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Ratgeber Highcarb Diaet

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Highcarb Diät: Ratgeber für Anfänger
Mit Kohlenhydraten abnehmen
Ist das nicht unmöglich?, ist der erste Gedanke der meisten Menschen, wenn sie von dieser
Ernährungsform hören. Kein Wunder, denn in fast allen Diäten sind Kohlenhydrate
eingeschränkt oder gar verboten und überall wird uns eingehämmert, dass wir viel Eiweiß
brauchen um gesund und schlank zu sein – aber stimmt das wirklich?
Die Highcarb-Diät beweist das Gegenteil. Dank den Erfolgen bei einer gesunden,
nachhaltigen Gewichtsabnahme und der Heilung von chronischen Zivilisationskrankheiten
wie Diabetes und Herzproblemen ist diese Ernährungsform langsam aber sicher dabei, ihr
Gegenstück Lowcarb an Beliebtheit zu überholen. Zumal es paradiesisch klingt, sich an
leckeren Früchten und Kohlenhydraten endlich wieder nach Herzenslust satt essen zu dürfen.
Dass wir alle eine natürliche, angeborene Affinität zu süßen und stärkehaltigen
Lebensmitteln haben, kommt nicht von ungefähr: Um Energie zu erzeugen, ist unser
Verdauungsapparat darauf angelegt, komplexe Kohlenhydrate, z.B. aus Früchten, zu
Einfachzucker abzubauen. Jede Zelle in unserem Körper läuft mit Glukose. Vollwertige
Kohlenhydrate sind nicht nur natürliche Nahrung für uns Menschen, sondern auch der
Schlüssel zu Gesundheit und Schlankheit – und machen außerdem gute Laune.
Was ist die Highcarb Diät?
»Carbs« bedeutet Kohlenhydrate, und diese dürfen bei der Highcarb-Diät in Hülle und Fülle
genossen werden. Idealerweise werden 70–90% der Kalorien aus Kohlenhydraten, 5–15%
aus Protein und 5–15% aus Fett gegessen – und das nur aus vollwertigen, rein pflanzlichen,
unverarbeiteten Lebensmitteln. Diese bringen dieses perfekte Verhältnis schon von sich aus
mit, es muss nicht alles ausgerechnet werden. Verzichtet wird hingegen auf sämtliche
tierischen Produkte und auch auf pflanzliche Öle sowie auf alle verarbeiteten
Nahrungsmittel (auch vegane!), die oft Unmengen an Fett, Salz und Zusatzstoffen enthalten.
Somit bedeutet Highcarb auch gleichzeitig Lowfat (abgekürzt HCLF) und geht über vegan
hinaus. Es ist nicht nur DER Geheimtipp zum Abnehmen ohne Hungern, sondern ein ganzer
Lifestyle, hinter dem altes Wissen und eine nachhaltige Philosophie steht.
Die Geschichte der Highcarb Diät
Die Lebensreformer
Ihre Ursprünge hatte diese natürliche Form der Ernährung bereits vor über 100 Jahren in
den Erkenntnissen der Lebensreformer. Eines der berühmtesten Beispiele dazu befand sich
im schönen Tessin, wo Henri Oedenkoven, Industriellensohn aus Antwerpen, im Jahre 1901
die Naturheilanstalt Monte Verità gründete. Nachdem ihm kein Arzt helfen konnte, seine
bereits in jungen Jahren durch ausschweifenden Lebenswandel zerstörte Gesundheit
wiederzuerlangen, hatten ihn eigene Nachforschungen zum Vegetarismus geführt. Doch er
ging noch einen Schritt weiter, nach einem Hinweis, den er in der Darwin’schen
Entwicklungstheorie fand:
Der Mensch ist seiner Natur nach Vegetabilier; er trägt dessen sämtliche anatomische und
physiologische Merkmale. Wenn er Produkte aus dem Tierreiche verzehrt und Alkohol trinkt,
so führt er in seinen Organismus Stoffe ein, die er zu verdauen und zu verarbeiten unfähig ist.
Diese vergiften das Blut und bleiben zu lange in den Eingeweiden, wo sie in Gärung
übergehen, Infektionsherde bilden und in den verschiedenen Teilen des Körpers
Ablagerungen veranlassen, welche sich endlich durch Symptome verschiedener Art
bemerkbar machen und das hervorrufen, was man Krankheit nennt. […] Es ist klar, dass,
wenn man dem Körper einerseits keine Fremdstoffe zuführt und andererseits jene
ausscheiden hilft, welche seit Jahren darin angehäuft sind, er nach und nach vollkommen
gesund werden muss. (Propagandaschrift des Monte Verità, ca. 1903, aus: Landmann,
Robert: Monte Verità. Adalbert Schultz Verlag, Berlin 1930, S. 152 f.)
Die ersten Veganer
Durch diese Erkenntnisse wurde Oedenkoven gesund und es entstand die Vision, ein
Sanatorium zu gründen, um auch anderen Menschen zu helfen, in den Kräften der Natur das
Heil und die Wahrheit zu finden. Der Traum nahm schließlich Gestalt an in Form eines Hügels
am oberitalienischen Lago Maggiore im Tessin, den Oedenkoven günstig kaufte und »Berg
der Wahrheit« taufte. Schnell wurden die dort siedelnden »Naturmenschen« berühmt, denn
sie verrichteten in Reformkleidern und mit langen Haaren harte Garten- und Feldarbeit,
bauten schlichte Hütten, badeten nackt. Und sie ernährten sich unter Vermeidung aller
tierischen Produkte nur von Gemüsen und Früchten, verzichteten auch auf Salz, Alkohol, Tee,
Kaffee und Tabak. Das Wort »Veganer« gab es damals noch nicht; »Vegetabilisten« wurden
sie genannt.
Natural Hygiene
Die Intensität dieses Lebensstils lockte rasch Außenseiter der Gesellschaft aus ganz Europa
und aus Übersee an – Theosophen, Lebensreformer, Anarchisten, Kommunisten,
Schriftsteller (wie z.B. Hermann Hesse), Dichter und Maler … und einen berühmten
Fastenkünstler: Arnold Ehret, der sich wie Oedenkoven durch Rohkost von schwerer
Krankheit geheilt und in Köln einen Fasten-Weltrekord von 49 Tagen aufgestellt hatte. Ehret
leitete auf dem Monte Verità ab 1907 eine »Schule für leibliche und geistige Diätetik«. 1914
ging Ehret in die USA und wurde dort zum Pionier der Natural Hygiene – der natürlichen
Gesundheitslehre, in der die amerikanische Health-Food-Bewegung ihre Ursprünge hat.
Auch in Italien sind die Anhänger dieser natürlichen Lebensweise bis heute als »Igienisti«
präsent; unter ihnen sind so einige Mediziner vertreten.
Fit for Life
Die Alternativbewegung der 1970er-Jahre entdeckte Ehrets Lehren wieder, verschiedene
Bücher erschienen. »Fit for Life« von Harvey Diamond wurde in den 1980er-Jahren
weltbekannt und basiert ebenfalls auf der Natural Hygiene. Das Buch ist ein Klassiker, der
heute nichts von seiner Gültigkeit verloren hat. Zentraler Punkt ist eine »Food-Leiter«, die
morgens mit den am leichtesten verdaulichen Lebensmitteln beginnt – Früchten. Fleisch und
Milchprodukte sind zwar ab und zu abends als Ausnahme erlaubt, und das Buch enthält auch
ein paar entsprechende Rezepte, aber nur, weil vielen der Verzicht so schwer fällt. Später
entwickelte sich daraus u.a. das Trennkost-Prinzip, bei dem Tierprodukte von
Kohlenhydraten getrennt gegessen werden.
China Study
2004 erschien das Sachbuch »The China Study« von T. Colin Campbell, emeritierter Professor
für Biochemie an der Cornell University, und seinem Sohn Thomas M. Campbell. Diese mit
8.000 Chinesen durchgeführte größte Studie über Ernährung, Lebensweise und Krankheiten
belegt eindeutige Zusammenhänge zwischen tiereiweißreicher Ernährung und der
Entstehung von chronischen Erkrankungen. Die Autoren kommen zum Ergebnis, dass die
Gesundheitsvorteile umso größer ausfallen, je geringer der Anteil tierischer Nahrungsmittel
an der Ernährung ist. Für das Auftreten chronischer Erkrankungen in westlichen Ländern
machen sie hauptsächlich tierische Nahrungsproteine und Kasein sowie einen Mangel an
Antioxidantien in der Ernährung verantwortlich. Nach Ansicht der Campbells gibt es keine
Nährstoffe, die nicht besser von Pflanzen geliefert werden könnten.
Die China Study ist von vielen Seiten kritisiert worden, es existiert jedoch keine Kritik von
einem wirklich renommierten Wissenschaftler; ganz im Gegenteil stimmen weltweit
führende Wissenschaftler und Ärzte mit Professor Campbell überein, z.B.: Diehl, Esselstyn,
Goldhamer, Klaper, McDougall, Ornish, Shintani, T. Barnard, N. Barnard, Corso, Fuhrman,
Lederman, Montgomery, Popper, Pulde, Schulz, Shewman. Sie alle sind sich darin einig, dass
eine rein pflanzliche Ernährung uns vor den großen Killern Herzinfarkt, Krebs, Diabetes Typ II
und Übergewicht schützt.
Dr. Caldwell B. Esselstyn zum Beispiel führte u.a. den ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton
zu einer veganen Ernährung und empfiehlt ebenfalls, zu viel Fett zu vermeiden. Er schreibt:
»Olivenöl enthält zwischen 14% und 17% gesättigte, arterienverschließende Fettsäuren – es
führt ebenso aggressiv zu Herzerkrankungen wie die gesättigten Fette des Rinderbratens.«
Die verschiedenen Formen der Highcarb Diät
80/10/10 – früchtebasierte Rohkost
2006 erschien das Buch »The 80/10/10 Diet« von Sportcoach, Ernährungsberater und
Chiropraktiker Douglas Graham. Diese Diät kann am besten als frucht-basierte vegane
Rohkost beschrieben werden. Die Zahlen 80/10/10 beziehen sich auf den Prozentsatz der
Kalorien: 80% kommen von Kohlenhydraten, 10% von Eiweiß und 10% von Fett. Genauso
wie schon bei den Naturmenschen des Monte Verità wird auch bei 80/10/10 auf alle Reizund Genussmittel wie Tabak, Kaffee, Salz und Gewürze verzichtet. Rohkost ist für unseren
Körper besonders wertvoll, weil unerhitzte Lebensmittel noch alle lebenswichtigen,
verdauungsfördernden Enzyme enthalten, die beim Erhitzen über 40°C abgetötet werden.
The Starch Solution
Den Namen »Highcarb« prägte vor allem der Arzt John McDougall. Er entwickelte eine
ähnliche, jedoch weniger strenge Diät als 80/10/10 auf der Basis von gekochten
Kohlenhydraten: das Ernährungsprogramm »The Starch Solution«, mit dem er unzählige
Menschen von Übergewicht und ernährungsbedingten Erkrankungen geheilt hat. Er schreibt,
dass der Mensch schon seit Urzeiten Stärke als Hauptnahrung nutzt – Getreide wie Reis oder
Mais und Wurzelgemüse wie Kartoffeln – und dass unser Körper perfekt darauf ausgerichtet
ist, sie zu verdauen: Wir produzieren 6-8-mal so viel Amylase, ein Stärke spaltendes Enzym in
Speichel und Bauchspeicheldrüsensekret, als unsere äffischen Vorfahren – was uns erst
ermöglichte, den Urwald zu verlassen und kältere Gefilde zu besiedeln.
Raw till 4
»Raw till 4« nennt sich eine Mischform zwischen Grahams früchtebasierter Rohkost und
McDougalls »Starch Solution«. Übersetzt bedeutet dies »roh bis um vier« und gemeint ist
damit, dass bis am Nachmittag nur reine Rohkost mit vielen Früchten und kein Fett gegessen
wird; abends folgt dann eine Mahlzeit aus gekochten Kohlenhydraten. Es wurde von einer
australischen YouTuberin namens Freelee »erfunden«, die ihre sensationellen
Abnehmerfolge und ihren tollen Körper in ihren Videos zeigt, aber neu ist es auch nicht:
Bereits in »Fit for Life« wird empfohlen, für eine optimale Verdauung und Entgiftung in der
ersten Tageshälfte nur Früchte und Rohkost zu essen und erst abends eine gekochte
Mahlzeit.
Grundprinzipien / Ernährungsregeln der Highcarb-Diät
Genügend essen!
Ja genau, Sie haben richtig gelesen: Bei der Highcarb Diät darf man nicht nur, sondern man
SOLL sich immer satt essen. Frauen benötigen ca. 2.000 kcal. täglich, Männer 3.000
(Faustregel), bei sportlicher Aktivität auch mehr. Kalorienrestriktion macht antriebslos und
dick (Jojo-Effekt) und gehört nicht in die Highcarb-Ernährung.
Viele Kohlenhydrate – aber die richtigen
Früchte, Gemüse, Reis, Mais, Kartoffeln, Quinoa, Haferflocken, Vollkorngetreide,
Hülsenfrüchte sind der wichtigste, gesündeste Energielieferant für unseren Körper. Diese
»guten«, komplexen Kohlenhydrate werden vom Körper langsam aufgenommen, da sie im
Magen-Darm-Trakt zunächst zu Einfachzuckern umgewandelt werden müssen. Raffinierter
Zucker, Weißmehl und all die daraus hergestellten Industrieprodukte hingegen sind die
»bösen«: sie besitzen kaum Nährwert, werden sehr schnell resorbiert und lassen den
Blutzuckerspiegel unnatürlich rasch ansteigen. Eine dauerhaft überhöhte Aufnahme dieser
Einfachzucker kann zu Diabetes mellitus oder Adipositas führen.
Wenig Protein (Eiweiß)
Tatsache ist, dass es praktisch unmöglich ist, zu wenig Protein zu konsumieren. Ein Zuviel
hingegen wie bei Normalkost hat all die üblen Folgen wie Übergewicht und
Zivilisationskrankheiten. Woher bekommt denn der Gorilla sein Protein? Protein ist auch in
Pflanzen ausreichend enthalten, in grünem Blattgemüse z.B. über 20%. Das ist fast die
doppelte Menge wie in Eiern und praktisch genauso viel wie in einem Steak, nur gesünder.
Samen, Nüsse, Tofu und Soja ab und zu sind okay, aber nicht zwingend notwendig.
Wenig Fett
Fette sind lebensnotwendig, das stimmt, aber wir benötigen kein zusätzliches sichtbares Fett,
und schon gar kein tierisches, verarbeitetes oder raffiniertes. Öle sind Fett in Reinform und
werden in der HighCarb-Ernährung vollständig vermieden, auch die so viel gelobten
kaltgepressten, die nach kürzester Zeit ranzig und somit toxisch werden. Fett verlangsamt
die Stoffwechselvorgänge, und wer das nicht glaubt, braucht nur einen Klempner zu fragen,
was die Abflussrohre in den Häusern am meisten verstopft. In unserem Körper sieht das
nicht anders aus: Die Fette lagern sich in den Gefäßen ab, verengen und verstopfen sie – da
wird es dann Arteriosklerose genannt.
Keine tierischen Produkte und keine Fertigprodukte
Tierische Produkte gehören nicht zu der HighCarb-Ernährung. Sie enthalten gesättigte Fette,
Cholesterin, Kadaverin, Antibiotika, Schwermetalle, ihre Ökobilanz ist höchst fragwürdig und
sie stammen zum Großteil aus inhumaner Massentierhaltung.
Unterschied zu anderen veganen Ernährungsweisen
Vegane Fertigprodukte
Nicht alles was vegan ist, ist auch gesund. Tauscht man die tierischen Produkte einfach durch
vegane Ersatzprodukte aus, bestärkt durch das, was in vielen Kochbüchern steht: »vegane
Würstchen«, »veganes Hähnchenfleisch« oder »veganer Käse«, dann ist Scheitern
vorprorgammiert – kein Wunder, dass in den Massenmedien so viele jammernde Ex-Veganer
von ihrer Rettung erzählen, wieder Fleisch zu essen. Denn diese Ersatzprodukte enthalten
oft noch mehr Fett, Salz und Zusatzstoffe als das Original, dafür mangelt es ihnen an allem
Lebenswichtigen wie Vitaminen. Sie sind hilfreich für die erste Umstellungszeit oder für
einen speziellen Anlass, sind aber genauso Junkfood wie ihre tierischen Pendants. Bei der
Highcarb-Diät wird auf all diese Produkte verzichtet; es werden nur frische, unverarbeitete
Zutaten verwendet.
Gourmet-Rohkost
Die Gourmet-Rohkost ist für den Übergang von Normalkost zu einer gesünderen
Ernährungsweise ebenfalls sehr hilfreich, um zu zeigen, wie lecker Rohkost sein kann – doch
sie versucht ebenfalls, unsere gewohnten Speisen nachzuahmen, ist extrem fettlastig und
nicht immer so gesund wie es klingt: Die gängigen Gourmet-Rohkost-Rezepte enthalten zum
Teil bis zu 70% Fettkalorien! Sie sind oft völlig versalzen und durch das lange Trocknen oder
Fermentieren regelrechte Histaminbomben. Wenn etwas so schmeckt wie echte Pizza oder
Torte, dann kann man ziemlich sicher sein, dass es auch für die Gesundheit so förderlich ist
wie echte Pizza oder Torte.
Gesundheitliche Vorteile der Highcarb-Diät
Entgiftung des Körpers, Befreiung von Allergien
Das Weglassen von Fett und Industrienahrung mit ihren mannigfaltigen Zusatzstoffen
entlastet den Körper, so dass dieser sich entgiften und entschlacken kann, vor allem bei der
früchtebasierten Rohkost 80/10/10, bei der auch noch auf Salz verzichtet wird, von dem wir
ohnehin viel zu viel konsumieren: 10 g sind es im Durchschnitt täglich, das meiste davon
versteckt in Fastfood, Fertiggerichten, Saucen, Wurst, Käse, Brot. Denn Salz ist
Konservierungsmittel und Geschmacksverstärker. Salz ist auch Gift für unseren Stoffwechsel
und unsere Nieren; maximal 5,8 g täglich empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung,
und auch das ist noch das Zweihundertfache dessen, was laut Graham gut für uns ist.
Verzichten wir auf Salz, Öl etc., zeigt sich das schnell durch eine bessere Verdauung: Leber,
Darm und Nieren werden entlastet. Strahlendes Aussehen, schönere Haut und die Befreiung
von Allergien sind die positive Folge.
Schutz vor Krebs
Dass ein hoher Fleischkonsum mit Krebs im Zusammenhang steht, wurde inzwischen bereits
von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) und der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestätigt: rotes und verarbeitetes Fleisch, z.B. Wurst,
Schinken und Geräuchertes wurde als krebserregend der Kategorie 1 eingestuft.
Aber auch der Konsum von Milchprodukten wird in immer mehr Studien mit Krebs in
Verbindung gebracht. Das, was das Kalb so schnell wachsen lässt, ist das durch das Kasein
angeregte Wachstumshormon IGF-1 (insuline-like growth factor 1). IGF-1 ist auch im
menschlichen Körper auf natürliche Weise vorhanden und nötig für Wachstum und
Muskelaufbau, doch ein hoher IGF-1-Wert fördert nicht nur Übergewicht und Diabetes,
sondern lässt auch die Krebszellen wuchern. Da man sich bei der Highcarb-Diät rein
pflanzlich ernährt, fallen diese Risikofaktoren weg.
Schutz vor Diabetes Typ 2 und Candida Albicans
Die Verfechter der Highcarb-Diät haben auch eine ganz andere Erklärung als die
Schulmedizin für die Ursache von Diabetes Typ 2 und Candida Albicans (ein Hefepilz im Darm,
unter dem immer mehr Menschen leiden): In Wahrheit sei nicht Zucker, sondern Fett schuld
daran. Hefepilze sind in unserem Körper ständig präsent, sie leben in einer Synergie mit uns
und helfen, den Blutzuckerspiegel zu senken, indem sie den Zucker abbauen, wenn zu viel
davon in der Blutbahn zirkuliert. Ist jedoch der Fett-Spiegel dauerhaft hoch, verklebt das Fett
die Wände der Blutgefäße, sodass der Zucker nicht aus der Blutbahn heraus in die Zellen
transportiert werden kann. So werden damit die Candida-Kolonien gefüttert anstelle der 18
Billionen Zellen des Körpers, die versorgt werden sollten. Diese können dann keine Energie
mehr verstoffwechseln, arbeiten auf Sparflamme und verhungern regelrecht. Somit ist ein zu
hoher Blutzuckerspiegel und der oft damit einhergehende Candida-Pilz-»Befall« nichts
anderes als eine natürliche Reaktion unseres Körpers auf ein Zuviel an Fett, und der Ausweg
ist nicht, weniger Kohlenhydrate zu essen, sondern weniger Fett. Wenn die Fett-Flut
nachlässt, kann der Zucker verarbeitet und verteilt werden: der Blutzuckerspiegel sinkt und
die Candida-Kolonien lassen ebenfalls nach, und zwar innerhalb weniger Tage.
Nachhaltige Gewichtsabnahme
Mit der Highcarb Ernährung ist es möglich, langfristig an Fett abzunehmen und das Gewicht
auch zu halten, während bei einer Lowcarb-Diät viele nach einer gewissen Zeit einen JojoEffekt erleben, obwohl sie an der Diät nichts verändert haben. Betrachtet man die HighcarbDiät als einen Lifestyle, den man langfristig beibehält, braucht man nie mehr Angst zu haben,
wieder zuzunehmen. Aber auch bei der Highcarb-Diät gilt: Um abzunehmen, muss man ein
leichtes Kaloriendefizit erzeugen – nicht durch Kalorienrestriktion, sondern durch Bewegung
und Sport! Eine Stunde mittlere Aktivität wie Joggen, Radfahren, Krafttraining oder Tanzen
verbraucht etwa 300-600 Kalorien. Täglich eine halbe Stunde oder 3-mal die Woche eine
ganze Stunde kann also schon viel bringen. Je mehr Sport man macht, desto mehr
Muskelmasse baut man außerdem auf, und diese verbrennt schon allein im Grundumsatz
mehr Kalorien.
Mehr Energie, keine Heißhungerattacken, bessere Stimmung
Raffinierte Mehlprodukte und Zucker haben die ungesunde Eigenschaft, den
Blutzuckerspiegel zu schnell in die Höhe zu treiben – ihn aber genauso schnell wieder
absinken zu lassen. Sinkt er ab, fühlen wir uns depressiv und greifen erneut zu Süßigkeiten,
um die Stimmung wieder zu heben. Dieses ständige Auf und Ab überfordert unsere
Bauchspeicheldrüse und unsere Nebennieren – Hypoglykämie, also chronische
Unterzuckerung, ist die Folge. Die ausreichende Versorgung mit komplexen Kohlenhydraten
wie in der Highcarb-Diät hält den Blutzuckerspiegel stabil, sodass wir durchgängig viel
Energie haben und diese effizient nutzen können.
Nachteile
Langfristig angelegt
Wer mit Highcarb eine schnelle Turbo-Gewichtsabnahme erwartet, um eine Woche vor den
Ferien noch die Bikinifigur zu erlangen, wird oft enttäuscht: Die Highcarb-Diät ist langfristig
angelegt und bei Menschen, deren Stoffwechsel durch viele Hungerdiäten bereits
verlangsamt und geschädigt ist, kann es anfangs sogar durchaus sein, dass sie zunehmen.
Tatsächlich sollten diese Menschen das Abnehmen erst einmal hintanstellen und stattdessen
eine Zeitlang so viel essen, wie sie können. Denn den Körper mit einer Flut an hochwertigen
Nährstoffen aus Pflanzen zu versorgen ist der schnellste Weg zur Erholung des Stoffwechsels.
Dazu sollte man sich ganz viel Ruhe gönnen, so lange, bis man voller Energie ist und sich
großartig fühlt. Nur ein gesunder, entgifteter Körper kann überschüssiges Fett eliminieren,
während ein geschwächter, diätgeschädigter Körper jede einzelne Kalorie zurückbehalten
möchte.
Ohne Kalorienzählen geht es auch hier nicht
Entgegen all dem, was im Internet über die Highcarb-Ernährung kursiert, stimmt es nicht
oder nur bedingt, dass man 3.000 bis 7.000 Kalorien pro Tag reinhauen kann und dabei
»einfach so« dünn wird. Unser Körper speichert Kalorien aus komplexen Kohlenhydraten
weniger schnell als Fett, sie werden in Wärme umgewandelt (Thermogenese) und in Form
von Glykogen in der Leber und den Muskeln abgelagert, um später verbraucht zu werden.
Trotzdem werden auch sie auf der Hüfte landen, wenn sie in übermäßiger Menge zugeführt
werden. Jene, die in ihren 10-Bananen-Smoothie noch ein Pfund Zucker kippen, können das
tun, weil sie Leistungssportler sind. Trotzdem ist das weder gesund noch nachahmenswert.
Bei denjenigen die nicht abnehmen müssen oder die automatisch Gewicht verlieren, wenn
sie nach Herzenslust vollwertige, fettarme pflanzliche Lebensmittel essen, kann es sein, dass
sie im umgekehrten Sinn Kalorien zählen müssen, um auf ein ausreichendes Level zu
kommen. Da pflanzliches Essen mehr Volumen hat und Früchte zu einem Großteil aus
Wasser bestehen, neigen viele anfangs dazu, zu wenig zu essen. Die Folge ist, dass man sich
nach ein paar Tagen müde fühlt und schlechte Laune hat – »undercarbed« ist.
Mitdenken und Planen ist gefragt
Jeder Mensch ist anders, und jeder sollte seine Highcarb-Diät individuell an seine
Bedürfnisse und seinen Alltag anpassen. Ob jemand sich mit 100% Rohkost oder mit
gekochter Stärke wohler fühlt, hängt vom Stoffwechseltyp, dem Gesundheitszustand, aber
auch vom Tagesablauf und der erhältlichen Früchtequalität ab. In jedem Fall ist es
empfehlenswert, anfangs seinen Kalorienbedarf zu berechnen (im Internet finden sich viele
gute Kalorienrechner) und diesen im Auge zu behalten. Um ein Gefühl für die richtige
Makronährstoffverteilung und die optimalen Kalorienmengen zu bekommen ist anfangs ein
Ernährungstagebuch (altmodisch von Hand, oder auf cronometer.com oder fddb.info)
empfehlenswert. So können Anfängerfehler erkannt und vermieden werden.
Bei der Gestaltung des Speiseplanes ist Vorausdenken wichtig: Die meisten HighcarbRezepte sind zwar sehr einfach und schnell zubereitet – doch ohne selber zu kochen wird es
schwierig. Auch eine spontane Einladung zum Essen oder das mittagliche Fastfood, weil die
Zeit für etwas anderes fehlt, sind problematisch, da Fette allgegenwärtig und normale
Mahlzeiten kaum Highcarb-tauglich sind. Nebenbei bemerkt lassen sich fast alle bekannten
Rezepte leicht zu Highcarb abwandeln; zu den Küchentricks gehört es zum Beispiel, Zwiebeln
etc. nicht in Öl, sondern in etwas Wasser in der Pfanne zu rösten. Und Früchte sind sowieso
das ideale gesunde Fastfood für unterwegs. Die Regeln müssen auch nicht sklavisch
eingehalten werden: war es an einem Tag mal etwas zu viel Fett, kann man dies einfach an
den folgenden Tagen einsparen.
Risiken
Das größte Risiko – jedoch nicht nur bei der Highcarb-, sondern bei jeder Diät, auch bei
Normalessern – sind Mangelerscheinungen. Lebenswichtige Vitamine, Mineralstoffe und
Spurenelemente sind vor allem in Gemüse enthalten! Deshalb ist es essenziell, genügend
davon zu essen, wenn man auf tierische Nahrungsmittel und Fertigprodukte verzichtet (die
meist künstlich damit angereichert werden).
Befolgt man aber die Empfehlungen der Highcarb-Ernährung korrekt, isst man täglich einen
bunten Strauß von Pflanzen und damit so viele Vitalstoffe wie niemand, der sich »normal«
ernährt und kann getrost auf künstliche Nahrungsergänzungen verzichten. Einzig Vitamin D
und B12 müssen genau im Auge behalten und eventuell supplementiert werden.
Vitamin B12-Mangel
Vitamin B12-Mangel hat nichts damit zu tun, ob jemand Fleisch isst oder nicht – die meisten
B12-Mangelpatienten sind Fleischesser. B12 wird von Mikroorganismen produziert, sowohl
im Dickdarm als auch in gutem Boden. Es findet sich nicht in, sondern auf den Pflanzen. Doch
auch wenn man diese ungewaschen isst, was kaum jemand tut und was wegen
Schwermetallen und Pestiziden auch nicht empfehlenswert ist, kann es trotzdem oft nicht
aufgenommen werden, wenn der Darm bereits geschädigt ist. Hier helfen B12-Sprays oder
Lutschtabletten, bei denen das Vitamin direkt über die Mundschleimhäute absorbiert wird,
bei starkem Mangel sind Spritzen empfehlenswert. Es ist sehr wichtig, den B12-Spiegel im
Blut regelmäßig testen zu lassen. Mit einem Mangel ist nicht zu spaßen. Er führt zuerst zu
Schwäche, Müdigkeit, Infektanfälligkeit, Depressionen und Erschöpfungszuständen, dann zu
lebensgefährlicher Blutarmut und neurologischen und psychiatrischen Symptomen, die
teilweise irreversibel sind.
Vitamin D-Mangel
Vitamin D, genau genommen kein Vitamin, sondern die Vorstufe eines Hormons, kann nicht
über die Nahrung aufgenommen werden, es wird unter Einfluss von ultravioletter Strahlung
in der Haut gebildet. Da wir heute fast unsere gesamte Zeit in geschlossenen Räumen
verbringen und jeden Zentimeter Haut eincremen, wenn wir dann endlich in die Sonne
gehen, leiden über 60% aller Menschen in unseren Breitengraden an einem chronischen
Mangel. Dieser steht nicht nur mit Erkältungen, Grippe und Depressionen, sondern auch mit
Krebs und Osteoporose im Zusammenhang. Auf einen ausreichenden Vitamin D-Spiegel
kann man sich testen lassen: Optimale Werte der Vitamin-D-Konzentration im Blut sind 50–
90 ng/ml – so wie bei den am Äquator lebenden Naturvölkern. Die Supplementierung kann
bei einem Mangel eine Notlösung sein, man kann es aber auch machen wie die Anhänger
der Natural Hygiene: möglichst viel Zeit im Freien verbringen, am besten zur Mittagszeit. Im
Winter, wenn die Sonne in unseren Breitengraden zu schwach ist, helfen maßvolle
Solariumbesuche und Vollspektrumlampen.
Vorsicht bei bestehenden Essstörungen
Darauf zu achten, das man gesunde Lebensmittel isst, ist gut – wenn diese Achtsamkeit zu
Besessenheit und Dogmatismus wird, ist das jedoch sicher nicht gesund. Orthorexie, die
»gesunde Essstörung« ist eine psychische Krankheit und äußert sich in starken, selbst
auferlegten Ernährungsrestriktionen. Wenn wir in puncto Ernährung extrem streng mit uns
selbst sind – egal ob bezüglich Lowcarb oder Highcarb –, und eine regelrechte Phobie vor
Fett oder Kohlenhydraten entwickeln und uns deshalb von allen sozialen Aktivitäten
isolieren, kann das nicht nur unserem Körper schaden, sondern auch der Psyche.
Viele positive Erfahrungsberichte
Nicole Selmi ernährt sich nun bereits seit fünf Jahren highcarb und hat sich dadurch u.a. von
Verdauungsbeschwerden, Allergien, Candida, Gelenkschmerzen und Übergewicht befreit. Sie
ist davon so begeistert, dass sie darüber ein Buch geschrieben hat: in Wahre Ernährung
erläutert sie die verschiedenen Formen und die Grundlagen dieser Ernährungsweise, teilt
ihre Lieblingsrezepte und erzählt von ihren Erfahrungen:
»Wo soll ich anfangen? Ich gerate immer ins Schwärmen, wenn ich all die positiven Effekte
aufzähle, die mir diese Form der Ernährung bringt. Gemüse, Früchte und gute Kohlenhydrate
sind pure Energie. Früher, als ich mich lowcarb ernährte, war ich ständig hungrig, übersäuert
und nicht entgiftet. Heute kann ich jeden Tag so viele köstliche, wohlschmeckende
Lebensmittel essen, wie ich will, darunter Unmengen an süßen Früchten, ohne dabei
zuzunehmen. Mein Körpergewicht hat sich stabilisiert, Problemzonen und Cellulite
schrumpfen. Ich leide nie an quälenden Gelüsten nach Süßigkeiten, die ich mir mit allen
Mitteln verkneifen muss, und ich habe keine Essanfälle mehr. Und nach dem Essen bin ich
nicht schlapp und müde, sondern gut gelaunt, energiegeladen und voller Bewegungsdrang.
Eines meiner größten Probleme seit 30 Jahren, die chronische Verstopfung, ist
Vergangenheit, ebenso wie die Blähungen. Das Erstaunlichste ist für mich jedoch, dass ich
nie mehr friere und auch keine Erkältungen mehr habe. Außerdem habe ich kein PMS und
keine Depressionen mehr und fühle mich seelisch ausgeglichener.«
Und dieser positive Bericht ist nicht der einzige. Sogar Promis wie Beyoncé Knowles
schwören auf Highcarb, und es ist nicht nur in Hollywood angesagt, sondern auch unter
Leistungssportlern – wie Bodybuilder Karl Ess oder Profibox-Weltmeisterin Nicole Wesner
beweisen.
Für Nicole Selmi ist klar: »Ich empfinde diese Ernährung nicht als Verzicht, Im Gegenteil. Ich
würde all das, was ich durch Highcarb an Gesundheit, Power und Lebensqualität gewonnen
habe, um keinen Preis gegen eine normale Ernährung eintauschen wollen. Und was heißt
denn eigentlich normal? Ist das, was als normal bezeichnet wird, auch automatisch richtig,
nur weil es alle tun?«
Beispiel für einen Speiseplan
Viele mögen sich fragen, wie man es denn schaffen soll, die Highcarb-Ernährung in seinen
Alltag einzubauen. Der Alltag wird sogar einfacher werden, meint Nicole Selmi und
beschreibt als Beispiel ihren Tagesablauf:
Ein Highcarb-Tag
Für viele »Highcarber« ist das ideale Frühstück (das so spät wie möglich eingenommen wird,
erst dann wenn man wirklich Hunger verspürt) ein grüner Smoothie. Dieser besteht aus
nichts anderem als kalorienreichen Früchten (z.B. Bananen, Datteln oder Mangos) und viel
grünem Blattgemüse wie Salat oder auch Wildkräutern und ist in weniger als fünf Minuten
zubereitet. So spart man einiges an Zeit. Wer morgens etwas handfesteres braucht, für den
ist z.B. ein Haferflocken-Müsli mit Früchten, ein paar Nüssen und ölfreier Pflanzenmilch eine
gute Wahl.
Das Mittagessen kann auch nur aus einer riesigen Schüssel voller Früchte bestehen: Äpfel,
Birnen, Orangen, Kaki, Mangos, Feigen, Cherimoyas, Beeren, Trauben … Aber auch ein
warmes Mittagessen mit hohem Kohlenhydrat- und niedrigem Fettanteil ist möglich, zum
Beispiel bestehend aus Salat / Gemüse und gekochten vollwertigen Kohlenhydraten wie
Kartoffeln oder Naturreis. So hat man den ganzen Tag keinen Hunger, aber auch keinen
Energieabfall durch schweres Essen.
Auch zum Abendessen gehört immer ein großer Salat, und mit groß ist gemeint wirklich sehr
groß. Dazu gibt es wieder viel kunterbuntes Gemüse, roh oder gedünstet, und
Kohlenhydrate nach Herzenslust. Die Liste ist lang: Amaranth, Buchweizen, Hirse, Kartoffeln,
Mais, Quinoa, Reis, Süßkartoffeln, Vollkorngetreide. An Fett braucht es dazu höchstens eine
halbe Avocado, eine Handvoll Nüsse, etwas Kokosmilch, Nussmus, Hanf- oder Chiasamen.
Fazit: auf die richtige Einstellung kommt es an
Genau genommen ist Highcarb keine Diät, sondern eine dauerhafte Umstellung der
Ernährung, ja der ganzen Lebensweise – die man dafür dann aber ohne Bedenken bis ans
Lebensende beibehalten kann. Zu diesem »cleanen Lifestyle« gehören auch weitere Punkte
wie zum Beispiel genügend gutes Wasser trinken, Licht und frische Luft, Bewegung und Sport,
gesunder Schlaf. Wer sich deshalb nicht ganz, sondern nur halb darauf einlässt, braucht sich
nicht zu wundern, wenn es nicht funktioniert. Von besonders großem Erfolg ist die Methode
erst dann gekrönt, wenn man sie mit regelmäßigen Sporteinheiten und einer allgemein
gesünderen, achtsameren Lebensweise verbindet.
»Aber was kann ich denn da noch essen? Und macht das Leben denn so überhaupt noch
Spaß?«, mögen sich nun viele fragen. Nicole Selmi antwortet darauf: »Ich empfinde die
Highcarb Ernährung nicht als Einschränkung, sondern im Gegenteil als grenzenlose Fülle.
Denn was könnte mehr Freude machen als nur gesunde Lebensmittel zu essen und davon
immer so viel, wie du willst, ohne Unwohlsein und schlechtes Gewissen? Je mehr ich im
Einklang bin mit meinem Körper, desto mehr kann ich das Leben genießen.«
Rezepte
Aus frischen, unverarbeiteten pflanzlichen Lebensmitteln können mit der einfachsten
Kücheneinrichtung leckere, abwechslungsreiche Gerichte zubereitet werden. Dafür braucht
es wenig Zeit und auch keine teuren Spezialzutaten und -geräte. Die folgenden RezeptBeispiele aus dem Buch Wahre Ernährung sind (wenn nicht anders angegeben) für zwei
Personen … wobei das ja bei Highcarb so eine Sache ist – man kann auch locker beide
Portionen alleine essen ;-)
Bananenröllchen
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einen kleinen Salatkopf in einzelne Blätter teilen und waschen
geschälte Bananen in handliche Stücke brechen
mit einem Salatblatt umwickeln und essen
Smoothie
Eigentlich sollte es dafür gar kein Rezept brauchen – doch angesichts dessen, was sich da
immer öfter für Gebräu in den Kochbüchern und den Regalen der Supermärkte findet, eben
doch. Kein Wunder heißt es dann, dass der Smoothie Magenschmerzen oder Blähungen
verursacht bei all dem, was eigentlich nicht rein gehört. Umgekehrt gehört aber eine große
Menge grünes Blattgemüse unbedingt hinein. Reine Frucht-Smoothies aus zehn Bananen
oder gar zwanzig Datteln werden zu Recht als ungesund bezeichnet, denn eine solch
immense Menge an süßen Früchten könnte man niemals essen, wenn man sie kauen müsste
anstatt sie einfach runterzukippen. Das Blattgrün schafft ein vernünftiges Verhältnis und ist
der Sinn der ganzen Sache: möglichst viele Nährstoffe aus dem grünen Blattgemüse zu
bekommen – und nicht übermäßig viel Fruchtzucker.
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rohe, reife, kalorienreiche Früchte, z.B. 3–6 Bananen, 3–4 Mangos, 250 g Beeren oder
1 große Papaya
250 g rohes Blattgrün: Salat, Wildkräuter, Grünkohl
5–7,5 dl Wasser
Müsli
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1/2 Tasse Haferflocken
2–3 Äpfel
2–3 Bananen
einige Erdbeeren
Saft von 1/2 Zitrone
1 Tasse ölfreie Reismilch
1 EL Birnendicksaft oder Ahornsirup
1 EL geriebene Baumnüsse, Haselnüsse oder Mandeln
Die Haferflocken am Abend vorher in der Reismilch vorweichen. Die Äpfel fein reiben. Die
Bananen zerdrücken, die Erdbeeren kleinschneiden. Alles gut vermischen und mit den
Nüssen bestreuen.
Highcarb Salatdressing
Für viele Highcarb-Anfänger ist eines der größten Probleme der Verzicht auf die
herkömmlichen öligen Salatdressings. Dabei gibt es viele leckere, fett- und salzfreie
Salatdressing-Alternativen, wie zum Beispiel:
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1 reife Mango, geschält
1 sonnengereifte Tomate
1 kleine rote Peperoni
Chili und Zitronensaft nach Geschmack
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1 Orange, geschält
1 Knoblauchzehe
1 Medjool-Dattel
Einfach alle Zutaten zusammen im Mixer pürieren.
Zucchini-Nudeln mit Pesto
Pasta und Pesto geht auch ohne Öl und sogar als besonders gesunde Rohkost. Pesto kann
man nämlich auch herstellen, ohne ihn im Öl zu ertränken; die verschiedenen Kräuter sind
eine perfekte Quelle für einen zusätzlichen Vitaminkick.
Pasta:
Gemüsespaghetti aus Zucchini, Karotten oder Gurken macht man mit einem Spiralschneider,
den es in verschiedensten Modellen auf dem Markt gibt. Oder noch einfacher, man schält
mit dem Sparschäler einfach breite Streifen ab und verwendet sie wie Bandnudeln.
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Pesto:
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1 mittelgroße oder 2 kleine Zucchini sprialisieren. Danach mit Zitronen- oder
Tomatensaft beträufeln und ca. 30–60 Minuten liegen lassen – dadurch werden die
Gemüsenudeln angenehm weich. Die dabei entstandene Flüssigkeit ausdrücken,
abgießen und auffangen.
1 Bund Petersilie oder Spinat
1–2 Handvoll Grünkohl
2 Knoblauchzehen, wer mag auch mehr
30 g geschälte Walnüsse
4 EL Hefeflocken
Saft und etwas abgeriebene Schale von 1 Zitrone
die aufgefangene Flüssigkeit der Zucchini-Nudeln
Die Zutaten für das Pesto im FoodProcessor zerkleinern, eventuell noch etwas Wasser
zugeben. Das Pesto mit den Zucchini-Spaghetti vermischen und vor dem Servieren noch
einige Minuten durchziehen lassen. (Die Unmengen an Öl im Pesto dienen u.a. der
Konservierung. Bei der fettarmen Version ist eine längere Aufbewahrung nicht
empfehlenswert.)
Pommes Frites aus dem Ofen mit Ketchup
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1 kg Kartoffeln
italienische Kräutermischung oder getrocknete/ frische Kräuter wie Rosmarin,
Oregano, Basilikum
Die Kartoffeln geschält oder ungeschält längs in Viertel- oder Achtel-Spalten schneiden und
auf einem mit Backtrennpapier ausgelegten Backblech verteilen. Mit den Kräutern
bestreuen und im Ofen bei 180°C ca. 30 Minuten goldgelb backen.
Rohköstliches Ketchup:
• 1 rote Peperoni
• 1 frische Tomate oder einige getrocknete eingeweichte Tomatenscheiben
• 2 eingeweichte Datteln
• Ein Schuss Apfelessig oder Zitronensaft
• 1 Knoblauchzehe
• Paprika- und/oder Chilipulver
Alles im FoodProcessor vermixen.
Reissalat
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2 Tassen Wild-, Natur- oder schwarzer Reis
250 g tiefgekühlte, geschälte Edamame oder Erbsen
250 g frische (oder tiefgefrorene) Maiskörner
2 Avocados
2 rote Peperoni
1/2 Ananas
1 rote Zwiebel
2 Knoblauchzehen
2 TL Currypulver
Saft von 2 Orangen und 2 Zitronen
Reis, Mais und Edamame jeweils separat einige Stunden vorher kochen, sodass sie
auskühlen können. Die Früchte und Gemüse in kleine Würfel schneiden, Knoblauch
auspressen. Alles in einer großen Salatschüssel vermischen. Bei Bedarf einen Schuss
Tamarisauce dazugeben und den Reissalat mindestens 1 Stunde durchziehen lassen. Ergibt
eine große Schüssel für vier bis acht Personen.
Nicecream
Nicecream ist so einfach und lecker, dass sie es mittlerweile längst aus den Highcarb-Kreisen
hinaus geschafft hat und überall in aller Munde ist:
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6 in Scheiben geschnittene, gefrorene Bananen in einem (dafür geeigneten!)
Hochleistungsmixer zu Eiscreme vermixen
Optional für verschiedene Geschmacksrichtungen folgendes dazugeben:
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Kakaopulver für Schokoladeneis
Frische oder gefrorene Beeren für Waldbeer- oder Himbeereis
Ahornsirup und Datteln für Karamelleis
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt …
Kastanienkuchen
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500 g Kastanienmehl
650 ml Wasser
80 g Pinienkerne
80 g Rosinen
3 EL Apfelmus
1 TL Weinstein-Backpulver
1 Zweig Rosmarin
Das Kastanienmehl mit Wasser, Backpulver, Apfelmus und je der Hälfte der Rosinen und
Pinienkerne zu einem dickflüssigen Teig vermischen; gut verrühren, damit es nicht klumpt. In
eine mit Backtrennpapier ausgelegte flache Kuchenform füllen. Mit den restlichen Rosinen
und Pinienkernen und den Rosmarinnadeln bestreuen. Im Ofen bei 200°C ca. 35 Minuten
backen. Wem der Kuchen zu wenig süß ist, der kann ihn mit Ahornsirup beträufeln.
Weiterführende Links und Literatur
Nicole Selmi ist Autorin und Fotografin. Mit ihren Büchern und ihrem Blog gift-grün.ch
möchte sie andere Menschen dazu inspirieren, die Verantwortung für den eigenen Körper
und den ganzen Planeten wieder selbst in die Hand zu nehmen – mit veganen HighcarbRezepten und einfachen, alltagstauglichen Detox-Tipps für mehr Fitness, Gesundheit,
Schlankheit und Lebensfreude.
Literatur:
T. Colin Campbell, Thomas M. Campbell: China Study: Pflanzenbasierte Ernährung und ihre
wissenschaftliche Begründung
Graham, Douglas N.: Die 80/10/10 High-Carb-Diät
McDougall, John A.: Die Highcarb-Diät: Abnehmen mit den richtigen Kohlenhydraten
Esselstyn, Dr. Caldwell B.: Essen gegen Herzinfarkt: Das revolutionäre Ernährungskonzept
Selmi, Nicole: Wahre Ernährung: Die Geheimnisse der Naturmenschen vom Monte Verità für
Gesundheit, Schönheit und Lebensfreude
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