalition und eine starke
außerparlamentarische Opposition[45] durch die Gewerkschaften, die traditionell den Peronisten nahestehen, schwächten de la
Rúa zunehmend. Dies gipfelte Ende 2001 nach starken Unruhen und Plünderungen im Rücktritt von Präsident Fernando de la
Rúa.
In der Folge gab es mehrere peronistische Interimspräsidenten, bis Eduardo Duhalde mit der Verwaltung der Krise beauftragt
wurde. Dieser löste die Dollarparität wieder auf. Im Mai 2003 wurde nach einer sehr chaotisch verlaufenden
Raúl Alfonsín, erster demokratisch
Präsidentschaftswahl Néstor Kirchner zum neuen Staatsoberhaupt gewählt, der dem sozialdemokratischen Flügel der
gewählter Präsident nach der
Peronistischen Partei angehört. Trotz seines niedrigen Wahlergebnisses war Kirchner in seiner Amtszeit bei der Bevölkerung
Militärdiktatur
sehr beliebt, weil er die Krise erfolgreich überwinden und daher die Gesamtsituation des Landes verbessern konnte. Die
Wirtschaft bekam einen starken Wachstumsschub: 2003 verbuchte Argentinien ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes in
Höhe von +8,7 % gegenüber −10,9 % im Jahr 2002.[33] Kirchner war jedoch auch Kritik ausgesetzt, insbesondere wegen seines autokratischen Führungsstils und
zum Teil auch wegen seiner als Populismus gedeuteten Zusammenarbeit mit der Piquetero-Protestbewegung.
Bei den Wahlen zum argentinischen Senat und zur argentinischen Abgeordnetenkammer im Oktober 2005 gingen die Anhänger Néstor Kirchners mit etwa 40 %
der Stimmen als Sieger hervor. Bei der Wahl um Senatorenposten der Provinz Buenos Aires gewann seine Frau Cristina Fernández de Kirchner gegen die Ehefrau
des ehemaligen Präsidenten Eduardo Duhalde Hilda González de Duhalde, die ebenfalls der Peronistischen Partei angehört. Der Präsident wurde somit gestärkt
und konnte sich in beiden Kammern auf eine breite Mehrheit auch innerhalb seiner eigenen Partei stützen.
Die Präsidentschafts- und Parlamentswahl am 28. Oktober 2007 konnten die regierenden Peronisten, insbesondere die Wahlplattform Kirchners, Frente para la
Victoria, mit einem überwältigenden Sieg gewinnen. Cristina Fernández de Kirchner konnte sich schon im ersten Wahlgang mit 45,3 % der Stimmen durchsetzen
und damit eine Stichwahl vermeiden. Sie trat das Präsidentenamt am 10. Dezember 2007 an. Auch im Parlament wurde der Kirchnerismo leicht gestärkt.[46]
In der Folge war die Peronistische Partei von Flügelkämpfen betroffen. Mehrmals wurde sogar erwogen, die Partei auch offiziell zu spalten. Nachdem Kirchner
aber 2008 den Parteivorsitz übernommen hatte, stabilisierte sich die Situation innerhalb der Regierungspartei wieder.
Bei den Parlamentswahlen am 28. Juni 2009 verlor die Frente para la Victoria (FPV) allerdings. Daraufhin gab Néstor
Kirchner den Parteivorsitz der Peronistischen Partei an den Gouverneur der Provinz Buenos Aires, Daniel Scioli, ab.[47] Im
Oktober 2010 erlag er einem Herzinfarkt.
2015[48] kam es zu einem Machtwechsel: Bei der Präsidentschaftswahl setzte sich in der ersten Stichwahl der argentinischen
Geschichte Mauricio Macri, Parteivorsitzender der konservativen Partei Propuesta Republicana und seit 2007 Bürgermeister
von Buenos Aires, knapp gegen den von der Regierung Kirchner unterstützten Kandidaten Daniel Scioli durch.[49] Cristina
Kirchner konnte laut der Verfassung Argentiniens nicht zur Wiederwahl antreten; sie war schon zwei Wahlperioden
Präsidentin.
Macri beendete nach 2016 das seit 2012 existierende System der Devisenkontrolle und gab den Wechselkurs des Peso frei,
schaffte Subventionen für Gas, Strom und öffentlichen Transport ab und reduzierte die Agrarsteuern auf Exporte.[50]
Nach wirtschaftlicher Rezession, hoher Inflation[51] und starken Protesten der Bevölkerung[52] im Jahr 2019 musste sich Macri
bei den Präsidentschaftswahlen der Wahlformel Alberto Fernández / Cristina Fernández (Frente de Todos) geschlagen geben.
Siehe auch: Liste der Präsidenten von Argentinien, Argentinien-Krise
Politik
Mauricio Macri, 2015–2019
Präsident Argentiniens
Politisches System
→ Hauptartikel: Politisches System Argentiniens
Nach der Verfassung von 1994 ist Argentinien eine föderalistische, republikanische Präsidialdemokratie.[53]
Im September 1947 wurde nach persönlichem Einsatz von Eva Perón für dieses Vorhaben das aktive und passive Frauenwahlrecht vom Parlament
beschlossen.[54][55] In einigen Provinzen hatten Frauen das aktive und passive Wahlrecht schon früher erhalten.[56]
Der Präsident der Nation („Presidente de la Nación Argentina“, „Poder Ejecutivo Nacional“) ist Staatsoberhaupt und
Regierungschef in Person und hat eine starke Stellung, unter anderem die Möglichkeit per Dekret zu regieren. Er wird
gemeinsam mit dem Vizepräsidenten, der ihn bei Abwesenheit vertritt, alle vier Jahre (bis 1995: alle sechs Jahre) in zwei
Wahlgängen direkt gewählt. Um in der ersten Runde zu gewinnen, muss der siegreiche Kandidat 45 oder mehr Prozent der
gültigen Stimmen erreichen oder bei einem Wert zwischen 40 und 45 Prozent zehn Prozentpunkte Vorsprung vor dem
Zweitplatzierten aufweisen. In allen anderen Fällen gibt es eine Stichwahl. Verzichtet einer der beiden erfolgreichsten
Kandidaten in der ersten Runde auf die Teilnahme in der Stichwahl (zuletzt 2003), gilt der andere Kandidat als Sieger, der
Drittplatzierte rückt also in diesem Fall nicht nach. Eine Präsidentschaft ist höchstens während zwei aufeinander folgenden
Perioden möglich, eine erneute Kandidatur ist aber nach einer Pause von vier Jahren wieder erlaubt. Der Präsident muss unter
anderem argentinischer Staatsbürger sein und musste bis zur Verfassungsreform 1994 dem römisch-katholischen Glauben
angehören.
Die Legislative (Überbegriff: Congreso, Kongress, bestehend aus Abgeordnetenkammer und Senat) wird meist in allen
Provinzen zu anderen Zeitpunkten gewählt.
Die Anzahl der Abgeordneten der Abgeordnetenkammer wird per Verhältniswahlrecht ermittelt und ist nach einem
bestimmten Schlüssel auf die Provinzen verteilt, sie beläuft sich auf etwa einen Abgeordneten pro 152.000 Einwohner. Die
Abgeordneten werden für vier Jahre gewählt, allerdings jeweils die Hälfte der Abgeordneten alle zwei Jahre. Die Anzahl der
Senatoren beträgt drei je Provinz und drei für die autonome Stadt Buenos Aires. Der Senat wird im Gegensatz zur
Abgeordnetenkammer nach einem Sonderfall des Mehrheitswahlrechts gewählt; zwei Senatorensitze erhält die Partei mit den
meisten Stimmen, einen Sitz die Partei mit den zweitmeisten Stimmen. Die Senatoren werden für einen Zeitraum von sechs
Jahren gewählt, alle zwei Jahre wird ein Drittel der Senatoren gewählt.
Alberto Fernández, seit 10.
Dezember 2019 Präsident
Argentiniens
Seit der Wirtschaftskrise ist die Debatte um eine politische Reform aufgekommen, da das heutige System vor allem für die
Wähler sehr undurchsichtig ist und sowohl Personenkult als auch Korruption begünstigt.
So werden beispielsweise die Wahlen zum Senat und dem Repräsentantenhaus meist gemeinsam mit Bürgermeisterwahlen
durchgeführt, was aufgrund der so genannten Listas Sábanas zu Verzerrungen führt. Das liegt an der Tatsache, dass in
Argentinien keine Kreuze auf Stimmzettel gemacht werden, sondern jede Partei ihren eigenen Stimmzettel (Lista Sábana) hat
und man seine Stimme durch die richtige Auswahl des Stimmzettels abgibt. Man kann aber bei vielen gleichzeitigen Wahlen die
Stimmen aufteilen. In diesem Falle muss man, wenn man Kandidaten verschiedener Parteien wählen möchte, die Stimmzettel
auseinander schneiden und nur die entsprechenden Abschnitte in die Urne werfen. Von dieser Möglichkeit machen jedoch nur
wenige Wähler Gebrauch, was bei Häufung von Wahlen am selben Tag zu Verzerrungen führt. Listas Sábanas (deutsch etwa:
Betttuch(große)-Listen) heißen die Stimmzettel, weil sie oft sehr groß sind.
Der Präsidentenpalast, die Casa
Rosada, auf der Plaza de Mayo in
Buenos Aires
Die jeweiligen Mehrheitsverhältnisse in der Legislative werden ebenfalls kaum publik gemacht, was auch daran liegt, dass die Zusammensetzung sich fast jedes
Jahr ändert.
Politische Indizes
Von Nichtregierungsorganisationen herausgegebene politische Indizes
Name des Index
Fragile States Index
Indexwert
Weltweiter Rang
50,1 von 120
137 von 179
6,81 von 10
50 von 167
Freedom in the World Index
84 von 100
—
Rangliste der Pressefreiheit
28,99 von 100
69 von 180
38 von 100
96 von 180
Demokratieindex
Korruptionswahrnehmungsindex (CPI)
Interpretationshilfe
Stabilität des Landes: stabil
0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend
Unvollständige Demokratie
0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie
Freiheitsstatus: frei
0 = unfrei / 100 = frei
Erkennbare Probleme für die Pressefreiheit
0 = gute Lage / 100 = sehr ernste Lage
0 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber
Jahr
2021[57]
2021[58]
2022[59]
2021[60]
2021[61]
Parteien
Die Parteienlandschaft Argentiniens ist durch starke Zersplitterung und Unstetigkeit gekennzeichnet. Besonders die zweite
Hälfte der 1990er Jahre bis zur Argentinien-Krise markierten eine deutliche Zäsur, nach ihr entstanden zahlreiche neue
Gruppierungen, zum Teil aus Abspaltungen der traditionellen Parteien.
Eine der größten Parteien ist heute die aus der peronistischen Bewegung hervorgegangene PJ (Partido Justicialista, auf
Deutsch meist: peronistische Partei genannt), die etwa 50 % des Wählerpotenzials auf landesweiter Ebene ballt. Dahinter folgt
mit heute weitem Abstand die UCR (Unión Cívica Radical), die zwischen 1945 und 2003 faktisch ein Zweiparteiensystem mit
der PJ gebildet hatte und mehrmals an der Regierung beteiligt war. Von 2015 bis 2019 stellte die Propuesta Republicana (meist
als PRO bezeichnet) mit Mauricio Macri den Präsidenten. Die Propuesta Republicana wird als konservativ-liberal eingeschätzt.
Das Kongressgebäude in Buenos
Aires
Die nach der Argentinien-Krise gegründeten Parteien ARI (sozialdemokratisch), Propuesta Republicana (konservativ-liberal)
sowie die älteste Linkspartei Partido Socialista sind regional von großer Bedeutung und gehen auf Landesebene vielfache
Allianzen ein, die zum Teil auch Teile von PJ und UCR integrieren. Weiterhin gibt es zahlreiche mitgliederstarke Regionalparteien, die in ihren jeweiligen
Provinzen dominante Stellungen einnehmen und ebenfalls wechselnd mit den landesweit aktiven Parteien koalieren. Das europäische Rechts-Links-Schema lässt
sich in Argentinien daher nicht eindeutig auf bestimmte Parteien anwenden, da viele von ihnen häufig ihre Ausrichtung ändern. Einige Parteien, die in den 1990er
Jahren zeitweise Erfolge verbuchen konnten, etwa die liberale Acción por la República und die sozialdemokratische Frente Grande, die zwischen 1999 und 2001 in
der Koalition Frente País Solidario an der Regierung beteiligt war, sind heute nur noch von lokaler Bedeutung.
Seit Ende der 1990er Jahre finden wesentliche Debatten zwischen den Flügeln des PJ statt, die ideologisch sehr verschieden sind. Die Flügel werden meist mit dem
Namen ihrer führenden Persönlichkeit bezeichnet. Der zwischen 2003 und 2015 herrschende Kirchnerismo (ausgehend von Néstor und Cristina Kirchner) ist
sozialdemokratisch orientiert, während der in den 1990er Jahren dominierende Menemismo wirtschaftsliberal eingestellt war. Ein weiterer Flügel war lange Zeit
der in der Provinz Buenos Aires regierende, ursprünglich mit dem Kirchnerismus alliierte Duhaldismo, wobei nach der Machtergreifung Kirchners durch
Differenzen insbesondere im Verhältnis mit Carlos Menem die Allianz der beiden Blöcke zerbrach und der Duhaldismo insgesamt an Bedeutung verlor. Mit der
Präsidentschaft Macris 2015 bis 2019 trat die PJ wieder etwas geeinter auf.
Bei den Parteien mit extremeren Orientierungen haben bei der Linken diverse kommunistische Parteien (Partido Comunista Revolucionario, Partido Obrero,
Izquierda Unida und Movimiento Socialista de los Trabajadores) eine gewisse Bedeutung. Im Fall der Rechten trifft das nur auf die rechtskonservativnationalistische Partido del Campo Popular zu (aus dem MODIN hervorgegangen), die als Sammelbewegung für Nostalgiker der Militärdiktatur zwischen 1976 und
1983 gilt.
Außenpolitik
Der argentinische Präsident Mauricio Macri hatte gleich zu Beginn seiner Amtsperiode im Dezember 2015 erklärt, gute Beziehungen zu allen Ländern anstreben zu
wollen. Sichtbar setzte er dabei auf die Wiederbelebung der Beziehungen zu Europa und den USA und eine Rückführung Argentiniens auf die Weltbühne. Hierzu
zählte auch die schnelle Lösung des Konflikts mit den Hedgefonds in den USA im April 2016, durch die die Rückkehr des Landes auf die internationalen
Finanzmärkte erzielt wurde. Priorität genießt für die Macri-Regierung ferner das Verhältnis zu den Ländern der Region, insbesondere zu Brasilien. Die Verfolgung
des auf die Falklandinseln/Malwinen erhobenen Souveränitätsanspruchs bleibt von der Verfassung vorgegebenes Ziel argentinischer Außenpolitik, soll allerdings
einer Zusammenarbeit mit Großbritannien in anderen Fragen nicht im Wege stehen.
Die Beziehungen zu den Nachbarn in der Region, insbesondere zu Brasilien, Chile und Uruguay sowie Fragen der regionalen Zusammenarbeit – vor allem in
Mercosur und UNASUR – gehören zu den klassischen außenpolitischen Prioritäten Argentiniens.
Argentinien ist Mitglied in der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) sowie in der im Dezember 2011 gegründeten Gemeinschaft der Lateinamerikanischen
und Karibischen Staaten (CELAC), deren Mitglieder alle 33 amerikanischen Staaten mit Ausnahme der USA und Kanadas sind.
Argentinien steht seit 1998 auf der Liste der Major non-NATO ally und gehört damit zu den engsten diplomatischen und strategischen Partnern der USA außerhalb
der NATO. Unter den sozialistischen Regierungen litten die Beziehungen mit den USA allerdings erheblich. Für das Verhältnis zu den USA hat die argentinische
Regierung eine deutliche Belebung angekündigt, die USA haben die ersten wirtschafts- und außenpolitischen Schritte Argentiniens durch erste Gesten honoriert.
Der ehemalige US-Präsident Obama besuchte im März 2016 Argentinien, die bilateralen Beziehungen gewannen deutlich an Dynamik. Wie sich das Verhältnis zu
den USA unter der neuen Trump-Regierung entwickeln wird, ist noch offen.
Mit Blick auf die angestrebte Handelsdiversifizierung hat Argentinien seine Beziehungen zu China, Indien und Russland verstärkt. China ist nach Brasilien
inzwischen der zweitwichtigste Handelspartner Argentiniens.
Argentinien gehört den G20 an und ist aktives Mitglied der Vereinten Nationen (Truppensteller im Rahmen der VN-Mission MINUSTAH in Haiti). Es war 2013–
2015 im UN-Menschenrechtsrat und 2013/2014 als nichtständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat vertreten.[62]
Siehe auch: Mitgliedschaft Argentiniens in internationalen Organisationen
Militär und Verteidigung
Das argentinische Militär hat in der Geschichte des Landes immer wieder eine dominierende Rolle gespielt. Besonders in der Zeit zwischen 1955 (Putsch gegen
Juan Perón) und 1973 (Rückkehr und zweite Präsidentschaft Peróns) und in der Zeit zwischen 1974 (Tod Peróns) und 1983 (Niederlage im Falklandkrieg und
Redemokratisierung) war Argentinien vom Militär direkt oder indirekt geprägt. (Siehe auch: Geschichte Argentiniens)
Unter den Präsidentschaften Raúl Alfonsíns (1983–1989) und Carlos Menems (1989–1999) wurde der Versuch unternommen,
den Einfluss des Militärs zu schwächen und 1994 wurde die Wehrpflicht abgeschafft. 1999 betrugen die Ausgaben für die
Verteidigung nur noch 62 % der Ausgaben von 1983; im gleichen Zeitraum sind die Staatsausgaben allgemein auf 152 % der
Ausgaben von 1983 angestiegen.[63] Im Jahr 2003 wurden die Amnestiegesetze für Verbrechen der Militärdiktatur (1976–
1983) abgeschafft.[64]
Die argentinischen Streitkräfte, Fuerzas Armadas de la República Argentina, hatten 2004 eine Personalstärke (Soldaten und
Verwaltung) von insgesamt etwa 102.300 Personen (Heer: 50.900 Personen (41.400 Soldaten), Marine: 26.600 Personen
(17.200 Soldaten), Luftwaffe: 23.600 Personen (13.200 Soldaten), Verteidigungsministerium und Generalstab: 1200
Personen).
Argentinien gab 2017 knapp 0,9 Prozent seiner Wirtschaftsleistung oder 5,7 Mrd. US-Dollar für seine Streitkräfte aus.[65]
Das Denkmal für die Gefallenen des
Falklandkrieges an der Plaza San
Martín in Buenos Aires
Bildungswesen
In Argentinien herrscht Schulpflicht von zehn Jahren. Es gibt neben den staatlichen Schulen auch eine hohe Zahl von privaten
Schulen. Das Schulsystem ist in drei Stufen eingeteilt: Inicial (Vorschule; in der Regel ein Jahr), Primaria (in der Regel ab
sechs Jahren mit zwei Grundstufen: EGB1 und EGB2; insgesamt sechs Schuljahre) und Secundaria (Sekundärstufe; drei Jahre
EGB 3 bis einschließlich zur 9. Klasse und die anschließende dreijährige Polimodalstufe).
Laut der Volkszählung des Jahres 2005 waren etwa 2,8 % der Bevölkerung über 15 Jahren Analphabeten.[33] Dabei waren
starke regionale Disparitäten zu beobachten: in Tierra de Fuego im Süden lag die Rate bei 0,73 %, im Norden des Landes wie
etwa in der Provinz Chaco bei 8,96 %.[66] Im Jahr 2015 war die Analphabetismusquote auf 1,9 % gesunken, wobei der Wert für
Männer und Frauen nahezu gleich niedrig war.[67]
Der argentinische Zerstörer
Almirante Brown (D 10) im Oktober
2005
Von allen Argentiniern, die über 20 Jahre alt sind, haben 88 % die Schule besucht. Etwa 14 % haben die Primaria nicht abgeschlossen, circa 29 % haben eine
abgeschlossene Primaria, ungefähr 14 % haben die Secundaria nicht abgeschlossen, etwa 16 % haben eine abgeschlossene Secundaria, circa 5 % einen höheren
nicht-universitären Abschluss und etwa 5 % einen Universitätsabschluss. Das heißt, etwa 73 % der Bevölkerung haben mindestens die Primaria abgeschlossen,
circa 30 % mindestens die Secundaria und nur etwa 10 % haben einen weiterführenden Abschluss.[33]
Schulsystem
Im Jahre 1995 wurde das Schulsystem in vielen Provinzen reformiert: Die ersten neun Jahre der Schulzeit werden seitdem als EGB (Educación General Básica)
bezeichnet, die in mehrere Richtungen aufgeteilte weiterführende Schule stattdessen als 'Polimodal'. Dieses System wurde mit geringen Abweichungen in fast allen
argentinischen Provinzen eingeführt; die Bezeichnungen variieren jedoch, so heißt beispielsweise in der Provinz Córdoba der EGB CBU (Ciclo Básico Unitario).
2005/2006 wurde diese Reform in einigen Provinzen, z. B. in Buenos Aires, teilweise überarbeitet und wieder ans alte System angenähert. Es gibt eine Vielzahl
von verschiedenen Schulabschlüssen (naturwissenschaftlich, sozialwissenschaftlich, technisch und wirtschaftlich orientiert), einige sind berufsbefähigende
Techniker-Titel. Die Regierung Kirchner hat die Förderung der technischen Schulen von 5 auf 15 Millionen Pesos erhöht und sieht für 2006 eine Erhöhung auf
insgesamt 260 Millionen Pesos vor.[68] Die Förderung versucht seit 2003, die erheblichen Schwierigkeiten argentinischer Unternehmen, technisch qualifiziertes
Personal zu rekrutieren, zu beheben.
Zum Besuch der Hochschulen berechtigen alle im Rahmen des Polimodal erlangten Abschlüsse, auch wenn der Studiengang nicht mit der Ausrichtung des
Polimodals übereinstimmt.
In der ersten PISA-Studie 2003 schnitt Argentinien bei einer inoffiziellen nachträglichen Erweiterung der Studie (offiziell nahm es nicht teil), verglichen mit
anderen lateinamerikanischen Staaten, bei weitem am besten ab. Bei der ersten offiziellen Teilnahme 2006 fiel es in nahezu allen Disziplinen hinter Uruguay,
Chile und Mexiko, im Leseverständnis auch hinter Brasilien und Kolumbien zurück, wenn auch meist nur mit geringem Punkteabstand.[69] Bei der PISA-Studie
2015 belegte Argentinien in allen Teilbewertungen Plätze zwischen Rang 36 und 43. In der Gesamtwertung lag es auf Rang 40, die höchste Platzierung aller
lateinamerikanischen Staaten.
Es gibt ein starkes Gefälle in der Qualität der Schulbildung zwischen Großstädten und ländlichen Regionen einerseits und zwischen Privatschulen und vielen
staatlichen Schulen sowie sozialen Klassen und Milieus andererseits. Durch kontinuierliche interne Qualitäts-Tests seit Ende der 1990er Jahre versucht die Politik,
dieses Problem in den Griff zu bekommen. Bei diesen Tests kam eine Bandbreite von durchschnittlich 30 % bis 80 % der möglichen Punktzahl heraus, wobei die
schlechtesten Ergebnisse von Schulen in ländlichen Gegenden, die besten dagegen in den Privatschulen der Großstädte sowie in den so genannten Colegios
Universitarios (von Universitäten abhängige Staatsschulen) erzielt wurden.
Universitäten
Argentinien hat eine Vielzahl von staatlichen und privaten Universitäten. Zahlreiche private Universitäten haben in der
Regierungszeit des neoliberalen Peronisten Menem ihre Pforten geöffnet. Das 1958 in Kraft getretene Gesetz zur Finanzierung
der privaten Universitäten sieht ein Verbot finanzieller Unterstützung vor, erlaubt aber seit den 1990er Jahren unter Menem
eine gezielte Förderung einzelner Forschungsprojekte. In der politikkritischen Zeitschrift „Caras y Caretas“ erschien im Mai
2006 ein Artikel, der vor der wachsenden Nähe einiger privater Bildungseinrichtungen zu orthodoxen religiösen Institutionen
warnt, wie z. B. der Universidad Austral zum Opus Dei.[70]
Die älteste Universität ist die Universität von Córdoba, die 1613 gegründet wurde und heute die zweitgrößte des Landes ist (ca.
120.000 Studenten). Die größte Universität ist dagegen die Universität von Buenos Aires (UBA), die 1821 gegründet wurde und
etwa 400.000 Studenten hat.
Die juristische Fakultät der UBA
Bibliothekswesen
Das Bibliothekswesen in Argentinien ist vielgestaltig. So entstanden gegen Ende des 19. Jahrhunderts die ersten privat finanzierten Bibliotecas populares
(Volksbibliotheken). Sie werden heute von der Comisión Nacional Protectora de Bibliotecas Populares gefördert. Diese organisiert auch
Weiterbildungsveranstaltungen für das Bibliothekspersonal. Seit 1977 gibt es die Confederación Argentina de Bibliotecas Populares. Ihre Mitglieder sind zumeist
keine Bibliothekare, sondern Politiker. Daneben existieren 19 Federaciones Provinciales.
Seit 1927 entstanden die bibliotecas públicas municipales (Öffentliche Stadtbibliotheken), die heute fast ausschließlich in Buenos Aires existieren. Seit 1944
untersteht diese der Secretaría de Cultura de la Municipalidad de la Ciudad de Buenos Aires. Derzeit existieren in Buenos Aires 23 Stadtbibliotheken und 3
Bücherbusse, deren größte Benutzergruppe Schüler sind.
Die 1963 gegründete Junta de Bibliotecas Universitarias Argentinas (JUBIUA) vertritt die Interessen der staatlichen
Universitätsbibliotheken gegenüber der Regierung und erarbeitet gemeinsame Zielvorgaben. Die privaten
Universitätsbibliotheken verfügen nicht über eine institutionalisierte Zusammenarbeit.
Von den Schulen verfügen nur wenige über eigene Bibliotheken, die durch Buch- und Sachspenden sowie ehrenamtliche
Tätigkeit der Eltern der Schüler finanziert werden. Derzeit wird ein Konzept zum Aufbau eines nationalen
Schulbibliothekssystems erarbeitet.
Die Biblioteca Nacional (Nationalbibliothek der Republik Argentinien) wurde 1810 unter dem Namen Biblioteca pública de
Buenos Aires gegründet. Seit 1884 ist sie die Nationalbibliothek. 1933 erhielt sie das Pflichtexemplarrecht. Ihr Buchbestand
wird auf 800.000 bis 2,5 Millionen Bände geschätzt. Die Biblioteca del Congreso de la Nación (Parlamentsbibliothek) entstand
1859. Die Bibliothek ist Depotbibliothek internationaler Organisationen und besitzt schätzungsweise 1,5 Millionen
Bestandseinheiten.
Die argentinische Nationalbibliothek
Politische Gliederung
Provinzen
Die Provinzen (spanisch provincias, Einzahl: provincia) sind die Gliedstaaten des argentinischen Bundesstaates. Sie haben
jeweils eine eigene Provinzverfassung, eine Provinzregierung unter Leitung eines direkt gewählten Gouverneurs (gobernador)
und ein Parlament. Die Provinzen sind wiederum administrativ in Departamentos untergliedert. Ausnahme ist hier die Provinz
Buenos Aires, die in Partidos untergliedert ist.
Es gibt 23 Provinzen und die autonome Stadt Buenos Aires, siehe Liste der Provinzen Argentiniens.
Regionen
Ab Ende der 1980er-Jahre haben sich die Provinzen Argentiniens mit Ausnahme der Provinz Buenos Aires zu Regionen
zusammengeschlossen, mit dem Ziel, die Wirtschafts-, Infrastruktur- und Entwicklungspolitik untereinander abzustimmen
und Gegengewichte zur dominierenden Stellung des Großraums Buenos Aires zu bilden. Diese Regionen sind allerdings bisher
keine offiziellen Gliedstaaten, sondern reine Interessengemeinschaften, sie haben also keinerlei offizielle politische Organe. Der
Grad der Kooperation ist unterschiedlich.
1. Die Región Centro besteht aus den Provinzen Córdoba, Entre Ríos und Santa Fe und weist den höchsten Integrationsgrad
auf. Die Interessengemeinschaft wurde schon 1973 als Ziel anvisiert, aber erst 1998 umgesetzt. Seit 2004 bestehen als
offizielle Institutionen der Gouverneursrat (Junta de Gobernadores) und das Exekutivkomitee (Comité Ejecutivo).
2. Die Región del Nuevo Cuyo besteht aus den Provinzen Mendoza, San Juan, La Rioja und San Luis. Sie weist nur einen
geringen Integrationsgrad auf und besteht seit 1988. Auch sie hat als Institutionen einen Gouverneursrat und ein
Exekutivkomitee, die jedoch kaum praktische Bedeutung haben.
3. Einen Sonderfall nimmt die Región del Norte Grande Argentino ein. Diese integriert die zwei traditionellen Regionen
Nordost- (Provinzen Chaco, Corrientes, Formosa und Misiones) und Nordwestargentinien (Catamarca, Jujuy, Salta,
Santiago del Estero und Tucumán). Sie existiert seit 1999 und hat bereits zahlreiche Projekte verwirklicht, obwohl der
Regionalvertrag noch von drei Provinzen ratifiziert werden muss.[71] Aus traditionellen Gründen ist aber die Einteilung in
Nordwesten und Nordosten nach wie vor für viele Statistiken ausschlaggebend.
4. Schließlich besteht die Región Patagónica aus den Provinzen Chubut, La Pampa, Neuquén, Río Negro, Santa Cruz und
Tierra del Fuego. Sie wurde 1996 gegründet und hat einen hohen Kooperationsgrad. So entsenden die Provinzparlamente
Vertreter in ein gemeinsames Parlament, das Parlamento Patagónico, das schon seit 1991 besteht, als die Region offiziell
noch nicht gegründet worden war.[72]
Die Provinzen Argentiniens
Menschenrechte
Frauenrechte
Im Dezember 2020 wurden Schwangerschaftsabbrüche in den ersten 14 Wochen für straffrei erklärt. Ab der 15. Woche darf nur
im Falle einer Vergewaltigung und wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist, abgetrieben werden. Gleichzeitig wies Amnesty
International im Jahresreport (2020) auf zahlreiche Menschenrechtsverstöße in Argentinien hin:[73] Die Corona-Pandemie
habe die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern verschärft: Frauen verrichteten 75 Prozent der unbezahlten Haus- und
Pflegearbeit. Bis November 2020 nahm die Gewalt gegen Frauen und Mädchen um 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Es
wurden im Jahr 2020 298 Femizide verübt.
Die Regionen Argentiniens
Rechte indigener Bevölkerungsgruppen
Die Landrechte indigener Gemeinschaften werden nicht anerkannt bzw. umgesetzt (Stand 2020), obwohl ihr Recht auf die angestammten Territorien in der
Verfassung verankert ist. Die Gemeinschaften waren Gewalt und unzureichender Versorgung mit Essen und Trinken ausgesetzt.[73]
Polizeigewalt
Im Amnesty-International-Bericht von 2020 moniert die Organisation „exzessive Gewaltanwendung durch Polizisten“ sowie Fälle von Verschwindenlassen, die
staatlicherseits nicht ausreichend aufgeklärt werden.[73]
Infrastruktur
Große Städte
Buenos Aires, dessen Ballungsraum 2017 etwa 14,9 Millionen Einwohner umfasst, ist politische Hauptstadt und
wirtschaftliches Zentrum Argentiniens. Es ist umgeben von einer Reihe von selbstständigen Vorstädten, die zum Teil reine
Schlafstädte sind, zum Teil aber auch selbst über Produktionsstätten verfügen. Córdoba, mit 1,6 Mio. Einwohnern die
zweitgrößte Stadt des Landes, verfügt über größere Produktionsstätten und beherbergt die älteste Universität des Landes
Universidad Nacional de Córdoba. Rosario in der Provinz Santa Fe (1,3 Mio. Einwohner) ist der zweitgrößte Hafen des Landes
und ein Industrie- und Handelszentrum. Mendoza (1 Mio. Einwohner) ist vor allem für seinen Wein- und Obstanbau bekannt,
dient aber auch als Brückenkopf für den Handel mit Santiago de Chile. San Miguel de Tucumán (883.000 Einwohner) ist die
Geburtsstätte der Unabhängigkeit und wurde durch die intensive Landwirtschaft, insbesondere den Zuckerrohranbau,
wirtschaftlich und kulturell bedeutsam, litt aber in den letzten Jahrzehnten unter der Krise in diesem Wirtschaftssektor und ist
heute eine der Städte mit der größten Armutsquote des Landes. Die Universitäten in dieser Stadt haben allerdings
überregionale Bedeutung und werden z. B. von Studenten aus Bolivien besucht.
Blick über Buenos Aires
Siehe auch: Liste der Städte in Argentinien
Verkehrsnetze
Im Logistics Performance Index, der von der Weltbank erstellt wird und die Qualität der Infrastruktur misst, belegte Argentinien 2018 den 61. Platz unter 160
Ländern. Von allen Länder in Lateinamerika belegt Argentinien einen der besseren Plätze.[74]
Schienenverkehr
→ Hauptartikel: Schienenverkehr in Argentinien
Das Eisenbahnsystem in Argentinien hat am 29. August 1857 mit der ersten Fahrt eines Zuges seinen Anfang genommen. Im
Laufe der Zeit wurde das Schienennetz hauptsächlich von englischen Unternehmen relativ zügig ausgebaut und wurde zu
Logo der ehemaligen argentinischen
einem Schlüssel für die Entwicklung des Landes. In den 1930er Jahren verfügte das Land mit 43.000 Kilometer Schiene über
Eisenbahngesellschaft
ein größeres Netz als die meisten Länder Europas. Das Eisenbahnsystem bestand aus mehreren unabhängigen privaten
Unternehmen, die 1946 von Präsident Perón verstaatlicht wurden. Die Ende der 1950er Jahre hinzugezogenen USamerikanischen Berater legten die Priorität auf den Straßenverkehr, so dass Bahnstrecken in großem Umfang stillgelegt
wurden. Die Staatsbahn wurde 1992 von Carlos Menem wieder privatisiert, was zur Folge hatte, dass der Fahrgastbetrieb noch
mehr reduziert wurde, die Eisenbahnergewerkschaft zerschlagen wurde, 50.000 Menschen arbeitslos wurden, ganze
Landstriche verödeten und die Korruption im Eisenbahngeschäft stark zunahm.[75] Heute hat das argentinische Schienennetz
eine Länge von etwa 28.300 Kilometern in drei verschiedenen Spurweiten. Zwei Eisenbahnstrecken verbinden Argentinien mit
Chile, weitere Strecken haben Verbindung mit Bolivien, Paraguay, Uruguay und Brasilien. Allerdings werden immer noch
Strecken stillgelegt oder verfallen und werden nicht wieder instand gesetzt. Der Personentransport per Eisenbahn spielt
generell nur noch im Großraum Buenos Aires für die Pendler eine Rolle. Bahnfernverbindungen gibt es noch bzw. wieder von
Buenos Aires nach Córdoba, Mar del Plata, San Miguel de Tucumán, Santa Fe und nach Posadas. Die Züge benötigen für die
SOFSE-CNR-CKD8-Lokomotive mit
gleiche Strecke jedoch wesentlich länger als Fernreisebusse und haben einen sehr eingeschränkten Fahrplan (z. B. Buenos
Waggons vor dem Bahnhof von Mar
Aires, Bahnhof Retiro – Córdoba zwei Fahrten pro Woche). Die Regierung unter Néstor Kirchner hatte 2006 einen „Megaplan
del Plata
Eisenbahn“ aufgestellt, worin auch eine 710 km lange, mit bis zu 320 km/h betriebene Hochgeschwindigkeitsstrecke Cobra
zwischen Buenos Aires und Córdoba für 2011 geplant war.[76] Die infolge dieses Planes reaktivierten Strecken mussten jedoch
aufgrund technischer Defizite der Schienen oder des rollenden Materials oft gleich wieder stillgelegt werden. Touristisch gesehen gibt es einige interessante Züge,
z. B. den Tren a las Nubes in der Provinz Salta, La Trochita – die einzige dampfbetriebene Schmalspurbahn Argentiniens, die zwischen Esquel und Nahuel Pan
verkehrt – sowie den Tren del Fin del Mundo in der Provinz Tierra del Fuego.
Straßenverkehr
→ Hauptartikel: Liste der Fernstraßen in Argentinien
Die Rolle der Eisenbahn für den Personentransport wurde weitestgehend von modernen, klimatisierten Reisebussen übernommen. Es kann praktisch jeder Punkt
des Landes mit dem Reisebus erreicht werden, und so sind die Busbahnhöfe heute neben den Flughäfen die meistgenutzten Infrastruktureinrichtungen. Der
bedeutendste Busbahnhof Argentiniens ist Retiro in Buenos Aires. Von dort gibt es Busverbindungen in das ganze Land. Weitere stark frequentierte Busbahnhöfe
und Drehkreuze finden sich in Córdoba (etwa 10 Stunden Reisezeit von Buenos Aires) und Mendoza (etwa 14–15 Stunden Reisezeit von Buenos Aires). Die längste
Direktverbindung besteht zwischen San Salvador de Jujuy und Río Gallegos (3430 km, fahrplanmäßig 55 Stunden Fahrzeit), von wo aus man weiter nach Ushuaia
fahren kann.
Das Straßennetz hat eine Gesamtlänge von etwa 215.000 km und verteilt sich auf National-, Provinz- und Gemeindestraßen. Die Qualität der Straßen variiert
stark. Die großen Wirtschaftszentren sind mit asphaltierten und zum Teil gut ausgebauten Straßen verbunden, die meist über Mautgebühren von privaten
Unternehmen gebaut und instand gehalten werden. In den Ballungszentren und auf einigen Hauptverbindungen existieren einige mehrspurige Autobahnen
(autopistas) und Schnellstraßen (autovías), die meist als reguläre National- und Provinzstraßen ausgeschildert sind. Die meisten Fernstraßen sind jedoch
zweispurig und durch den Schwerlastverkehr oft stark belastet. In abgelegenen Gebieten sind häufig nur Schotter- und Erdpisten vorhanden. Da die Eisenbahn im
Personenverkehr keine Rolle mehr spielt und dieser fast ausschließlich über die Straße abgewickelt wird, gibt es pro Jahr fast 10.000 Verkehrstote, was
hochgerechnet auf die Einwohnerzahl eine höhere Zahl als in Indien ist.[75]
Bekannteste touristische Strecke ist die Ruta Nacional 40 zwischen Cabo Vírgenes an der Südspitze des Festlandes (Provinz Santa Cruz) und La Quiaca, die das
gesamte Land von Nord nach Süd durchquert.
Flugverkehr
Die nationale Fluggesellschaft Aerolíneas Argentinas wurde 1990 privatisiert und 2008 wieder verstaatlicht. Im Inlandsverkehr hat Aerolíneas einen hohen
Marktanteil; seit 2018 sind auch mehrere einheimische Billigfluggesellschaften primär im Inland aktiv. Die zu den argentinischen Luftstreitkräften gehörende
Líneas Aéreas del Estado (LADE) verbindet kleinere Städte in Patagonien.
Aufgrund der großen Entfernungen verfügt fast jede größere Stadt in Argentinien über einen Flughafen. Die Hauptstadt Buenos
Aires selbst besitzt zwei Passagier-Flughäfen: Internationale Flüge, insbesondere alle Langstreckenverbindungen, werden
überwiegend am Flughafen Ezeiza (EZE) abgewickelt. Darüber hinaus gibt es den Stadtflughafen Aeroparque Jorge Newbery
(AEP), der überwiegend für Inlandsflüge, aber auch für kürzere internationale Strecken, genutzt wird.
Siehe auch: Liste der Flughäfen in Argentinien
Schiffsverkehr
Ungefähr 3100 km der Wasserwege sind schiffbar. Der Río de la Plata mit seinen Oberläufen Río Paraná und Río Uruguay ist
der wichtigste Wasserweg. Über diese Flüsse wird auch ein Großteil der landwirtschaftlichen Exporte Argentiniens
transportiert, die meist in der Region um Rosario auf hochseefähige Schüttgutfrachter verladen werden.
Boeing 737 der Aerolíneas
Argentinas
Energiewirtschaft
Erdgas und Erdöl
Argentinien besitzt Vorkommen an Erdgas, die Stand 2017 beim 6,5-fachen des jährlichen Verbrauchs lagen.[77] Gas wird zum Kochen und Heizen, aber auch
vermehrt als Kraftstoff für Pkw eingesetzt. Mehr und mehr spielt der Import von Erdgas, z. B. aus Bolivien, eine größere Rolle.[78]
Elektrizitätsversorgung
Siehe auch: Liste von Kraftwerken in Argentinien und Energiewende nach Staaten
Laut CIA lag Argentinien im Jahr 2016 bzgl. der installierten Leistung mit 38.350 MW an Stelle 27 und bzgl. der jährlichen Erzeugung mit 131,9 Mrd. kWh an
Stelle 30 in der Welt. Der Elektrifizierungsgrad lag 2013 bei 96,4 % (99,2 % in den Städten und 96 % in ländlichen Gebieten).[79] Laut der Comisión Nacional de
Energía Atómica (CNEA) betrug die installierte Leistung der Kraftwerke in Argentinien 37.652 MW, davon entfielen auf kalorische Kraftwerke 24.396 MW
(64,8 %), auf Wasserkraftwerke 11.265 MW (29,9 %) und auf Kernkraftwerke 1.755 MW (4,66 %).[80]
Auf der anderen Seite wird der Energiemix seit 1994 durch die Windenergie ergänzt, die in der Provinz Chubut in Patagonien mit ihrem besonders windigen Klima
bereits einen erheblichen Teil der Stromerzeugung übernimmt. Sie wird seit der zweiten Hälfte der 1990er Jahre gesetzlich gefördert und die Branche weist daher
derzeit ein hohes Wachstum auf. Argentinien gilt als eines der Länder mit dem höchsten Windkraftpotenzial der Erde, lag jedoch in der Nutzung dieser
Energieform 2006 nur auf dem dritten Platz in Lateinamerika hinter Mexiko und Brasilien. November 2015 kündigt China an, in Patagonien einen Windpark mit
200 MW Leistung zu errichten. Ende 2015 waren 187 MW Windkraft in Argentinien installiert, was 0,6 % Anteil an der Stromerzeugung entsprach.[81] Die
argentinische Regierung strebt an, bis 2025 6-7 GW Windenergieleistung zu installieren. Gerade in Patagonien herrschen exzellente Windbedingungen mit
niedrigen Turbulenzraten und Windgeschwindigkeiten von bis zu 12 m/s im Jahresschnitt.[82]
An der Nutzung der Kernenergie will das Land festhalten. Bereits seit 1974 ist ein deutscher Importreaktor am Standort Atucha im Betrieb. Der zweite
argentinische Reaktor am Standort Embalse, in Betrieb seit 1983, war ein Import aus Kanada. Seit 1981 befindet sich ein weiterer aus Deutschland importierter
Reaktor im Bau und ging 2014 als Atucha-2 in Betrieb. Der Bau eines vierten Reaktors wurde seit 2006 in Erwägung gezogen. Bewerber für die Ausschreibung
kamen aus Kanada, Frankreich, Russland, Japan, Südkorea, China und den USA. Eine entsprechende Anfrage erfolgte durch die argentinische Regierung. 2010
wurden Kooperationsverträge mit Russland und Südkorea unterzeichnet, wobei im Mai 2011 erstmals die Möglichkeit erwähnt wurde, zusammen mit der
russischen Gesellschaft Rosatom einen Reaktor zu errichten. Am 12. Juli 2014 unterzeichneten Staatspräsidentin Cristina Kirchner und Wladimir Putin eine
Vereinbarung über die russische Beteiligung am Projekt Atucha 3.[83] Bereits 2012 hatte Argentinien mit China eine Kooperation vereinbart zu Finanzierung und
Bau des Projekts Atucha 4.[84] Im Juni 2018 beschloss die argentinische Regierung unter Mauricio Macri, die Pläne zum Bau eines Reaktors Atucha 3 und Atucha
4 einzustellen.[85] Im Februar 2022 wurde bekannt, dass Argentinien mit der China National Nuclear Corporation einen Vertrag über den Bau eines weiteren
Reaktors mit einer Leistung von 1,2 GW (Atucha 3) abgeschlossen hat.[86]
Telekommunikation und Post
Die staatliche Telekommunikationsgesellschaft ENTEL wurde 1990 privatisiert und an zwei ausländische Unternehmen – Telefónica
(Spanien) und Telecom (Frankreich, heute in der Hand von Telecom Italia) – verkauft, die sich das Land aufteilten. Seitdem hat die Zahl der
Telefonanschlüsse je Einwohner rasant zugenommen, denn nach der Privatisierung betrug die Einrichtungsgebühr für einen
Telefonanschluss mit 100 US-$ nur noch ein Zehntel der früheren Gebühr, und auch die Wartezeit bis zum Anschluss hatte sich wesentlich
verringert. Im Jahr 2017 gab es etwa 10 Millionen Festnetzanschlüsse[87] und rund 90 % der Argentinier hatten ein Smartphone.[88] Die
Netzqualität und -abdeckung ist aber von Betreiber zu Betreiber sehr unterschiedlich. Im Jahr 2017 nutzten 74 Prozent der Einwohner
Argentiniens das Internet.[89]
Logo der
ehemaligen ENTEL
Auch der Postdienst wurde 1997 durch die Gesellschaft SOCMA privatisiert. In der Folge machte das Unternehmen (Correo Argentino) 250
Millionen Dollar schulden und wurde schließlich 2003 wieder verstaatlicht.[90] Neben Correo Argentino gibt es noch mehrere kleinere
Postdienste, z. B. OCA und Andreani.
Wirtschaft
→ Hauptartikel: Wirtschaft Argentiniens
Argentinien ist eine gelenkte Volkswirtschaft, die in mehreren Stufen seit den 1970er Jahren zunehmend dereguliert und privatisiert wurde. Unter Präsident
Néstor Kirchner jedoch wurde diese Tendenz umgekehrt.
Argentinien ist mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von rund 604 Milliarden US-Dollar (2015) die größte Volkswirtschaft des spanischsprachigen Südamerikas.
In Lateinamerika sind lediglich Brasilien und Mexiko wirtschaftlich bedeutender. Argentinien verfügt über eine im Regionalvergleich relativ gut entwickelte
Industrie; wichtigste Sektoren sind die Nahrungsmittelindustrie und die Automobilindustrie (u. a. Volkswagen und Daimler), die wesentliche Anteile der
Produktion nach Brasilien exportiert.
Die verarbeitende Industrie, Immobilien/Unternehmensdienstleistungen sowie der Handel tragen jeweils rund 10 % zum BIP bei. Der Beitrag der reinen Landund Forstwirtschaft zum BIP liegt bei knapp 5 %; allerdings wird geschätzt, dass ein Drittel der Arbeitsplätze direkt oder indirekt (zum Beispiel Transport,
Verpackung) im Zusammenhang mit der Agrarindustrie stehen. Auch bei den Exporten dominiert der Anteil der Nahrungsmittel (rund 45 %) deutlich vor
Auto(teile)-Exporten (um 10 %).[91]
International wird Argentinien oft zu den Schwellenländern gezählt. Nach dem von den Vereinten Nationen erhobenen Index
der menschlichen Entwicklung zählt es seit 2011 jedoch zu den sehr hoch entwickelten Staaten.[92] Es gehört unter den
unabhängigen südamerikanischen Staaten gemeinsam mit Chile und Uruguay (Südkegel) zur Spitzengruppe in Hinblick auf das
Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt (Kaufkraftparität). Die Einkommensungleichheit (Gini-Koeffizient) lag 2009 im weltweiten
Vergleich relativ hoch, aber noch unter dem Durchschnitt der lateinamerikanischen Staaten.[93]
Im Jahr 2014 befand sich die argentinische Wirtschaft trotz guter Rahmenbedingungen für Rohstoffexporte[94] auf einer
Langfristige Entwicklung des realen
Talfahrt mit massiver Abwertung des Peso.[95] Gleichzeitig stieg die Inflationsrate, die seit 2008 stets zwischen sechs und elf
Bruttoinlandsprodukts pro Kopf
[96]
Prozent gelegen hatte auf 24 % im Jahr 2014 und auf 34 % im Jahr 2018.
Im Global Competitiveness Index des WEF, der
(1800 - 2018)
die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes beurteilt, belegt Argentinien Platz 92 von 137 Ländern (Stand 2017–2018).[97] Im
Competitiveness-Report von 2020 wurden Argentinien im internationalen Vergleich Fortschritte bei einer progressiven
Besteuerung attestiert, jedoch bestehen demnach im Vergleich weiterhin kaum Regelungen gegen Monopolstellungen von Unternehmen und Probleme bei der
Infrastruktur und dem Berufsbildungssystem.[98]
Nach dem Regierungswechsel von 2015 kürzte die Regierung 2016 staatliche Ausgaben in größerem Umfang. 2017 lag die Inflationsrate bei 26 % und stieg bis
2019 weiter an, 2020 fiel sie von 54 auf 42 %.[96]
Bodenschätze
Wertvolle Mineralerze und Gesteine finden sich in Argentinien nur in kleineren Mengen, so etwa
Gold, Silber, Kupfer, Blei, Zink, Eisen, Zinn, Glimmer und Kalkstein. Wirtschaftlich bedeutender sind
die Erdöl- und Erdgas-Vorkommen im Nordwesten, Neuquén, der Gegend rund um die Bucht Golfo
San Jorge und vor der Küste.
Geschichte der Wirtschaftspolitik
Die argentinische Wirtschaft ist traditionell durch die Landwirtschaft geprägt. Bis in die 1950er Jahre
wurden fast ausschließlich Agrargüter exportiert. Erst danach setzte eine Industrialisierung
nennenswerten Umfanges ein. Die wirtschaftliche Entwicklung wurde jedoch von den verschiedenen
Regierungen nach unterschiedlichen, teilweise widersprüchlichen Vorgaben reglementiert. Es
entstand, vor allem unter dem Einfluss des Peronismus, ein breiter staatlich kontrollierter Sektor in
Industrie, Handel und Dienstleistung. Dennoch hat Argentinien das Wohlstandsniveau der 1950er
Jahre nie wieder erreicht. Die Korruption war und ist in Argentinien weit verbreitet.[99]
Argentinien ist unter den drei größten Stahlherstellern
Lateinamerikas, jedoch mit deutlichem Abstand hinter Brasilien
und Mexiko (Stand 2004)
Die 1976 unter der Politik der Militärdiktatur eingeleitete massive Staatsverschuldung fügte der
heimischen Wirtschaft schweren Schaden zu. Die Auslandsverschuldung stieg von unter 8 Mrd. US-Dollar im Jahr 1967 auf 160 Mrd. US-Dollar im Jahr 2001. Der
Peso Ley musste mehrfach abgewertet werden. Der Falklandkrieg geht möglicherweise auch auf die wirtschaftlichen Probleme unter der Militärdiktatur zurück.
Nach der Rückkehr zur Demokratie 1983 erwies sich die Hyperinflation als eines der größten wirtschaftlichen Probleme des Landes. Der 1989 gewählte Präsident
Carlos Menem führte daraufhin die 1:1-Bindung des argentinischen Peso an den US-Dollar ein. Dies führte fast schlagartig zu einem Ende der Inflation und zu
einem deutlichen wirtschaftlichen Aufschwung. Auf längere Sicht hatte sie aber zur Folge, dass argentinische Produkte auf dem Weltmarkt teurer und Importware
im Inland billiger wurden. Zahlreiche argentinische Produktionsbetriebe mussten schließen. Es kam zu einem schnell zunehmenden Ungleichgewicht zwischen
dem (offiziellen) Wechselkurs der Währung und ihrer inneren Werthaltigkeit. Kapitalflucht setzte ein, und das ohnehin hoch verschuldete Land musste immer
neue Kredite im Ausland aufnehmen, um alte Verbindlichkeiten bezahlen und Devisen für dringende Importe bereitstellen zu können. Gelegentlich wurden sogar
Staatsbedienstete nicht mehr mit Geld, sondern mit Schuldverschreibungen bezahlt, und Geschäftsleute wurden gesetzlich verpflichtet, derartige Papiere als
Zahlungsmittel anzunehmen. Anfangs wurde dies noch durch private Kapitalzuflüsse ausländischer Anleger überlagert, die sich in argentinische Unternehmen
einkauften, besonders im Zuge der von Menem eingeleiteten Privatisierung von Staatsbetrieben. Doch schließlich hatte die Verschuldung so weit zugenommen und
die Wirtschaftsleistung so weit abgenommen, dass Ende 2001 nach schweren Unruhen Präsident Fernando de la Rúa zurücktrat. Auslöser für die Unruhen war der
sogenannte Corralito, also das Einfrieren sämtlicher Bankguthaben.
Die folgende Regierung gab die Einstellung der Zahlungen auf Tilgung und Zinsen, also den
Staatsbankrott, bekannt. Wegen fehlender Unterstützung der Partei trat der übergangsweise
angetretene Präsident Adolfo Rodríguez Saá schon nach fünf Tagen wieder zurück. Es folgte
der Peronist Eduardo Duhalde, der im Januar 2002 den argentinischen Peso zunächst auf
1,40 ARS/US-Dollar abwertete, um ihn dann wenig später ganz freizugeben.
Der IWF versorgte nach einer langen Verhandlung Mitte 2002, mit politischer Unterstützung
der größten Industrienationen, Argentinien im Rahmen verschiedener Interimsabkommen mit
frischem Geld. Damit konnte die argentinische Wirtschaft bereits im Jahr 2003 ein
beachtliches Wachstum verzeichnen, vor allem weil nun Mittelabflüsse durch
Kreditrückzahlungen nicht mehr stattfanden und wegen des nun deutlich billigeren Peso (3,5
bis 4 Argentinische Peso je US-Dollar). Allerdings wurde im März 2004 die Rückzahlung einer
Rate von 3,1 Mrd. US-Dollar (etwa 2,5 Mrd. Euro) für einen im Rahmen der
Interimsabkommen gewährten IWF-Kredite fällig. Erst unmittelbar vor dem letztmöglichen
Termin wies die Regierung Kirchner die Zahlung an. Vorausgegangen war ein mehrwöchiger
Verhandlungspoker. Die argentinische Regierung wollte dabei erreichen, dass ein Bericht des
IWF über die Bemühungen des Landes im Hinblick auf die Wiedergewinnung wirtschaftlicher
Solidität möglichst positiv ausfiel. Dies galt als Voraussetzung für eine weitere
Kreditgewährung durch den IWF. Über die Behandlung der Forderungen von privaten
Gläubigern Argentiniens wurde bislang aber noch keine Einigung erzielt. Dies belastet
weiterhin die Handelsbeziehungen des Landes.
Wechselkurs des argentinischen Peso zum US-Dollar zwischen Dezember
2001 und Januar 2008
Im IWF war lange umstritten, ob Argentinien die Voraussetzungen für die weitere Vergabe von Krediten erfüllt. Die Auflage, in „gutem Glauben“ zu verhandeln,
hat die argentinische Regierung nach Ansicht der privaten Gläubiger nicht erfüllt. Stattdessen forderte Argentinien in den Verhandlungen zwischen 2002 und
2004 einen Kapitalschnitt, der auf 75 % Barwertverlust hinausläuft. Es liefen Klagen gegen Argentinien und den IWF vor dem Bundesverfassungsgericht mit dem
Ziel der vollständigen Rückzahlung des geliehenen Geldes, die teilweise noch nicht abgeschlossen sind. Eine deutsche Gläubigerorganisation ist die
Interessengemeinschaft Argentinien e. V.[100]
Anfang 2005 nahm die Regierung Verhandlungen mit den Inhabern argentinischer Staatspapiere zur Annahme eines Umschuldungsplanes auf. Dieser Plan
umfasste neben einem erheblichen Kapitalschnitt die zeitliche Streckung der Verbindlichkeiten sowie eine Reduzierung des Zinses. Dabei wurde ausschließlich mit
privaten Gläubigern und ihren Interessenvertretungen verhandelt. Hierbei war bislang bei inländischen Gläubigern eine deutliche Bereitschaft erkennbar, das
Umschuldungsangebot zu akzeptieren. Bei ausländischen Gläubigern stießen die Vorschläge jedoch zunächst auf harten Widerstand.
Der Umschuldungsplan wurde von etwas mehr als 76 % der privaten Gläubiger innerhalb der gesetzten Frist akzeptiert. Eine kurzzeitige Streitigkeit mit einem
Hedgefonds um 7 Milliarden Dollar verzögerte die Ausgabe der neuen Bonds allerdings um zwei Monate bis Ende Mai 2005.
Siehe auch: Argentinien-Krise
Wirtschaftswachstum
Die Tabelle des Wirtschaftswachstums Argentiniens zeigt den tiefen Einschnitt bei der argentinischen Wirtschaftskrise 2001/2002, der zeitlich nach der
mexikanischen Tequila-, der Asien- und der Brasilienkrise stattfand.
Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), real (1998–2020)
in % gegenüber dem Vorjahr
Jahr
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
202
Veränderung
in % gg. Vj.
3,8
−3,4
−0,8
−4,4
−10,9
8,8
9,0
9,2
8,5
8,7
6,8
−5,9
10,1
6,0
−1,0
2,4
−2,3
2,6
−2,3
2,9
−2,5
−2,2
−9,
Quellen: W
Bruttoinlandsprodukt
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) betrug im Jahr 2003 376,2 Milliarden Arg$, dies entsprach etwa 103 Milliarden Euro. Davon entfielen etwa 43 % auf die
Produktion von Waren und etwa 51 % auf die Erbringung von Dienstleistungen. Den größten Anteil am BIP hatten dabei die produzierende Industrie mit 22 %, die
Landwirtschaft mit 10 %, der Groß- und Einzelhandel mit 11 % sowie die Vermietung von Gebäuden und Grundstücken mit ebenfalls 11 %.[33]
Bruttoinlandsprodukt 1996–2018[102][103]
Jahr
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2016
2017
Bruttoinlandsprodukt
(KKP)
Mrd.
Dollar
392,31
431,19
452,75
443,75
449,84
440,33
398,84
442,04
484,23
516,95
548,75
885,83
916,71
Bruttoinlandsprodukt
zu Marktpreisen
Mrd.
Dollar
272,15
292,86
298,95
283,52
284,20
268,70
101,45
127,30
151,94
172,12
187,04
545,12
642,93
Bruttoinlandsprodukt
zu Marktpreisen
Mrd.
arg.
Peso
272,15
292,86
298,95
283,52
284,20
268,70
312,58
375,91
447,31
507,36
555,68
8.228,2
10.644,8
Pro-KopfBruttoinlandsprodukt
zu Marktpreisen
Dollar
7.729,38
8.213,20
8.278,98
7.753,39
7.674,59
7.170,02
2.675,25
3.316,90
3.912,14
4.379,53
4.708,02
12.772,86
14.588.01
Pro-KopfBruttoinlandsprodukt
zu konstanten
Preisen
arg.
Peso
12.671,67
13.542,17
13.906,94
13.290,99
13.048,00
12.347,74
10.897,11
11.761,97
12.690,70
13.682,99
14.640,50
16.207,20
16.457,72
Staatsverschuldung
Während der 1990er Jahre galt Argentinien als ein positives Beispiel für finanzielle Stabilität und erfolgreiche Marktreformen, doch stieg unter der Regierung
Menem die Staatsverschuldung kontinuierlich an. Dies war eine der Ursachen für die Argentinien-Krise und den Staatsbankrott im Jahr 2001. Die Staatsanleihen
wurden nicht mehr bedient. Die Gläubiger, die sich einem Umtausch unterwarfen, verloren ca. 70 % ihrer Anlage, darunter viele private Kleinanleger vor allem in
Italien, Japan und Deutschland. Allein in Deutschland wurden mehrere hundert Urteile erstritten, welche die Republik Argentinien zur Zahlung der ausstehenden
Schulden verpflichtet. Am 31. Juli 2014 wurde Argentinien zum zweiten Mal seit 2001 zahlungsunfähig.[104]
Seit 1985 gehört Argentinien ununterbrochen zu den Top-5-Kreditnehmern des Internationalen Währungsfonds.[105]
Inflationsrate
Argentinien war in den 1980er Jahren bekannt als ein Land mit einer sehr hohen Inflationsrate. Diese verstärkte sich ab Beginn der Redemokratisierung 1983
zunehmend zu einer Hyperinflation, deren Höhepunkt 1989 erreicht wurde. Im selben Jahr wurde unter der Regierung von Carlos Menem und seinem
Wirtschaftsminister Domingo Cavallo die 1:1-Bindung des argentinischen Peso an den US-Dollar beschlossen. Diese Maßnahme konnte die Inflationsrate in der
Folge relativ rasch auf „normale“ Werte drücken. Im Zeitraum zwischen 1994 und 1998 gab es keine nennenswerte Inflationsrate. Ab 1999 drehte die beginnende
Wirtschaftskrise die Inflationsrate sogar in den deflationären Bereich. Mit der Argentinien-Krise, die um den Jahreswechsel 2001/2002 ihren Höhepunkt erreichte
und mit der Erklärung des Default und einer Abwertung gegenüber dem Dollar verbunden war, stieg die Inflationsrate zunächst stark an, sank aber
zwischenzeitlich wieder auf einstellige Werte. Seit das argentinische Statistikamt INDEC Anfang 2007 unter Regierungsaufsicht gestellt und die statistischen
Berechnungsgrundlagen verändert wurden, wird die offizielle Inflationsrate von privaten Wirtschaftsinstituten und internationalen Organisationen in Zweifel
gezogen. Deren Schätzungen für 2011 liegen bei ca. knapp 23 % (2010: ca. 25 %).[106] Dieses hohe Niveau setzte sich mindestens bis 2018 fort. Die hohe Inflation
schlägt sich in den letzten Jahren in den Abschlüssen der Tarifrunden nieder, bei denen die mächtigen Gewerkschaften meist Erhöhungen noch deutlich oberhalb
der realen Inflationsraten erzielen konnten.
Inflationsrate 1980–2017[107][33]
Jahr
1980
1981
1982
1983
1984
1985
1986
1987
1988
1989
Inflationsrate (in %)
100,8
104,5
164,8
343,8
626,7
672,2
90,1
131,3
343
3079,5
Jahr
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
Inflationsrate (in %)
2314
171,7
24,9
10,6
4,2
3,4
0,2
0,5
0,9
−1,2
Jahr
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
Inflationsrate (in %)
−0,9
−1,1
25,9
13,4
4,4
7,7
6,7
8,5
7,2
7,7
Jahr
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
Inflationsrate (in %)
10,9
9,5
10,0
10,6
23,9
26,9
25,7
34,3
Außenhandel
Der Außenhandel war in den vergangenen Jahren stark von der Argentinien-Krise geprägt. Die Importe gingen seit 1999 zurück. Im Jahresvergleich 2001/2002
hatten sie einen besonders starken Rückgang von 56 % und konnten sich erst 2003 wieder erholen. Die Exporte blieben von der Argentinien-Krise nahezu
unberührt.
Die Exporte sind von landwirtschaftlichen Produkten dominiert. 31 % aller Exporte sind weiterverarbeitete, landwirtschaftliche Produkte, 25 % sind Rohstoffe
(wobei hierzu auch landwirtschaftliche Produkte zählen), 25 % sind industrielle Produkte und 18 % sind Mineralöle und andere Energieträger.
Nach Handelsblöcken unterteilt gingen 2015 24 % aller argentinischen Exporte in den MERCOSUR, 23 % an ASEAN und China, Südkorea, Japan, Indien, 15 % an
die EU und 10 % an NAFTA. Unter den einzelnen Abnehmerländern liegt Brasilien mit 17,8 % an erster Stelle, gefolgt von China mit 9,5 % und den USA und Chile
mit 6,0 % bzw. 4,2 %. Bei den argentinischen Importen dominierten 2015 die Handelsblöcke ASEAN und China, Südkorea, Japan, Indien mit 28 %, gefolgt von
Mercosur mit 23 % und der EU und NAFTA mit jeweils 17 %. Als Hauptlieferländer dominieren Brasilien mit 21,8 % und China mit 19,7 %, gefolgt von den USA
mit 12,9 % und Deutschland mit 5,2 %.[91]
Haupthandelspartner (2016)
Ausfuhr (in %) nach
Brasilien
Einfuhr (in %) von
15,6
Brasilien
24,5
Vereinigte Staaten
7,8
Volksrepublik China
18,8
Volksrepublik China
7,7
Vereinigte Staaten
12,6
Vietnam
4,4
Deutschland
5,5
Chile
4,0
Mexiko
3,2
Indien
3,8
Frankreich
2,6
Ägypten
3,1
Italien
2,6
sonstige Staaten
53,6
sonstige Staaten
30,2
Quelle: GTAI[108]
Entwicklung des Außenhandels in Mrd. US$ und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr
in %
2014
2015
2016
Mrd. US$
% gg. Vj.
Mrd. US$
% gg. Vj.
Mrd. US$
% gg. Vj.
Einfuhr
65,2
−12,4
59,8
−8,4
55,6
−6,9
Ausfuhr
68,4
−9,9
56,8
−17,0
57,7
+1,7
Saldo
+3,2
−3,0
+2,1
Quelle: GTAI[108]
Staatshaushalt
Der Staatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben von umgerechnet 141,7 Mrd. US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 115,9 Mrd. US-Dollar gegenüber.
Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 4,7 % des BIP.[79] Die Staatsverschuldung betrug 2016 279,6 Mrd. US-Dollar oder 51,3 % des BIP.[109]
2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:
Gesundheit:[110] 10,1 %
Bildung:[79] 3,8 % (2004)
Militär:[79] 1,3 % (2005)
Kultur
→ Hauptartikel: Kultur Argentiniens
Ein scherzhafter Ausspruch von Jorge Luis Borges bezeichnet die Argentinier als „Italiener, die Spanisch sprechen und gerne Engländer wären, die glauben, in
Paris zu leben.“ Dadurch kommt die Mischung des Volkes aus Einwanderern verschiedener europäischer Länder zum Ausdruck, der sich in der Kultur deutlich
bemerkbar macht. Argentinien hat eine sehr aktive, multikulturelle und stark durch europäische Einflüsse geprägte Kulturszene. Vor allem in Buenos Aires gibt es
ein vielfältiges Angebot an Veranstaltungen in den Bereichen Theater, Musik, Oper, Literatur, Film und Sport.
Musik
→ Hauptartikel: Argentinische Musik
Argentinische Musik ist durch den Tango (und die verwandten Musikformen Milonga und Vals) bekannt geworden.
Bekannteste Interpreten sind Carlos Gardel, Astor Piazzolla und Osvaldo Pugliese. Tango kann jedoch nicht auf die
musikalische Dimension beschränkt werden, vielmehr ist Tango ein gesamtkulturelles Phänomen mit den zusätzlichen
Aspekten Textdichtung und tänzerische Interpretation. Als solches begründet der Tango eine kulturelle Identität, die sehr viel
zum Selbstverständnis der Argentinier, genauer genommen der „Porteños“ aus Buenos Aires, beiträgt.
Außerdem gibt es in Argentinien die in der traditionellen Musik verwurzelten Folklore-Interpreten. Zu den auch international
beachteten Musikern zählen der als Atahualpa Yupanqui weltweit bekannt gewordene Héctor Roberto Chavero und die aus der
Provinz Tucumán stammende Mercedes Sosa (1935–2009), die 1982 nach vier Jahren Exil in Madrid und Paris nach
Argentinien zurückkehrte.
Tango in den Straßen von Buenos
Aires
Neuerdings sind in Argentinien einige traditionelle Musikstile von der Popmusik her wiederbelebt worden. Zu nennen sind hier
der fröhlich-leichte Tanz des Cuarteto, die urbane Musik der Stadt Córdoba, sowie einige Stile der von den Spaniern
übernommenen nationalen Folklore, die durch Mischung mit anderen Stilen eine völlig neue Gestalt erlangt haben. Auch Musikstile aus anderen Teilen
Südamerikas, allen voran die kolumbianische Cumbia, wurden von argentinischen Interpreten weiterentwickelt. So entstand als aktueller Beitrag Argentiniens zur
Popmusik in Buenos Aires die Cumbia Villera („Elendsviertel-Cumbia“).
Siehe auch: Argentinische Folklore und Argentinische Rock- und Popmusik
Literatur
→ Hauptartikel: Argentinische Literatur
Im 19. Jahrhundert löst sich mit der Unabhängigkeit des Landes die argentinische Literatur von der spanischen – ohne dieses
Erbe zu verleugnen. Durch die Thematisierung des Lebens der Gauchos in der Pampa gewinnt die Literatur eine deutliche
nationale Komponente. Beispiele dafür sind Fausto (1866) von Estanislao del Campo, das in Gedichtform die Geschichte eines
Gauchos erzählende und oft als argentinisches Nationalepos bezeichnete El gaucho Martín Fierro (1872) von José Hernández
sowie das bereits 1845 entstandene Facundo von Domingo Faustino Sarmiento. In ähnlicher Traditionslinie steht auch die 1926
veröffentlichte Erzählung Don Segundo Sombra von Ricardo Güiraldes (deutsch bereits 1934: Das Buch vom Gaucho Sombra).
Bekannte moderne Autoren sind Eduardo Mallea, Ernesto Sabato, Humberto Costantini, Julio Cortázar, Adolfo Bioy Casares,
Manuel Puig, Victoria Ocampo, María Elena Walsh, Tomás Eloy Martínez, Roberto Arlt und besonders Jorge Luis Borges.
Gauchos (Aufnahme zwischen 1890
und 1923 veröffentlicht)
In den 1920er Jahren formierten sich verschiedene Künstler, vor allem Schriftsteller, aus Argentinien und Uruguay in den
Gruppen Grupo Boedo und Grupo Florida. Die Boedo-Gruppe wird als „plebejisch“ die Florida-Gruppe (u. a. mit Borges) als
„großbürgerlich“ bezeichnet.[111] Die Kontroverse zwischen diesen Gruppen wird jedoch als eher „freundschaftlicher Art“ beschrieben.[112]
Bekannte Comic- und Cartoonautoren sind Guillermo Mordillo und Quino, der unter anderem Preisträger des Max-und-Moritz-Preises ist und die Reihe Mafalda
schuf.
Theater
In vielen Städten gibt es eine lebhafte Theaterszene. Man könnte pro Woche leicht über 100 verschiedene Theaterstücke von
professionellen und Laiengruppen ansehen. Besonders bekannt ist Rosario für seine Theatergruppen. Das bekannteste
Theatergebäude Argentiniens ist das Opernhaus Teatro Colón in Buenos Aires.
Malerei
Die argentinische Malerei gehört mit zu den führenden in Südamerika. Stilistisch ist die Malerei, im Gegensatz zu anderen
lateinamerikanischen Ländern, weniger von indigenen Einflüssen bestimmt, sondern von der klassischen Moderne Europas.
Herausragende traditionelle Maler Argentiniens sind Enrique de Larrañaga, Didimo Nardino und Horacio Politi. Eine neue
Generation von Malern wird zunehmend von Einflüssen der Populärkultur wie Graffiti und New Pop Art bestimmt.
Teatro Colón (Buenos Aires)
Film
→ Hauptartikel: Argentinischer Film
Argentinien war eines der Pionierländer auf dem Gebiet des Stummfilms. Schon 1896 wurde der erste Film gedreht, der die argentinische Fahne zum Thema hatte.
1933 begann der Aufstieg der argentinischen Filmindustrie mit dem Aufkommen des Tonfilms. Damit begann die beste Zeit des argentinischen Kinos, die Filme
dieses Landes wurden in der ganzen Welt gezeigt. Besonders bekannt wurden die „Tangofilme“ aus Buenos Aires, unter anderem mit dem Superstar Carlos Gardel.
Argentinische Kinospielfilmproduktion[113][114]
Jahr
Anzahl
1975
34
1985
21
1995
13
2002
34
2005
80
2015
182
Ab der Mitte der 1940er Jahre griff allerdings der Staat mittels Zensur und Einmischung in die Kinoszene ein.
Besonders dramatisch wurde dies in den Militärregierungen (1966–1973 und 1976–1983). In den demokratischen
Zwischenzeiten wurden jedoch künstlerisch sehr hochwertige Filme produziert.
1968 kam La hora de los hornos (deutsch: Die Stunde der Hochöfen) von Pino Solanas heraus, ein Film, der als
einer der Höhepunkte des politischen lateinamerikanischen Kinos gilt. Ein anderer politischer Filmemacher aus
dieser Zeit ist Raymundo Gleyzer. Nach der Militärdiktatur begann das Kino, die Terrorherrschaft aufzuarbeiten.
Es entstanden Filme wie La Historia Oficial (Luis Puenzo) (Oscar 1986 für den besten ausländischen Film), La
Noche de los Lápices (Héctor Olivera) und später Garage Olimpo (Marco Bechis), die teils fiktive, teils wahre Fälle
von sogenannten „Verschwundenen“ auf die Leinwand brachten.
1997 leitete Pizza, Birra, Faso (Adrián Caetano) die Epoche des „Nuevo Cine Argentino“ ein, in dem vor allem
Geschichten aus dem Milieu der einfachen Leute und Elendsviertelbewohner verfilmt wurden.
Heute ist die argentinische Filmszene vor allem in Buenos Aires und in geringerem Maße auch in Rosario und Santa Fe sehr aktiv. Der international bekannteste
Regisseur war um die Jahrtausendwende wohl Berlinale-Gewinner Pino Solanas mit seinen sozialkritischen Filmen wie Sur, El viaje (Die Reise), Tangos – el exilio
de Gardel sowie den Dokumentationen Memoria del Saqueo und La Dignidad de los Nadies, die den Zustand von Politik und Gesellschaft des Argentinien zu
jener Zeit beschreiben.
2010 gewann der argentinische Film El secreto de sus ojos (In ihren Augen) neben anderen Auszeichnungen den Oscar für den besten nicht-englischsprachigen
Film. Drehbuch und Regie stammen von Juan José Campanella.
Sport
Die Argentinier sind fußballbegeistert. Bereits 1893 wurde der argentinische Fußballverband AFA gegründet, dieser gehört
somit zu den ältesten nationalen Fußballverbänden der Erde. Das erste Länderspiel der argentinischen Nationalmannschaft
wurde 1902 gegen Uruguay ausgetragen. Seither hat die Nationalmannschaft 15 Mal die südamerikanische
Fußballmeisterschaft, die Copa América, und zweimal die Fußball-Weltmeisterschaft gewonnen (1978, 1986). 1978 wurde das
Weltmeisterschaftsturnier in Argentinien ausgerichtet. Die beiden bekanntesten Fußballclubs sind River Plate und Boca
Juniors, beide aus Buenos Aires. Die Spiele zwischen diesen beiden Mannschaften werden Superclásico genannt und das
öffentliche Leben steht dabei praktisch still. Bei Boca Juniors hat der bekannte argentinische Fußballspieler Diego Maradona
gespielt, der oft als einer der besten oder sogar als bester Fußballspieler des 20. Jahrhunderts bezeichnet wird und von 2008
bis 2010 auch die argentinische Nationalmannschaft trainiert hat. Seit Ende der 2000er Jahre gilt der siebenmalige
Weltfußballer Lionel Messi, der seit 2000 beim FC Barcelona unter Vertrag steht, als bester argentinischer Fußballspieler.
Die Bombonera, das Stadion von
Boca Juniors
Ein weiterer beliebter Sport in Argentinien ist Rugby in der Variante Rugby Union. Die argentinische RugbyNationalmannschaft, die „Pumas“, spielt mittlerweile auf höchstem internationalen Niveau und vollzog ab der WM 1999 eine
große Entwicklung nach vorn. Bei der Weltmeisterschaft 2007 in Frankreich belegte sie den dritten Platz und schlug dabei
Größen wie Frankreich und Schottland. Im Jahr 2015 wurden die Pumas Weltmeisterschafts-Vierte. Auch Basketball (bei
Männern) und Hockey (vor allem bei Frauen) sind weit verbreitet, bei beiden Sportarten gehören die Nationalmannschaften
mit zur Weltspitze.
Neben Fußball und anderen Ballsportarten genießt der Pferdesport, insbesondere das Polo ein großes Interesse in Argentinien.
Die argentinische Polo-Nationalmannschaft gehört zu den besten der Welt und konnte bisher viermal den Sieg bei der
Poloweltmeisterschaft erringen: 1987, 1992, 1998 und 2011. Im Gegensatz zu Polo, das eher von Mitgliedern der argentinischen
Oberschicht gespielt wird, ist Pato, der offizielle argentinische Nationalsport, ein Spiel der einfachen Landbevölkerung, eine Art
Basketball auf Pferden.
Rugbyspiel Argentinien – England
Im Gegensatz zu den Mannschaftssportarten sind die argentinischen Erfolge in Individualsportarten geringer. Ausnahme ist Tennis, bei dem mehrere Spieler
bisher zur Weltspitze gehörten. Bekannt sind vor allem Guillermo Vilas, Juan Martín del Potro, Gastón Gaudio, David Nalbandian und früher bei den Damen
Gabriela Sabatini. Von weiten Teilen der Bevölkerung werden auch Squash und Paddle-Tennis gespielt. Auch im Schwimmsport gab es einige Vertreter in der
Weltspitze, in der Leichtathletik dagegen wurden von wenigen Ausnahmen abgesehen nur auf südamerikanischer Ebene Erfolge erzielt. Im Kampfsport ist die
beliebteste Disziplin Boxen, das trotz der relativ geringen internationalen Bekanntheit argentinischer Boxer ein reges Medieninteresse, auch bei den Frauen,
hervorruft.
Im Motorsport ist wegen der landschaftlichen Bedingungen besonders die Rallye beliebt. Die Rallye Argentinien gehört seit 1980 fast ununterbrochen zur RallyeWeltmeisterschaft. Seit 2009 findet die Rallye Dakar aus Sicherheitsgründen in Südamerika statt, was allerdings aus kulturellen und ökologischen Gründen
umstritten ist.[115] Start- und Zielort ist Buenos Aires. Der populärste Motorsportler ist jedoch der ehemalige Formel-1-Fahrer Juan Manuel Fangio, mit insgesamt
fünf Titeln vor Michael Schumacher lange Zeit Rekordweltmeister dieser Disziplin. Weitere erfolgreiche Formel-1-Fahrer waren José Froilán González und Carlos
Reutemann. Die Bedeutung von Argentinien in der Formel 1 hat allerdings stark nachgelassen – der jeweils auf dem Autódromo Juan y Oscar Alfredo Gálvez in
Buenos Aires abgehaltene Große Preis von Argentinien fand letztmals 1998 statt; mit Gastón Mazzacane trat letztmals 2001 ein Argentinier in dieser
Rennsportklasse an. Im November 2012 fanden in Bahía Blanca im Rahmen der Speedway-Junioren-U-21-Weltmeisterschaft zwei Finalläufe statt. Zudem gab es
von 2015 bis 2017 drei Auflagen des Buenos Aires E-Prix im Rahmen der FIA-Formel-E-Meisterschaft.
Siehe auch:
Fußball in Argentinien
Copa América
Polo in Argentinien
Argentinien bei den Olympischen Spielen
Feiertage
1. Januar: Neujahr (Año nuevo)
24. März: Gedenktag an den Militärputsch 1976
Gründonnerstag, Karfreitag (Viernes Santo) und Ostern (Pascuas)
2. April: Tag der Islas Malvinas (Día del Veterano y de los Caídos en la Guerra de Malvinas)
1. Mai: Tag der Arbeit (Día del Trabajador)
25. Mai: Erklärung der Unabhängigkeit von Spanien am 25. Mai 1810 (Primer Gobierno Patrio)
20. Juni: Tag der Nationalflagge (Día de la Bandera, offiziell: Paso a la Inmortalidad del General Manuel Belgrano)
9. Juli: Anerkennung der Unabhängigkeit durch Spanien am 9. Juli 1816 (Día de la Independencia)
17. August: Gedenktag zu Ehren des Generals José de San Martín (Paso a la Inmortalidad del General José de San
Martín)
12. Oktober: Tag der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus (Día de la Raza), siehe auch Kolumbus-Tag
8. Dezember: Mariä Empfängnis (Inmaculada Concepción de María)
25. Dezember: Weihnachten (Navidad), teilweise ist auch der Heilige Abend arbeitsfrei
31. Dezember: Silvester ist teilweise arbeitsfrei
Gedenkmarsch mit Fotos von
Verschwundenen am 30. Jahrestag
des Militärputsches von 1976 (24.
März 2019)
Sollte ein Feiertag auf einen Samstag oder Sonntag fallen, so ist der darauf folgende Montag meist arbeitsfrei. Diese Regelung gilt nicht für Neujahr, Ostern und
Weihnachten, den Tag der Arbeit sowie den 24. März, 25. Mai und den 9. Juli.
Zusätzliche Feiertage, die für Angehörige der jüdischen Gemeinde arbeitsfrei sind (Daten sind variabel und richten sich nach dem jüdischen Kalender):
zwei Tage zwischen dem 6. September und dem 5. Oktober: jüdisches Neujahrsfest (Rosch ha-Schana; Año Nuevo)
einen Tag zwischen dem 15. September und dem 14. Oktober: Versöhnungstag (Jom Kippur; Gran Día del Perdón)
Zusätzliche Feiertage, die für die Angehörigen der muslimischen Gemeinde arbeitsfrei sind (Daten sind variabel und richten sich nach dem islamischen Kalender):
Opferfest (Eid ul-Adha; Fiesta del Sacrificio)
Islamisches Neujahrsfest (Ra's as-sana; Año Nuevo Islámico)
Fastenbrechen am Ende des Ramadan (Eid al-fitr; Culminación del Ayuno)
Essen
→ Hauptartikel: Argentinische Küche
Typisch für die argentinische Esskultur ist das Rindfleisch, traditionell als Asado oder Parrillada auf einem Holz- oder
Holzkohlegrill zubereitet. Des Weiteren sind der Locro, ein Maiseintopf mit zahlreichen Zutaten, und die Empanadas, gefüllte
Teigtaschen, verbreitete argentinische Gerichte.
Bei den Getränken ist der Mate besonders charakteristisch, der auch in den Nachbarländern Uruguay, Paraguay, Chile sowie im
Süden Brasiliens getrunken wird. Er ist ein teeartiger Aufguss aus den getrockneten und zerkleinerten Blättern des MateStrauchs (Yerba Mate), einer Pflanzenart aus der Gattung der Stechpalmen. Man trinkt ihn durch einen metallenen Trinkhalm,
Bombilla genannt, und zumeist in geselliger Runde und bei jeder Gelegenheit. Dabei ist es üblich, dass nur ein (ebenfalls Mate
genanntes) Trinkgefäß aus Holz oder Kürbis jeweils mit heißem, aber nicht kochenden Wasser neu aufgegossen und
weitergereicht wird. Oft trinkt man den Mate-Tee auch als kalte Variante, die Tereré genannt wird. Argentinien besitzt
außerdem mehrere große Weinanbaugebiete.
Typisches argentinisches Asado mit
Fleisch und Würstchen
Homosexualität
→ Hauptartikel: Homosexualität in Argentinien
Homosexualität ist in Argentinien mittlerweile weitgehend gesellschaftlich akzeptiert. Im Jahre 2010 wurde die Ehe für
homosexuelle Paare erlaubt;[116] in der autonomen Stadt Buenos Aires und der Provinz Río Negro konnten
gleichgeschlechtliche Paare bereits seit 2003 eine eingetragene Partnerschaft eingehen. Es bestehen jedoch auf Bundesebene
noch keine Antidiskriminierungsgesetze zum Schutz der sexuellen Orientierung.
Dritte Geschlechtsoption
Locro
→ Hauptartikel: Rechtliche Anerkennung einer dritten Geschlechtsoption in Argentinien
Seit 2012 ist das Gesetz zur Geschlechtsidentität in Kraft, das eine Änderung des Geschlechtseintrags ohne psychiatrische Begutachtung oder
geschlechtsangleichende Operation erlaubt.[117] Im Juli 2021 ist Argentinien das erste Land in Lateinamerika, das in Ausweisdokumenten eine Kennzeichnung für
nichtbinäre Menschen einführt: Personalausweise und Reisepässe können als Geschlecht ein „X“ enthalten.[118]
Medien
Fernsehen
Argentinien hat einen staatlichen Fernsehsender, Canal 7. Daneben gibt es eine Vielzahl von lokalen und nationalen, privaten Fernsehsendern, die über Antenne
und Kabel zu empfangen sind. Des Weiteren gibt es eine große Anzahl von Sendern, die nur über Kabel und Satellit verbreitet werden. Die bekanntesten Sender
sind die per Antenne zu empfangenen Telefe, Canal 9, América TV und Canal 13, die in vielen Regionen auch lokale Programme ausstrahlen.
Einige argentinische Fernsehserien (darunter viele Telenovelas, Familienserien, aber auch wöchentliche Produktionen wie etwa Los Simuladores (2002-2003))
sind wegen ihrer niedrigen Produktionskosten und der hohen Qualität zu einem Exportschlager vor allem nach Osteuropa geworden.
Mit dem Ziel einer stärkeren Integration Lateinamerikas ist Argentinien zusammen mit Uruguay, Kolumbien, Venezuela und Kuba an dem Satellitensender
teleSUR beteiligt, der im Juli 2005 seinen Sendebetrieb aufgenommen hat.
Hörfunk
Radio ist ein sehr beliebtes Medium in Argentinien. Es gibt eine Fülle von staatlichen und privaten Radiosendern. Von den privaten Radiosendern sind viele in
Cadenas, Radio-Ketten zusammengeschlossen und so kann man viele Sender aus Buenos Aires im ganzen Land empfangen. Der staatliche AuslandsRundfunksender Radiodifusión Argentina al Exterior (RAE) existiert seit 1949. Die Sendungen werden in Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch auf den
Frequenzen 6060, 11.710 und 15.345 kHz ausgestrahlt. Radio 360 in Euskirchen verbreitet die deutschsprachigen Sendungen auch als Podcast.[119]
Empfangsberichte werden von RAE mit QSL-Karten bestätigt, wenn Rückporto in Form von Internationalen Antwortscheinen beigefügt wird.
Printmedien
Es werden in Argentinien über 200 Tageszeitungen publiziert. Die auflagenstärksten erscheinen in Buenos Aires, zu nennen sind hier Clarín, La Nación sowie die
Boulevardzeitungen Diario Popular, La Razón, Perfil, Crónica, Tiempo Argentino, Ámbito Financiero und Buenos Aires Herald. Eine linksalternative Zeitung aus
Buenos Aires ist Página/12 mit detailliertem Kulturteil. Auflagenstarke Zeitungen aus anderen Städten sind La Capital (Rosario), die älteste heute noch
erscheinende Zeitung des Landes, sowie La Voz del Interior (Córdoba) mit der höchsten Auflage im Landesinneren und La Gaceta (Tucumán). Erwähnenswert ist
weiterhin El Tribuno, die in drei verschiedenen Ausgaben in den Provinzen Salta, Tucumán und Jujuy herausgegeben wird.
In jüngerer Zeit haben eine Reihe von Zeitungen in den Großstädten Bedeutung erlangt, die vor allem in Bussen und Bahnen kostenlos verteilt werden (zum
Beispiel La Razón und El Diario del Bolsillo).
In Argentinien gibt es zudem eine große Anzahl von Zeitschriften und Wochenblättern. Die bekanntesten Nachrichtenmagazine sind Noticias und Veintitrés,
auflagenstarke Magazine des Boulevardjournalismus sind Gente und Paparazzi. Des Weiteren erscheinen zahlreiche lokale Ausgaben internationaler Zeitschriften.
Siehe auch: Liste argentinischer Zeitungen
Deutschsprachige Medien
In Buenos Aires wird seit 1878 das Argentinische Tageblatt herausgegeben. Es erschien zwischen 1889 und 1981 täglich, wurde
dann jedoch aus ökonomischen Gründen in eine Wochenzeitung umgewandelt. Zwischen 1880 und 1945 erschien zusätzlich die
Deutsche La Plata Zeitung.
Im Hörfunk gibt es beispielsweise im Programm des Senders Radio Popular eine Sendung mit dem Namen „Treffpunkt
Deutschland“, die sonntags von 10 bis 14 Uhr über Mittelwelle 660 kHz sowie via Internet übertragen wird. Auf Kurzwelle
15.345 kHz sendet montags bis freitags der Radiosender Radiodifusión Argentina al Exterior ein einstündiges Programm in
deutscher Sprache, das ebenfalls im Internet gehört werden kann.
Siehe auch: Deutschsprachige Auslandsmedien
Pressefreiheit
Die Nichtregierungsorganisation Reporter ohne Grenzen hält Argentiniens Medienlandschaft für vielfältig, aber politisch
polarisiert. Sie sieht erkennbare Probleme für die Pressefreiheit.[120]
Siehe auch
Clarín: Titelseite vom 28. Juni 1952
Agrarstrukturen in Lateinamerika
Tourismus in Argentinien
Literatur
Klaus Bodemer, Andrea Pagni, Peter Waldmann (Hrsg.): Argentinien heute. Politik. Wirtschaft. Kultur. 2., vollst. neu bearb. Aufl., Vervuert. Frankfurt 2010,
ISBN 978-3-86527-594-3.
Tobias Boos: Populismus und Mittelklasse. Die Kirchner-Regierungen zwischen 2003 und 2015 in Argentinien. transcript-Verlag, Bielefeld 2021, ISBN 978-38376-5782-1, 321 Seiten (OA, zum Herunterladen [1] (https://www.transcript-verlag.de/media/pdf/5d/fa/1b/oa9783839457825.pdf))
Christoph Jost: Argentinien: Umfang und Ursachen der Staatsverschuldung und Probleme der Umschuldung in: Auslandsinformationen 11, Konrad-AdenauerStiftung, Sankt Augustin 2003, ISSN 0177-7521 (zum Herunterladen: (PDF; 258 kB) (https://web.archive.org/web/20121022152526/http://www.kas.de/db_files/
dokumente/auslandsinformationen/7_dokument_dok_pdf_3573_1.pdf) (Memento vom 22. Oktober 2012 im Internet Archive))
Barbara Potthast: Eine kleine Geschichte Argentiniens. Suhrkamp, Berlin 2010, ISBN 978-3-518-46147-1
Michael Riekenberg: Kleine Geschichte Argentiniens. C.H. Beck, München 2006, ISBN 978-3-406-58516-6.
Peter Waldmann: Argentinien. Schwellenland auf Dauer. Murmann, Hamburg 2010, ISBN 978-3-86774-106-4.
Deutschsprachiges Exil in Argentinien. Themenhefte von Zwischenwelt. Literatur, Widerstand, Exil, Zeitschrift der Theodor Kramer Gesellschaft, Wien
2011/2012, Nr. 3 und 4 ISSN 1606-4321[121]
Weblinks
Wiktionary: Argentinien – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Argentinien (https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Argentina?uselang=de) – Sammlung von Bildern, Videos und
Audiodateien
Wikivoyage: Argentinien – Reiseführer
Wikisource: Argentinien – Quellen und Volltexte
Wikimedia-Atlas: Argentinien – geographische und historische Karten
Wikinews: Argentinien – in den Nachrichten
CIA World Factbook: Argentinien (https://www.cia.gov/the-world-factbook/countries/argentina) (englisch)
Website der argentinischen Botschaft in Deutschland (https://ealem.cancilleria.gob.ar/de) (deutsch, spanisch)
Länderinformationen zu Argentinien vom Auswärtigen Amt (Deutschland) (https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/argentinien-node) und
vom Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (Österreich) (https://www.bmeia.gv.at/reise-services/reiseinformation/land/argenti
nien/)
Länderprofil zu Argentinien. (https://www.destatis.de/DE/Themen/Laender-Regionen/Internationales/Laenderprofile/argentinien.html) Statistisches Bundesamt,
17. Dezember 2020, abgerufen am 24. Januar 2021.
Tobias Aufmkolk: Planet Wissen: Argentinien. (https://www.planet-wissen.de/kultur/suedamerika/argentinien/index.html) Westdeutscher Rundfunk Köln,
18. März 2020, abgerufen am 24. Januar 2021.
Argentinien: Länderprofile Migration: Daten - Geschichte - Politik. (https://www.bpb.de/themen/migration-integration/laenderprofile/203778/argentinien/)
Bundeszentrale für politische Bildung, 27. März 2015, abgerufen am 3. April 2022.
Datenbank inhaltlich erschlossener Literatur zur gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Situation in Argentinien (http://opac.giga-hamburg.de/geo/R
D04.11#results)
Einzelnachweise
1. CIA World Factbook, abgerufen am 11. Februar 2015 (https://www.cia.gov/li
brary/publications/the-world-factbook/geos/ar.html)
2. Population, total. (https://data.worldbank.org/indicator/SP.POP.TOTL) In:
World Economic Outlook Database. Weltbank, 2021, abgerufen am
28. März 2022 (englisch).
3. Population growth (annual %). (https://data.worldbank.org/indicator/SP.POP.
GROW) In: World Economic Outlook Database. World Bank, 2021,
abgerufen am 28. März 2022 (englisch).
4. World Economic Outlook Database October 2021. (https://www.imf.org/en/P
ublications/WEO/weo-database/2021/October/download-entire-database) In:
World Economic Outlook Database. Internationaler Währungsfonds, 2021,
abgerufen am 28. März 2022 (englisch).
5. Table: Human Development Index and its components. In:
Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.): Human
Development Report 2020. United Nations Development Programme, New
York, S. 343 (undp.org (http://hdr.undp.org/sites/default/files/hdr2020.pdf#pa
ge=357) [PDF]).
6. Kapitel 1 (http://www.senado.gov.ar/Constitucion/capitulo1) der
argentinischen Verfassung, Website des argentinischen Senats
7. Instituto Geográfico Militar (https://web.archive.org/web/20051109215501/htt
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8. Bull market. In: The Economist. 4. August 2018, S. 34 (englisch,
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9. Alfons Deter: Argentiniens Rindfleischexport auf Erholungskurs. (https://ww
w.topagrar.com/markt/news/argentiniens-rindfleischexport-auf-erholungskurs
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10. Leonardo Oliva - Gustavo Guevara: Según un relevamiento inédito, nuestra
provincia no es la que más montañas tiene, como tampoco la de mayor
proporción de altura. (https://www.losandes.com.ar/infodatos-mendoza-tiene
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2018, abgerufen am 26. Mai 2022 (spanisch).
11. United Nations, Department of Economic and Social Affairs, Population
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pulation.un.org/wpp/Download/Standard/MostUsed/) (XLSX; 93,17 MB) In:
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por qué Argentina necesita repensar su identidad nacional. Redacción Periodismo Humano, 13. Juli 2021, abgerufen am 4. März 2022.
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30. Januar 2017 (NZZ Archiv; kostenpflichtig (https://zeitungsarchiv.nzz.ch/n
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36. Jürgen Vogt: Neuer Präsident in Argentinien: „Wir sind zurück!“ In: Die
Tageszeitung: taz. 11. Dezember 2019, ISSN 0931-9085 (https://zdb-katalo
g.de/list.xhtml?t=iss%3D%220931-9085%22&key=cql) (taz.de (https://taz.d
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2019]).
37. Silvia Pisani: Inédita sanción del FMI al país por el Indec. (https://www.lanac
ion.com.ar/1551283-inedita-sancion-del-fmi-al-pais-por-el-indec) In:
lanacion.com.ar. 2. Februar 2013, abgerufen am 28. August 2018
(spanisch).
38. Michael Riekenberg: Kleine Geschichte Argentiniens. Beck, München 2009,
S. 104–105.
39. Siehe Reports of International Arbitral Awards. Band IX. UNO,
20. November 1902, The Cordillera of the Andes Boundary Case (Argentina,
Chile), S. 37–49 (englisch, un.org (http://legal.un.org/riaa/cases/vol_IX/37-4
9.pdf) [PDF; 267 kB; abgerufen am 24. September 2018]).
40. David X. Noack: Öl und Rinder: Die Beziehungen zwischen Argentinien und
der Sowjetunion und der Kampf um das argentinische Erdöl während der
Etapa Radical (1916-1930) (https://amerika21.de/analyse/126904/sowjetuni
on-argentinien-1920er) amerika21.de vom 9. September 2015
41. vgl. Hannes Bahrmann, Rattennest. Argentinien und die Nazis, Ch. Links
Verlag, Berlin 2021
42. Hinweis für Versteck für Nazis im Urwald – Bau dürfte etwa 75 Jahre alt
sein. (https://orf.at/v2/stories/2270208/2270209/) In: orf.at. 23. März 2015,
abgerufen am 6. Januar 2020.
43. Z. B. durch Aufbau von Sozialversicherungssystemen, vgl. Patricia Flier:
Soziale Sicherheit in Argentinien. Die Sozialversicherung 1943–1976, in:
Jahrbuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Heft
I/2005.
44. A. Argento: Paula, du bist Laura!.Geraubte Kinder in Argentinien. Ch. Links
Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-593-5
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Argentinien damit in puncto Einkommens-Ungleichheit auf Rang 36 von 136
Ländern; es war also vergleichsweise ungleich. Zum Vergleich: Deutschland
lag mit einem Index von 27,0 (2006) auf Platz 126; Schweden mit einem
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614,546,311,962,213,674,911,676,193,548,122,556,912,678,313,181,419,8
67,513,682,316,684,913,273,124,868,339,921,638,948,514,943,218,686,96
3,688,616,518,223,728,516,836,918,558,748,138,618,196,624,278,522,69
2,622,694,156,142,626,449,628,564,228,565,924,283,233,853,632,288,63
6,293,634,566,238,964,662,182,960,359,423,453,935,968,128,922,611,714,
321,862,243,135,248,716,469,456,253,722,642,942,643,718,939,724,644,5
76,819,936,172,961,132,813,646,199,648,733,915,184,134,524,652,361,17
4,362,328,364,258,732,656,366,654,734,336,144,263,146,268,463,532,52
8,944,923,176,738,534,578,536,537,429,742,433,866,178,369,436,744,13
6,186,343,925,158,869,439,746,916,926,664,466,826,112,542,111,967,298,
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Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Argentinien&oldid=225324731“
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